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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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Schoko-Muffins. Graham ging geradewegs auf ein Riesentablett voller Hummerbrötchen zu, und der Mann hinter dem Tisch – der eine Hummerschürze trug, wie sie auch in ihrem Laden verkauft wurde – hob eine Greifzange und sah Graham fragend an.
    »Wollen Sie eins?«, fragte er, und Graham sah Ellie bittend an.
    »Na los«, sagte sie. »Aber zum Mitnehmen.«
    »Keine Sorge, ich kann gleichzeitig essen und laufen«, sagte er. »Ich bin sehr begabt.«
    »Das glaube ich sofort«, sagte sie, doch lauter werdendes Gemurmel zu ihrer Linken lenkte sie ab. Sie stellte sich auf Zehenspitzen, um zu sehen, was dort die Menge teilte, und als sie es sah, fing ihr Herz an zu hämmern. Hektisch sah sie sich nach Graham um, aber der sprach noch mit dem Mann in der Hummerschürze, der gerade zwei Pappteller auseinanderpulte.
    Ellie fuhr wieder herum, ihr Mund war ausgetrocknet. Keine drei Meter entfernt schüttelte ihr Vater lächelnd Hände. Er sah im blauen Polohemd und Khakihose legerer aus als üblich, die Brise zerzauste sein grau meliertes Haar. Er war groß und schlank, überragte die Menge, die er durchschritt, und ihm folgte ein Fotograf, der gelegentlich ein Bild schoss, wenn ihr Vater ein Baby betrachtete oder mit aufrichtigem Lächeln kraftvoll eine Hand schüttelte. Doch ansonsten war er allein: keine Berater, keine Reporter, keine Ehefrau, keine Kinder.
    Ellies Knie wurden weich, als er immer näher kam. Es war eindeutig bloß ein entspannter öffentlicher Auftritt, er tauschte auf dem Weg durch die Menge mit jedem nur kurz Nettigkeiten aus. Ihre Gedanken rasten, versuchten Halt zu finden. Doch sie konnte sich an nichts erinnern: wieso sie gekommen war, was sie sagen wollte, wie sie sich verhalten sollte.
    Jetzt war er nur noch ein, zwei Schritte entfernt, und diese Nähe war erschreckend; bis jetzt war er ihr fast wie ein Produkt ihrer Fantasie erschienen, vielleicht weil sie sich so oft genau diese Szene vorgestellt hatte. Doch in den Tagträumen war sie immer geradewegs auf ihn zugegangen, und dann hatten sich zwei identische grüne Augenpaare angesehen, und er hatte genau gewusst, wer sie war.
    Ihr wurde klar: Darum war sie gekommen.
    Nicht des Geldes wegen. Nicht mal, um ihn zu sehen.
    Sondern damit er sie sah.
    Nur noch ein Mann stand zwischen ihnen; er trug eine Red-Sox-Cap und wirkte leicht verwirrt, als der gut aussehende Senator ihm auf die Schulter klopfte. »Was für ein herrlicher Tag, hm?«, sagte er mit echter Begeisterung, und der Mann hob seine Hühnerkeule zu einem unbeholfenen Gruß, weil er den Mund zu voll zum Sprechen hatte.
    Der Senator lachte, und sein Blick fiel auf Ellie. Sie wappnete sich – wofür? Sie wusste es nicht. Diese identischen Augen, grün wie Meerglas, trafen sie mit gütigem Interesse, und sie sah die kleinen Krähenfüße zu beiden Seiten, so fein, dass man sie auf Fotos nicht bemerkte.
    »Schönen Feiertag«, sagte er und streckte die Hand aus, die Ellie nur anstarrte. Sie zögerte etwas zu lange, ehe sie einschlug und halb mit einer Art Stromschlag rechnete. Doch es kam nichts, sie spürte nur die Wärme seiner leicht verschwitzten Hand.
    Die Worte platzten wie Blasen in ihrem Inneren, eins nach dem anderen, alles, was sie hatte sagen wollen. Einen Moment lang vergaß sie ihre Mutter, vergaß sie Harvard; vergaß auch seine schöne Frau und die beiden Söhne, mit denen er jagen und angeln ging; vergaß die Politik, seinen Beruf, die eigentlichen Gründe für den Graben zwischen ihnen.
    Sie dachte nur noch: Siehst du es nicht?
    Doch auf seinem Gesicht lag nur ein höfliches Lächeln, absolut professionell und nichts sagend. Als er seine Hand wieder wegzog, sackte Ellie der Magen in die Kniekehlen, und als sie nach unten blickte, merkte sie überrascht, dass sie noch auf festem Boden stand. Wie aus dem Nichts stand plötzlich Graham neben ihr, in einer Hand einen Pappteller. Das Hummerbrötchen schaukelte wie ein kleines Boot, als er dem Senator die Hand reichte.
    »Auch Ihnen einen schönen Feiertag«, sagte der, und Graham lächelte unsicher, warf Ellie einen Blick zu. Doch sie betrachtete immer noch ihren Vater. Man konnte nicht sagen, dass er Graham erkannte – er betrachtete ihn eher wie einen alten Klassenkameraden, den man jahrelang nicht gesehen hatte und nicht recht einordnen konnte –, aber immerhin etwas.
    Mehr, als in seinem Blick auf Ellie gelegen hatte.
    Sie kniff die Augen zu und fühlte sich benommen, doch er zeigte nur ein allzu strahlendes Lächeln und

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