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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
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übereinander. »Lassen Sie sich ruhig Zeit«, sagte er.
    »Sie haben das ja ganz schön abgespult«, erklärte Arthur, »aber wenn ich’s mir genau überlege: Mich muss niemand umbringen.«
    »Aber es muss Sie auch niemand am Leben lassen«, sagte Parker. »Welchen Nutzen haben die von Ihnen?«
    »Nicht viel«, gab Arthur zu. »Ich sitze hier und warte, dass Sie sich sehen lassen. Dann rufe ich die Nummer da an.Warum sollte am anderen Ende nicht einer sitzen, der nur darauf wartet, Sie umzulegen? Mich können Sie finden, aber ihn nicht.«
    »Mit der Telefonnummer schon.«
    Arthur sah auf den Zettel mit der Nummer. »Das ist wahr«, sagte er.
    »Und dann müssten die hier irgendwo eine komplette zweite Mannschaft haben, vierundzwanzig Stunden am Tag, jederzeit einsatzbereit. Wie viele Killer also? Es müsste immer einer wach sein, falls der Anruf kommt.«
    »Auch wieder wahr«, sagte Arthur.
    »Da ist es doch viel einfacher, mich in die Luft zu sprengen«, fuhr Parker fort. »Aber dann sind immer noch Sie da, ein Zeuge, der zu nah am Tatgeschehen war. Sie schaffen es nicht, rechtzeitig zu verschwinden, bevor die Bullen da sind, und Ihr Name steht wahrscheinlich überall auf dem Mietvertrag.«
    »Allerdings.«
    »Warum sollten die Sie also am Leben lassen«, fragte Parker. »Damit Sie selbst entscheiden können, ob Sie Fragen beantworten oder lieber den Rest Ihres Lebens im Knast verbringen wollen?«
    Arthur nickte langsam und wendete sich um zu Lloyd. »Es steht in der Küche«, sagte er. »Unter der Spüle.«
    Lloyd stand auf. »Ich hole es.«
    »Es ist eine in braunes Papier eingepackte Schachtel«, sagte Arthur. »So groß wie eine Zigarrenkiste.«
    Lloyd ging in die Küche, und Arthur sah Parker an. »Der Mann heißt Frank Meany«, sagte er.
    »Der Sie angeheuert hat.«
    »Ja.«
    Lloyd kehrte mit einem kleinen Päckchen zurück. Er truges auf ausgestreckten Händen. »Dauert nur einen Augenblick«, sagte er. Er ging zum Sofa, stellte das Päckchen auf den Couchtisch, setzte sich und musterte es von allen Seiten, ohne es zu berühren.
    »Ich habe vierzig Jahre für diese Leute gearbeitet«, sagte Arthur. »Erst als Fahrer, dann als Schichtführer. Ich hab zwei Routen nach Norden organisiert und betrieben – eine durch New York, die andere durch Maine nach Halifax.«
    »Sie haben vorhin was von Zoll gesagt. Dann haben Sie also geschmuggelt.«
    »Zigaretten aus D.C., wo keine Staats- und Regionalsteuern aufgeschlagen werden, nach Norden«, sagte Arthur. »Whiskey nach Süden. Das ist ein Verbrechen, das keinem Menschen schadet, nur dem Finanzamt – also praktisch ein Verbrechen ohne Opfer. Keine Gewalt, jedenfalls meistens nicht. Gute Profite. Kein Grund, einen so spät im Leben umzubringen.«
    Lloyd hatte ein Taschenmesser hervorgeholt und schnitt vorsichtig Packpapier und Klebeband auf. Darunter verbarg sich tatsächlich eine Zigarrenkiste mit Bildern von Flamencotänzerinnen auf dem Deckel und den Seiten. Lloyd hob sie aus dem Papier, stellte sie auf den Tisch, fegte das Papier auf den Boden und untersuchte die Kiste eingehend.
    »Ich versuche mich an einen Namen zu erinnern«, sagte Parker. »Den Namen einer Firma in Bayonne.«
    Arthur sah ihn scharf an. »Was für eine Firma?«
    »Cosmopolitan, so hieß sie«, sagte Parker. »Cosmopolitan Beverages.«
    »Moment mal.« Arthur kamen wieder Zweifel. »Wenn Sie nichts mit dem Zoll und mit Cosmopolitan zu tun haben, woher kennen Sie sie dann?«
    »Der erste Killer, den sie geschickt haben«, erklärte Parker,»war ein Russe, der zur Tarnung für Cosmopolitan gearbeitet hat. Die Leute in der Buchhaltung dort hatten noch nie von ihm gehört, aber er hatte Papiere dabei, aus denen hervorging, dass er für sie gearbeitet hat. Er hatte eine Aufenthaltserlaubnis und konnte reisen, wohin er wollte.«
    »Jetzt wird’s spannend«, sagte Lloyd und hob den Deckel der Zigarrenkiste an.
    Die anderen beiden sahen ihn an. Er starrte nachdenklich in die Kiste. »Zigarren«, sagte er.
    Parker stand auf, ging zu ihm und sah ebenfalls hinein. Lange, schlanke Zigarren mit dunkelbraunem Deckblatt lagen ordentlich nebeneinander und füllten, oben durch den Druck des Deckels etwas abgeflacht, die Kiste von einer Seite zur anderen aus.
    Arthur blieb, wo er war, doch er war neugierig. »Zigarren?«
    »Obenauf jedenfalls«, sagte Lloyd und zeigte auf das Ende der letzten Zigarre an der rechten Seite. »Siehst du den Draht?«
    Parker musste sich hinunterbeugen, um ihn erkennen zu können:

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