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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
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Rostschutzfarbe gestrichene Garagentore aus Metall den größten Teil der Fassade ein, im ersten Stock war eine Reihe großer, quadratischer Fenster. Rechts der Garagentore befand sich eine graue Stahltür, auf der in goldenen Lettern Firmennamen standen, und jenseits davon war die bleiche Betonfläche eines Parkplatzes, so breit wie das Gebäude und halbbesetzt von Lieferwagen. Hinten und an der anderen Seite stieß er an die dunkelgrauen Mauern anderer, viel höherer alter Fabrikgebäude, und zur Straße hin wurde er von einem mit Stacheldraht versehenen Maschendrahtzaun und einem Tor begrenzt.
    Arthur fuhr langsam und suchte nach einer Parklücke, und Parker sagte: »Da steht aber nirgends Cosmopolitan.« An der Tür hatten die Namen All-Nite Delivery, Boro-Cab und Stronghold Sentries gestanden.
    »Ich war bei All-Nite Delivery«, sagte Arthur. »Cosmopolitan ist weitverzweigt.« Er sah sich um und fuhr fort: »Vielleicht in der Nebenstraße.« Er bog in die Leroy Street ab und sagte: »Na bitte, da ist ja mein Parkplatz. Unter dem Dachvon Cosmopolitan gibt es viele andere Firmen und Briefkastenfirmen«, fuhr er fort. »Manche von denen tun so, als wären sie vollkommen unabhängig, manche gibt es nur auf dem Papier, für den Fall, dass sie mal eine brauchen.«
    Arthur parkte ein und verschloss den Volvo. Sie gingen zurück zur Hudson Street. »Die Unternehmensstruktur brauchte ich nie zu kennen. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass es sogar besser war, sie nicht zu kennen. Mein offizieller Arbeitgeber war Cosmopolitan, drüben in Jersey, meine Schecks waren von Cosmopolitan auf eine Bank in Bayonne ausgestellt, und wenn es ein Problem gab, wählte ich die Nummer, die ich wählen sollte, und hielt mich aus allem raus.« Er zuckte die Schultern. »Wohin das geführt hat, sieht man ja.«
    »Sie waren vorher schon mal hier«, sagte Parker.
    »Hier war mein Büro.«
    »Wie sieht’s da drinnen aus?«
    »Die Büros sind allesamt oben«, sagte Arthur. »Die Empfangsdame sitzt in einem kleinen Zimmer am Ende der Treppe. Dahinter ist der Korridor, von dem rechts und links Büros abgehen. Die linke Seite hat Fenster zur Straße. Meins war das letzte Fenster links oben. Da sitzt jetzt Rafe.«
    »Wir gehen rauf«, sagte Parker. »Sie sagen Ihren Namen und dass Sie Hargetty sprechen wollen.«
    »Gut.«
    Parker öffnete die Tür, ließ Arthur den Vortritt und folgte ihm die Treppe hinauf.
    Man hatte sich bemüht, das Erscheinungsbild dieser feuersicheren Treppe aus Stahl und Beton durch einen beigen Teppich und einen Wandanstrich in derselben Farbe zu mildern; außerdem hingen an der Wand gerahmte Fotografien von New Yorker Straßenszenen im 19. Jahrhundert: Pferdewagen, im Mittelgrund die schwarzen Silhouettenschlanker Frauen, die ihre Röcke rafften, um sie nicht zu beschmutzen.
    Am Kopf der Treppe war ein Geländer, aber keine Wand. Arthur trat, gefolgt von Parker, um den verzierten Pfosten herum. An der hinteren Wand sahen sie eine dünne Frau in mittleren Jahren; sie trug einen dicken schwarzen Pullover und eine schwarzgerahmte Schmetterlingsbrille und saß hinter einem breiten Tisch, auf dem Telefon und Computer, verschiedene Ablagen und Päckchen, Telefonbücher, kleine Karteikästen, ein Rolodex und eine Auswahl rezeptfreier Medikamente standen. Sie hielt den Telefonhörer ans Ohr, sagte kein Wort und machte sich auf einem Block Notizen. Dann nickte sie Arthur zu, winkte ihm mit dem Stift, sie werde gleich für ihn Zeit haben, und fuhr fort, zuzuhören und sich Notizen zu machen. Schließlich sagte sie: »Ich werde dafür sorgen, dass er die Nachricht erhält, sobald er kommt. Ja, danke. Danke, Sie haben es genau richtig gemacht.«
    Ein weiteres Nicken, dann legte sie auf, schüttelte den Kopf und sagte: »Puh!« Sie las noch einmal die Notiz, schüttelte abermals den Kopf, schob den Block beiseite und strahlte Arthur an. »Ja, Sir? Was kann ich für Sie tun?«
    »Morgen«, sagte Arthur. »Ist Rafe Hargetty da?«
    Sie streckte bereits die Hand nach dem Hörer aus und sagte: »Wen soll ich anmelden?«
    »Arthur Hembridge.«
    Sie wählte eine zweistellige Nummer, wartete kurz und sagte: »Mr. Hargetty, ein Arthur Hembridge und ein anderer Herr möchten Sie sprechen.« Sie nickte, sah Arthur mit einem kleinen, bedeutungsleeren Lächeln an und sagte dann: »Ist gut.« Sie legte auf und sagte: »Mr. Hargetty wird gleich kommen. Nehmen Sie doch bitte da drüben Platz.«
    Auf der anderen Seite des Empfangsraums, unter

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