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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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besessen von dir .«
    Er lachte. »Dann schließe ich daraus, dass du nicht gerade ein Fan von Graham Larkin bist?«
    »Jetzt schon«, sagte sie und brach den Glückskeks auf. Sie zog den kleinen Papierstreifen heraus, las ihn mit gerunzelter Stirn und lachte dann. »Da steht: Du wirst einen Glückskeks erhalten. «
    »Ist nicht wahr«, sagte Graham, und sie reichte ihm den Schnipsel, damit er es selbst sehen konnte. »Das ist doch der beste Glücksspruch aller Zeiten.«
    Ellie knabberte den Keks an. »Jedenfalls der zutreffendste.«
    »Die meisten Prophezeiungen werden niemals wahr«, sagte er kopfschüttelnd. »Aber die hier ist schon wahr geworden. Mal ehrlich, möchtest du lieber einen leckeren Keks versprochen bekommen, der dann sofort da ist, oder eine Million Dollar, die aber nie kommt?«
    »Im Augenblick würde ich wohl die Million nehmen.« Sie wischte die Krümel vom Tisch, damit der Hund – der auch wie der Blitz neben ihrem Stuhl war – sie auffressen konnte. »Der Keks war längst nicht so lecker wie versprochen.«
    »Da ist Bagel aber anderer Meinung.«
    »Bagel ist etwa so wählerisch wie ein Staubsauger«, sagte sie und schaute liebevoll zu ihm hinunter. »Und, bist du auf deine Szene morgen vorbereitet?«
    Er zuckte die Achseln, was nicht sehr überzeugend wirkte.
    »Ich wette, du hättest eigentlich deinen Text lernen müssen, anstatt den ganzen Nachmittag mit mir abzuhängen«, sagte sie und stützte sich auf die Ellbogen. »Kannst du ihn?«
    »Mehr oder weniger.« Er knickte ein Stück Pizza in der Mitte zusammen. Bagel hatte inzwischen neben ihm Stellung bezogen und klopfte ein paar Mal mit dem Schwanz auf den Boden. Graham warf ihm den Rand zu. »Ich habe ihn den ganzen Tag in der Hosentasche mit mir herumgetragen, ich hoffe also, dass so eine Art Osmose stattgefunden hat.«
    »Ich bin sicher, alle wirklich großen Schauspieler verlassen sich auf Osmose.« Sie streckte die Hand über den Tisch. »Kann ich ihn sehen? Wir können ihn zusammen durchgehen.«
    Graham lehnte sich zurück. »Nicht nötig.« Plötzlich war es ihm peinlich. Vor der Kamera zu spielen war das eine; vor dem Mädchen, das man gernhatte, etwas ganz anderes. »Ich krieg das schon hin.«
    »Ach komm.« Sie wedelte fordernd mit der ausgestreckten Hand. »Das wird lustig.«
    »Na gut«, sagte er, richtete sich auf und zog die gefalteten Blätter aus der Hosentasche. »Aber ich spiele das nicht richtig, okay? Wir gehen nur den Text durch.«
    »Ich kriege also nicht den vollen Graham-Larkin-Effekt zu sehen?«, neckte sie und nahm ihm die Blätter ab. »Dann muss ich wohl morgen mal am Set vorbeischauen.«
    »Da müsstest du ziemlich gut schwimmen können. Wir drehen auf einem Boot.«
    »Okay, Ahab.« Sie las sich den Text durch. Als sie wieder aufblickte, hatte sie die Lippen zu einem Schmollmund verzogen und sah ihn unter halb gesenkten Lidern hinweg an. Dann warf sie mit übertriebener Geste die Haare nach hinten, und eine Sekunde später fiel Graham ein, wo er das schon mal gesehen hatte: Sie machte Olivia nach.
    »Nicht schlecht«, sagte er, doch er war erleichtert, als sie den Text mit gewohnter Miene noch einmal studierte.
    »Okay, los geht’s«, sagte sie und räusperte sich. »›Wo willst du hin, Jasper?‹« Sie hielt inne und zog die Augenbrauen hoch. »Du heißt Jasper?«
    Er zuckte die Achseln, und sie fuhr fort.
    »›Komm zurück!‹«, rief sie theatralisch, worauf Bagel aufsprang und den Kopf schüttelte, so dass sein Halsband rasselte.
    Graham tätschelte ihn beruhigend. »Richtig toll«, sagte er zu Ellie. »Kein bisschen übertrieben.«
    »Ich hab nie gesagt, dass ich richtig spiele«, stellte sie klar. »Du bist dran.«
    »›Ich muss jetzt mal allein sein‹«, sagte Graham mit betont ausdrucksloser Stimme. »›Ich brauche Zeit zum Nachdenken.‹«
    Ellie neigte den Kopf zur Seite. »Ich weiß, ich bin kein Experte, aber ich wette, du könntest etwas mehr Gefühl hineinlegen.«
    »Kritisieren kann jeder, Bagel«, sagte er zum Hund, der mitfühlend jaulte, während Ellie sich wieder dem Drehbuch zuwandte.
    »›Du weißt überhaupt nicht, was du jetzt brauchst. Du hast keine Ahnung –‹« An dieser Stelle brach sie ab, den Blick immer noch aufs Blatt gerichtet.
    Graham konnte sich tatsächlich nicht erinnern, was als Nächstes kam. Er hatte vorgehabt, die Sätze später im Hotelzimmer durchzugehen, und er war morgen sowieso nicht vor zwölf Uhr dran, also hatte er auch noch den ganzen Vormittag. Er

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