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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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die Ecke. Als sie Malux vor dem Stall stehen sahen, machten sie sich behutsam bemerkbar.
    Als Malux sie sah, winkte er ihnen zu und rief: „Ihr könnt ruhig herkommen! Er ist gerade zum Tor hinaus.“
     
    Als sie zu Malux kamen, fingen alle vier aufgeregt an zu reden.
    „Halt, halt! Nicht alle auf einmal, ich bekomme ja gar nichts mit!“ unterbrach dieser sie. „Kommt erst mal mit hinein in meine Stube. Ich habe gerade frischen Tee gemacht. Der wird euch beruhigen, und dann erzählt mir einer von euch, was nun wieder geschehen ist.“
     
    Die Vier folgten Malux in seine gemütliche Stube neben dem Stall. Wortlos drückte er die jungen Leute auf die beiden Bänke nieder, die am Tisch standen. Dann holte er fünf Becher vom Bord, stellte sie auf den Tisch und füllte sie aus einem Kessel, der dampfend auf dem Herd stand. Dann setzte auch er sich nieder.
     
    „Tanis, du scheinst der Ruhigste von allen zu sein. Also erzähle!“ sagte er.
     
    „Aber ich war nicht die ganze Zeit dabei“, wehrte Tanis ab. „Es ist besser, wenn Wigo dir berichtet, denn er war der Hauptakteur der Geschichte.“
     
    Nun erzählte Wigo die unfassbaren Ereignisse des Morgens. Ohne ihn zu unterbrechen, hörte Malux zu, aber in seinem Gesicht waren die unterschiedlichen Empfindungen deutlich abzulesen.
    Als Wigo geendet hatte, musste sich Malux erst sammeln.
     
    „Welch eine erstaunliche Entwicklung!“ meinte er schließlich. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Romando so schnell die Maske fallen lässt! Für mich kann das nur bedeuten, dass wohl die Prophezeiung einen Hinweis auf eine bestimmte Zeit beinhalten muss, in der die Erweckung des Drachen stattfinden sollte. Und die Zeit bis dahin muss knapp bemessen sein, denn sonst würde der Zauberer die Sache nicht so schnell vorantreiben.
    Er scheint aber nicht riskieren zu wollen, dass ihr eure Kräfte bis zur Vollendung entwickelt, ehe ihr den Ort des Geschehens erreicht habt.
    Er hat euch zwar gedroht, dass er euch jederzeit beherrschen kann, aber er scheint sich dessen nicht sicher zu sein.
    Wahrscheinlich hindert ihn auch seine erzwungene Abwesenheit daran, seinen Plänen so zu folgen, wie er es vorgehabt hatte. Aber er kann den Dienst beim König nicht verweigern, dazu reicht seine Macht nicht aus – noch nicht!
     
    Aber ihr habt Recht, ihr müsst so schnell wie möglich herausfinden, wie ihr ihn euch vom Leib halten könnt. Aber trotzdem dürft ihr jetzt nicht sofort etwas inszenieren, denn Magritta wird sehr wachsam sein.
    Wenn Romando sie auch nicht über die Geschehnisse informiert hat, so wird er ihr doch eingeschärft haben, ein Auge auf euch zu haben.
    Aber ich habe durch das, was heute geschehen ist, schon einen Plan, wie ihr Magritta ablenken könnt, wenn Maya sich zum Saubermachen in ihrem Zimmer aufhält.“
     
    „Sie wird sich wohl nicht so leicht ablenken lassen“, zweifelte Tanis. „Das müsste schon etwas ganz Besonderes sein, was sie dazu veranlassen könnte, ihre Räume zu verlassen, solange Maya sich darin aufhält.“
     
    „Es wird auch etwas Besonderes sein, nämlich ein Feuer in der Bibliothek!“ lächelte Malux hintergründig. „Was meint ihr, wie schnell sie rennt, wenn jemand „Feuer!“ schreit!“
     
    „Ah!“ grinste Wigo verstehend. „Aber das müssen wir wohl vorher noch etwas üben.“
     
    „Ja, das müsst ihr wohl!“ schmunzelte Malux. „Und daher werden wir heute Nachmittag wieder an unser verschwiegenes Plätzchen im Wäldchen reiten. Ich werde dem Gärtner und seinen Gehilfen mit dringenden Aufgaben auf der anderen Seite des Parks zu beschäftigen wissen, damit sie uns nicht durch Zufall in die Quere kommen.
    Nun, ich denke, dass ihr euch jetzt ein wenig beruhigt habt. Ihr solltet Magritta möglichst harmlose und unbefangene Gesichter zeigen, um ihren Argwohn zu beschwichtigen.
    Je eher ihr sie davon überzeugen könnt, dass ihr nichts Böses im Schilde führt, desto schneller wird ihre Wachsamkeit nachlassen. Also geht jetzt ins Haus und tut so, als sei alles völlig normal.“
     
    *****
     
    Magritta ließ sich an diesem Mittag nicht sehen. Wahrscheinlich hatte Romando ihr befohlen, sich so wenig wie möglich mit den jungen Leuten abzugeben, sondern nur dafür zu sorgen, dass sie im Haus kein Unheil anrichteten.
    Er befürchtete wohl, sie könnten der Hausdame etwas von den Dingen verraten, die er ihnen angetan hatte. Hatten sie Magritta nicht schon einmal auf ihre Seite gezogen, so dass sie sich zur Vermittlerin

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