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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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winkte ab, als sei das völlig unerheblich. »Das macht Devon«, sagte sie. »Er meint, er kriegt das alleine hin. Ich brauch jetzt deine Hilfe, um mich in Schale zu werfen.«
    Devon Alexander tat Ellie leid – schon seit Jahren war er in Quinn verliebt und hatte sicher keine Ahnung, dass er die anstrengendste Schicht im Sprinkles allein übernahm, bloß damit sie sich auf ihr Date mit einem Filmstar vorbereiten konnte.
    »Na«, sagte Mom, schnappte sich einen roten Gummiball aus dem Glas neben der Kasse und warf ihn geistesabwesend von einer Hand in die andere, »da bist du ja hier genau richtig. Ich bin aus allen möglichen Gründen auf meine Tochter stolz, aber vor allem wegen ihres ausgeprägten Sinns für Mode …«
    »Sehr witzig«, gab Ellie zurück und sah an sich hinunter: Jeansrock, schlicht weißes Tanktop, schwarze Gummi-Flipflops, und das war mehr oder weniger ihre Sommeruniform.
    »Ich brauche sie nur zur moralischen Unterstützung.« Quinn sprang wieder auf. »Ist das okay, wenn sie heute früher Schluss macht?«
    »Ich bin doch gerade erst hergekommen …«, setzte Ellie an, aber Mom nickte schon.
    »Kein Problem.« Sie warf immer noch den roten Ball hoch. »Ehrlich. Wir können doch Quinn nicht ohne Unterstützung zum Date mit einem Superstar gehen lassen, oder?«
    In ihrer Stimme lag leichter Spott, doch Quinn war zu aufgeregt, es zu bemerken. »Haargenau«, sagte sie und wippte auf den Fersen. Sie war total überdreht und konnte nicht stillstehen. »Ist echt ’ne große Sache. Ihr hättet mal die Kameras heute Nachmittag vor dem Laden sehen sollen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es heute Abend wird …«
    Mom ließ den Ball fallen, der von einem Eimer voller Schnorchel abprallte und in eine Ecke rollte. »Kameras, ja?«
    »Klar, tonnenweise«, sagte Quinn. Ellie rührte sich nicht, und hielt die Augen auf die Holzdielen gerichtet, um Moms Blick auszuweichen. »Jetzt belagern sie alle den Filmset, aber ich bin sicher, nachher werden sie ihn verfolgen.« Sie schwieg einen Moment, ohne die angespannten Mienen ihrer Zuhörerinnen zu bemerken. »Paparazzi in Henley. Verrückt, oder?«
    »Ja«, sagte Ellie mit einem Seitenblick auf ihre Mutter. »Echt.«
    »Schade, dass ich nicht Schauspielerin werden will. Oder in einer Doku-Soap mitspielen oder so was«, fuhr Quinn fort. »Das wäre so eine tolle Gelegenheit.«
    »Ja, wirklich.« Mom gewann die Fassung wieder. »Wirklich eine Schande, dass du bloß Meeresbiologin werden willst. Wahrscheinlich wäre es deiner Karriere förderlicher, wenn dich ein Wal zum Abendessen eingeladen hätte.«
    Quinn lachte. »Die sind aber sehr anstrengende Gesprächspartner.«
    »Dann musst du dich wohl mit einem Filmstar zufriedengeben«, erwiderte Mom mit einem Lächeln. »Aber nimm dich vor den Fotografen in Acht, ja?«
    »Klar«, sagte Quinn. »Ich habe genug Klatschmagazine gelesen, ich werde schon keinen zu kurzen Rock tragen.«
    »So meinte ich das eigentlich nicht«, sagte Mom. »Aber du hast Recht. Na los, sucht was Anständiges zum Anziehen aus. Deine Stylistin bekommt für den Nachmittag offiziell frei.«
    »Vielen Dank, Mrs O.« Quinn packte Ellie am Handgelenk und zerrte sie zur Tür, wobei sie schon eine Liste aller Dinge herunterratterte, die sie bis zum Abend erledigen mussten. Aber kurz vor der Ladentür machte Ellie sich noch einmal los und lief zur Kasse zurück.
    »Danke, Mom«, sagte sie und umarmte ihre Mutter kurz.
    »Ist doch klar«, flüsterte Mom, als sie sich aus der Umarmung löste. »Was bin ich froh, dass es nicht dir passiert ist.«
    Noch einmal dachte Ellie an Graham Larkin, der so verschlossen und traurig gewirkt hatte vor dem Laden, die Schultern hochgezogen und die Baseballmütze tief im Gesicht, während sich die Fotografen anschlichen, geduldig und entschlossen wie Heckenschützen. Sie sah Quinn an, die praktisch von einem Fuß auf den anderen hüpfte, und ihr wurde bewusst, wie kompliziert das alles war, nicht bloß die Kameras und die Filmcrew, sondern auch der Blick, den einem jemand zuwerfen konnte, wie eine Frage ohne Antwort. Plötzlich wollte sie bloß noch nach Hause und eine Mail schreiben, ihre Gedanken quer über den Kontinent schicken wie eine Flaschenpost, wie die Gedichte in den Bilderrahmen.
    Sie wandte sich mit kurzem Nicken wieder Mom zu.
    »Klar«, sagte sie. »Ich auch.«

  
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Von:            [email protected]
Gesendet:   Sonntag, 9. Juni 2013

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