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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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durch die Bäume blinkte. Er rief sich in Erinnerung, wie ihr Vater sie angesehen hatte, der wohlmeinende Gruß und das abwesende Lächeln, und stellte sich dann seinen eigenen Vater vor, der in irgendeinem Garten in Kalifornien am Grill Burger umdrehte. Wäre es anders, wenn Graham sich jetzt an Universitäten bewerben und um seine Abschlussnoten sorgen würde, anstatt Dialogzeilen auswendig zu lernen? Oder passierte so was einfach, wenn man älter wurde? Vielleicht hieß »erwachsen werden« einfach »rauswachsen«: aus dem alten Leben, dem alten Ich, aus allem, was einen an die Vergangenheit band.
    »Es tut mir leid«, sagte er und merkte, dass Ellie an seiner Schulter erstarrte.
    »Was?«
    »Das alles«, sagte er. »Und die Sache mit Harvard.«
    »Ist schon okay«, sagte sie mit erzwungener Leichtigkeit. »Ich wollte sowieso nicht unbedingt hin.«
    »Ich bin sicher, deine Mutter würde dir helfen.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Ellie, »aber ich kann sie nicht fragen.«
    Draußen wurden die Bäume weniger, und sie sahen nur Wasser, immer noch mit Booten gesprenkelt. »Du hast echt Glück«, sagte er. »Du hast eine tolle Mutter.«
    »Du bestimmt auch.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil sie so einen tollen Sohn hat«, sagte sie, und Graham lächelte. »Abgesehen davon, dass er gelegentlich Fotografen verprügelt. Ganz zu schweigen von der Sache mit dem gestohlenen Boot.«
    »Weißt du was? Als ich noch zur Schule ging, haben meine Freunde immer Witze gemacht, ich würde im Jahrbuch bestimmt als ›Wird wahrscheinlich nie verhaftet‹ eingestuft, und jetzt hätte ich es fast zwei Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden geschafft.«
    »Ehrlich?«, scherzte Ellie. »Ich hätte eher ›Beliebtester Schüler‹ oder ›Schönstes Lächeln‹ oder so was Schleimiges vermutet.«
    Er lachte. »Und was wärst du wohl? ›Wird wahrscheinlich gegen das System rebellieren, indem sie ein Boot klaut‹?«
    Sie überlegte einen Moment. »›Wird sich wahrscheinlich nie in einen Filmstar verlieben‹.«
    »Junge, Junge.« Graham zog sie enger an sich. »Da hätten sie aber ganz schön danebengelegen.«
    Sie schwiegen eine Weile, während der Bus gelegentlich hielt, um Fahrgäste aussteigen zu lassen. Die Reifen vibrierten unter ihren Füßen, und das sanfte Schwanken des Busses – das Graham ans Boot erinnerte – ließ ihm die Lider schwer werden. Er war schon halb eingeschlafen, als Ellies Stimme in sein Bewusstsein drang.
    »Und was jetzt?«, fragte sie, und er war nicht sicher, was sie meinte. Die Frage konnte alles Mögliche bedeuten: Was tun wir, wenn wir wieder in Henley sind? oder Soll ich es mit meinem Vater noch mal versuchen? oder Was passiert, wenn du in zwei Tagen abreist? oder Was wird aus der ganzen Sache werden? oder auch: Da sitzen wir zusammengequetscht in einem Überlandbus irgendwo in Maine, und selbst nach dem schlimmsten Tag überhaupt, der direkt auf die schlimmste Nacht überhaupt folgte, wollen wir auf keinen Fall irgendwo anders sein, können wir also bitte für immer hierbleiben?
    »Wie meinst du das?«, fragte er heiser, und sie richtete sich auf und sah ihn ernst an. Ihre grünen Augen waren weit geöffnet, ihre roten Haare vom Wind zerzaust, und sie sah wunderschön aus, schön auf eine Art, die das Herz weit und leicht macht wie einen Luftballon, so leicht, dass man fürchtet davonzufliegen.
    »Mit uns«, sagte sie. Graham spürte jedes Wort wie einen Stich, denn er wusste es nicht; er wusste nicht, was passieren würde, und noch schlimmer, er wusste nicht, was er ihr bieten konnte. In zwei Tagen würde er Henley verlassen. In zwei Wochen waren die Dreharbeiten für diesen Film beendet. Und in drei Wochen kam der letzte Teil der Trilogie in die Kinos. Graham würde rund um die Welt gekarrt, ein aufgeklebtes Lächeln im Gesicht, und müsste in tausend verschiedene Mikrofone sagen, was ihm der Film bedeutete, von Los Angeles nach Tokio, von Sydney nach London und wieder zurück. Lange Nächte und viele Leute, endlose Talkshows und Pressetermine.
    Keine Fischerboote mehr, keine Spaziergänge an steinigen Stränden.
    Keine Ellie.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er wahrheitsgemäß. Die Frage schien zu groß für eine Antwort. Jetzt, wo er so dicht neben ihr saß, konnte er sich nicht vorstellen, ohne sie zu sein. Aber sie in sein anderes Leben zu integrieren, kam ihm auch unmöglich vor. Es kam ihm so vor, als gäbe es zwei Graham Larkins, und auch wenn der eine echter, gehaltvoller

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