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Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall

Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall

Titel: Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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»Sie wünschen?«
    »Mein Name ist Kilian. Ich ermittle …«
    »Ich weiß, ich weiß. Sie sind hier ja kein Unbekannter mehr. Mein Name ist Sven Reinhardt, Chef der Maske.«
    »Ich war letzte Nacht, als die Angestellten das Haus bereits verlassen hatten, hier in diesem Raum. Ich wollte Sie fragen, ob er als einziger im Haus nachts unverschlossen bleibt.«
    »Natürlich nicht«, lautete die prompte Antwort, in der auch Unverständnis über die Frage lag. »Als ich vorhin hier hochgekommen bin, stand die Tür offen. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie das sein kann. Ich habe sie gestern eigenhändig verschlossen.«
    »Kann es sein, dass einer Ihrer Mitarbeiter nach Ihnen nochmal hier war, vielleicht, weil er etwas vergessen hatte?«
    »Ich glaube nicht. Ich habe sie gestern extra eine Stunde früher nach Hause geschickt, weil sie heute bis über die Ohren zu tun bekommen. Die Premiere des
Don Giovanni
ist heute Abend.«
    »Hat außer Ihnen und Ihren Mitarbeitern sonst noch jemand einen Schlüssel zu diesem Raum?«
    Er dachte kurz nach. Dann: »Der Hausmeister hat einen, und es gibt ja noch den Zentralschlüssel. Mit dem kommen Sie überall rein.«
    »Wissen Sie, wo dieser Schlüssel aufbewahrt wird?«
    »Beim Hausmeister natürlich.«
    Kilian würde das überprüfen. »Konnten Sie schon feststellen, ob irgendetwas abhanden gekommen ist?«
    Reinhardt schaute sich um. Auf den ersten Blick schien alles normal. »Nicht, dass ich wüsste«, sagte er.
    »Sind Sie denn sicher, dass eingebrochen wurde?« Kilian verneinte. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, Sie finden mich heute den ganzen Tag im Haus.«
    Er verabschiedete sich. In Gedanken ging er die letzte Nacht noch einmal durch. Der Einbrecher musste sich in dem Perückenraum versteckt haben, als Kilian die Türen überprüfte. Keine ließ sich öffnen, außer dieser. Er musste so lange versteckt gewartet haben, bis Kilian weitergegangen war. Mit dem Geräusch der Tür hatte aber auch er nicht gerechnet und dadurch Kilian aufmerksam gemacht. Der Fluchtweg war schnell angetreten. Da alles nahezu reibungslos geklappt hatte, ging Kilian von jemandem aus, der sich im Haus sehr gut auskannte, also ein Mitarbeiter des Hauses war. Doch was hatte er gesucht? Oder ging es gar nicht darum, etwas mitzunehmen?
    Im Erdgeschoss angekommen, suchte er den Hausmeister auf. Er bat ihn, das Schlüsselbrett zu überprüfen, ob einer abhanden gekommen sei.
    »So, wie’s ausschaut, nicht«, antwortete er.
    Kilian hakte nach. »Gibt es sonst noch jemand, der über Schlüssel verfügt, um in der Nacht das Theater zu betreten und bestimmte Räume zu öffnen?«
    »Auf gar keinen Fall. Nur die Wachund Schließgesellschaft hat einen Generalschlüssel, sollte ein Notfall bei ihrem Rundgang eintreten. Ist denn was passiert?«
    Kilian verneinte. Langsam fragte er sich, ob er den nächtlichen Besucher nur geträumt hatte.
    Er machte sich schon auf den Weg in den Großen Saal, als Sven Reinhardt, der Chef der Maske, in das Zimmer des Hausmeisters kam. In der Hand hielt er einen kleinen Plastikeimer. »Haben Sie gestern Abend noch jemand in die Werkstatt im dritten Stock gelassen?«, fragte er.
    Der Hausmeister verneinte.
    Kilian war umgekehrt und trat dazu. »Ist Ihnen doch noch etwas aufgefallen?«
    »Nein, eigentlich nicht«, antwortete Reinhardt. »Nur der Eimer mit der Schminke war nicht mehr dort, wo ich ihn hingestellt hatte.«
    »Was befindet sich darin? Ich meine, welche Art von Schminke?«
    »Wir brauchen sie für die letzte Szene im letzten Akt. Der
Don Giovanni
… aber das ist noch geheim. Darüber darf ich eigentlich gar nicht sprechen.«
    »Wer hat das verfügt?«
    »Der Regisseur, Herr Raimondi.«
    »Können Sie mir zumindest mal zeigen, was dadrin ist?«
    Reinhardt zögerte einen Augenblick, doch dann zog er den Deckel ab. Zum Vorschein kam eine knallrote Paste, die mit Glitzerteilchen vermischt war. Das Zeug roch streng. Kilian konnte nicht genau sagen, was es war, aber es kam ihm bekannt vor. »Und Sie sind sicher, dass sich jemand an der Paste zu schaffen gemacht hat?«
    »Wie kommen Sie denn darauf? Ich habe die Schminke gestern selbst angerührt und den Topf im Schrank abgestellt. Der Topf war nur heute Morgen nicht an derselben Stelle. Das ist alles.«
    »Können Sie mir trotzdem sagen, was da alles drin ist. Das Zeug riecht irgendwie nach … Terpentin oder etwas Ähnlichem.«
    »Terpentin? Blödsinn. Im Gegenteil, da ist ein Brandhemmer drin.« Reinhardt bereute im selben

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