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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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steigerte sich seine Wut noch mehr. Er hielt das Mädchen in seinem linken Arm und streckte die rechte Hand zu dem aus dem Nichts hängenden Seil aus.
    Und plötzlich schoss eine Flamme aus seiner Hand, die das Seil erfasste und es hell auflodern ließ. Das Seil riss, und Wigo fing die fallende Tamira in seinen Armen auf. Sanft stellte er sie auf die Füße.
    Sie nicht aus den Armen lassend, streckte er die Hand gegen den Zauberer aus, und ein Flammenstrahl schoss auf diesen zu.
    Doch ehe die Flamme ihn erreichte, hatte Romando sich aus seiner Verblüffung gelöst. Ein Flimmern erschien rund um seinen Körper, und die Flamme prallte harmlos daran ab.
     
    Romando lachte verächtlich. „Hast du geglaubt, dass ich nicht auf so etwas vorbereitet war, du kleiner Tor? Die Sache mit den Gedankenbildern war nur ein Vorwand, um bei euch entsprechende Reaktionen hervorzurufen. Nun habt ihr mir wieder gegen euren Willen mehr von euren Fähigkeiten gezeigt. Ich weiß jetzt, dass ihr auch untereinander verbunden seid, viel besser, als es die Übertragung von Bildern bewiesen hätte. Und ich weiß, dass ihr eure Kräfte durch Körperkontakt verstärken könnt.“
     
    Bei Wigos Schrei waren Anina und Tanis, ohne auf Romandos Zeichen zu warten, in die Bibliothek gestürzt. Daher hatten sie das Geschehen mitbekommen.
    Bevor Romando zu Ende gesprochen hatte, hatten die vier sich zusammengestellt und fassten sich an den Händen. Zum Äußersten entschlossen bildeten sie eine Abwehrfront gegen den Magier.
     
    „Wagt es nicht, wenn ihr nicht ernsthaft Schaden nehmen wollt!“ grollte Romando. „Ihr habt ja nun wohl endlich herausgefunden, dass ich ein Magier bin. Was, denkt ihr, habt ihr mir entgegenzusetzen, mir, der ich seit frühester Jugend in diesen Künsten unterrichtet wurde? Ich bin durchaus in der Lage, eure eben erst erwachten, ungeübten natürlichen Kräfte in ihre Schranken zu weisen.
    Aber ich will euch nicht verletzen, denn ihr könnt euch ja wohl denken, dass ich euch zu einem bestimmten Zweck hier ausbilde. Und dafür brauche ich euch alle unversehrt.
    Das heißt aber nicht, dass ich nicht die Möglichkeit habe, euch Schmerzen zuzufügen! Also überlegt euch lieber genau, ob ihr mich angreifen wollt!
     
    Und nun verschwindet! Ich habe herausgefunden, was ich wissen wollte. Ich werde heute schon zum Schloss aufbrechen und rate euch gut, hier in meiner Abwesenheit nichts zu unternehmen, was meinen Zorn hervorrufen könnte! Und ich erwarte, Fortschritte zu sehen, wenn ich zurückkomme.“
     
    Panikartig flüchteten die Freunde hinaus in den Park. Immer noch zitternd erreichten sie den Pavillon. Außer Atem sanken sie dort auf die Bänke nieder.
     
    Tanis hatte sich als erster wieder gefasst. „Jetzt hat er uns sein wahres Gesicht zeigt!“ sagte er immer noch aschfahl. „Aber zumindest wissen wir jetzt, dass wir nicht ganz schutzlos sind. Wer hätte gedacht, dass unsere Kräfte sich so miteinander verbinden lassen, auch unter den Nicht-Geschwistern?“
     
    „Genau das hat Romando ja erreichen wollen, indem er Tamira in deiner Gegenwart quälte!“ sagte Anina. „Dass sie und ich unsere Kräfte verbinden können, hatte er ja bereits herausgefunden. Daher hat er mich ja auch aus dem Zimmer geschickt, damit nicht ich eingreife, sondern Wigo.
    Aber anscheinend braucht er zur Erweckung des Drachen die verbundene Kraft von uns allen Vieren.“
     
    „Wir müssen schnellstens mehr über sein Vorhaben erfahren“, sagte Wigo, „und wir müssen herausfinden, wie wir unsere Fähigkeiten steigern können, um uns wirksam gegen ihn verteidigen zu können.
    Sobald er fort ist, müssen wir eine Möglichkeit finden, endlich in seine Räume zu gelangen. Da wir in der Bibliothek keine Zauberbücher gefunden haben, kann er diese nur bei sich aufbewahren. Denn ohne eine Anleitung würden wir zu viel Zeit brauchen, um unsere Kräfte richtig zu verstehen und sie mit der größten Wirkung einsetzen zu können.
    Und wir müssen etwas finden, wie wir uns gegen seinen Zauber schützen können.“
     
    In diesem Augenblick hörten sie ein Pferd, das durch den gepflasterten Toreingang hinaustrabte.
     
    „Hört! Er scheint fortzureiten“, seufzte Tamira erleichtert auf. Sie hatte sich immer noch nicht von dem ausgestanden Schrecken erholt und jeden Augenblick befürchtet, Romando könne sie wieder zu sich rufen. „Lasst uns nachsehen gehen, ob er wirklich weg ist.“
     
    Die vier eilten zu den Stallungen und späten vorsichtig um

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