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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
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bestimmteBilder aus einer Wanderausstellung haben, ein Spezialauftrag von einem seiner Kunden. Er hat uns nicht gesagt, wer sein Kunde war, und uns war es egal.«
    »Paxton Marino.«
    »Klar. Gestern also taucht Griffith in der Jagdhütte auf, mit einem Haufen leerer Holzkisten in der richtigen Größe, um Bilder zu verpacken.«
    »Ich verstehe. Sie wollen das Zeug wegschaffen.«
    »Aber dazu kommen sie nicht«, sagte Wiss. »Kaum ist Griffith ausgestiegen, da wimmelt es nur so von ATF – dreißig, vierzig Mann. Man hätte meinen können, die wären hinter Terroristen her.«
    »Waren sie aber nicht.«
    »Als Larry es uns gesagt hat und wir ihn gefragt haben, was die da eigentlich zu suchen haben, hat er gesagt: ›Unsere Bilder.‹« Wiss lachte. »Ist das nicht witzig? Die suchen unsere Bilder. Larry ist schon okay, Parker.«
    Das spielte im Augenblick keine Rolle. »Aber die Sache ist geplatzt«, sagte Parker und meinte damit, dass sie, sollte aus dieser Sache doch noch etwas werden, scharf würden nachdenken müssen – falls es Lloyd dann noch gab.
    »Das wissen wir nicht«, sagte Wiss. »Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir bleiben und abwarten, was passiert.«
    »Bis wann?«
    »Bis der Staub sich gelegt hat.« Wiss zuckte die Schultern. »Wer weiß – vielleicht schaffen sie die Bilder in einem Lastwagen raus, und wir schnappen ihn uns unterwegs. Schließlich sind wir die einzigen, die wissen, was und wo sie sind.«
    »Möglich«, sagte Parker.
    »Im Augenblick«, sagte Wiss, »ist alles möglich. Ach, hab ich ganz vergessen zu fragen: Hast du dein Problem gelöst?«
    »Ja«, sagte Parker.

ZWEI
    »Weidmannsheil«, sagte die Frau am Empfang, als sie Parker den Schlüssel gab, und Parker sagte: »Weidmannsdank.«
    Als sie den überdachten Gang zwischen den dunkelbraunen Türen der Motelzimmer und den davor geparkten Wagen entlanggingen, sagte Wiss: »Sie denkt, wir sind Jäger, die auf die Eröffnung der Jagdsaison warten.«
    »Sind wir ja auch«, sagte Parker und blieb vor der mit einer 11 markierten Tür seines Zimmers stehen.
    Wiss zeigte auf die Tür und sagte: »Die Zimmer sind alle miteinander verbunden. Das nächste hat Frank, dann kommen ich und Larry.«
    »Ich packe erst mal aus. Wo treffen wir uns?«
    »Bei mir«, sagte Wiss, »das ist am praktischsten. Bring deinen Stuhl mit – es gibt in jedem Zimmer nur einen.«
     
    Elkins’ Zimmer war leer und so aufgeräumt, als wäre der Gast noch nicht eingetroffen. Elkins und Wiss waren in Wiss’ Zimmer und spielten Karten. Dieser Raum wirkte bewohnter, vielleicht nur, weil die beiden Männer mit Karten in den Händen dasaßen. Alle Verbindungstüren standen offen, und durch die letzte sah Parker Lloyd im Schneidersitz auf dem Boden sitzen. Monitore, Tastaturen und Telefone waren in einem Halbkreis vor ihm aufgestellt. Er trug kleine Kopfhörer und machte sich Notizen auf einem Block.
    Wiss sah von seinen Karten auf, als Parker eintrat, deutete mit dem Kopf auf die Kommode und sagte: »Bourbon, Eis, Plastikbecher.«
    Parker stellte seinen Stuhl zu den beiden Kartenspielern, ging zur Kommode und sagte: »Was tut sich?«
    »Larry bringt sich gerade auf den neuesten Stand«, sagte Wiss.
    Elkins spielte eine Karte aus und sagte: »Die ATF-Bullen streiten sich mit denen in Washington herum. Die Bundesbullen hier streiten sich mit den Bundesbullen dort.« Er warf Parker einen Blick zu. »Weißt du, wie sie die in Washington nennen? Sesselfurzer.«
    Parker brachte seinen Becher mit und setzte sich zu den beiden. »Worüber streiten sie sich?«
    »Diejenigen, die hier sind«, sagte Elkins und sah zu, wie Wiss eine Karte ausspielte, »sind absolut sicher, dass da was ist. Kunst. Gemälde. Sie denken, es geht um Kunstwerke, die illegal ins Land gekommen sind, vielleicht Holocaust-Bilder, die die Nazis gestohlen haben. Die in Washington sagen: Wo sind eure Beweise? Wo ist euer begründeter Verdacht? Wir haben es hier mit reichen, wichtigen Leuten zu tun, die eine blütenweiße Weste haben – also passt auf, dass ihr da draußen keinen Mist macht.«
    »Das heißt«, sagte Parker, »dass sie die versteckten Räume nicht gefunden haben.«
    »Bis jetzt nicht«, sagte Elkins.
    »Aber Larry sagt, sie suchen den Architekten«, bemerkte Wiss. »Den Hauptarchitekten – es gab nämlich mehr als einen. Er sollte eigentlich in San Francisco sein, dort ist sein Büro, aber er leitet gerade ein Projekt in Tokio. Oder São Paulo.«
    »Früher oder später werden sie die

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