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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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das Schloss ging auf!
    Rasch sandte Tanis ein Gedankenbild an Anina und Tamira. Erleichtert stießen die beiden Mädchen den in Spannung angehaltenen Atem aus.
    Es fiel ihnen schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, und Anina schimpfte leise, als sie zum dritten Mal einen Teil ihrer Stickerei auftrennen musste.
     
    Währenddessen hatten die Jungen Romandos Arbeitszimmer betreten und die Tür hinter sich geschlossen.
    Verblüfft sah Tanis sich um. Da er nicht wie Wigo den Raum schon kannte, betrachtete er mit offenem Mund die vielen seltsamen Gerätschaften, Stapel von geheimnisvoll aussehenden Büchern und Schriftrollen, die auf mehreren Tischen herumlagen. Auf einem Bord standen seltsam geformte Flaschen, deren unterschiedlich gefärbter Inhalt unheimlich und gefährlich aussah.
    Von dem großen Raum gingen zwei Türen ab, von denen eine geschlossen war und wahrscheinlich in Romandos Schlafgemach führte. Die andere Tür war offen und gab den Blick in einen Laboratorium frei.
     
    Wigo stieß den stumm dastehenden Tanis in die Seite. „Komm, steht da nicht rum! Es wird lange genug dauern, hier unter all dem Papier das zu finden, was wir suchen. Ich schaue nach dem Buch, in dem ich damals die Prophezeiung vom gläsernen Drachen gefunden habe, versuch du, unter den anderen Papieren und Büchern etwas über einen Abwehrzauber zu finden. Aber bring nichts durcheinander und leg alles wieder so an den Platz, wie du es vorgefunden hast. Romando soll schließlich nicht sehen, dass jemand in seinen Sachen gewühlt hat.“
     
    Die beiden machten sich an die Arbeit. Wigo hatte das Buch bald gefunden, das er suchte. Romando hatte es nicht wieder vom Schreibtisch in den Schrank geräumt, sondern es lag separat auf einem kleinen Tischchen, so als wolle er es jederzeit griffbereit haben.
    Da die Jungen, seit sie lesen konnten, des Öfteren heimlich Bücher aus der Bibliothek in ihr Zimmer geschmuggelt hatten, lasen beide nun fließend und mit erstaunlicher Geschwindigkeit.
     
    Während Wigo sich auf einem der Stühle niederließ und nun das dicke Buch rasch nach der gesuchten Legende durchblätterte, sah Tanis sich ein wenig ratlos im Zimmer um. Wo, bei allen Dämonen, sollte er mit seiner Suche anfangen?
    Doch dann überlegte er : Romando war von Anina und Tamira angegriffen worden, ohne sich vor ihnen schützen zu können. Bei Wigos Attacke hatte er jedoch bereits sehr schnell einen Abwehrzauber bewirkt.
    Somit musste er sich in der Zeit zwischen den beiden Angriffen damit beschäftigt haben, wie er sich vor weiteren Aggressionen der Vier schützen konnte. Wenn das so war, würden sich wahrscheinlich entsprechende Zauberformeln noch in Griffweite befinden.
    So ließ sich Tanis am Schreibtisch nieder, und begann systematisch die dort liegenden Schriften durchzusehen. Jede einzelne Schriftrolle, jedes Buch nahm er in die Hand, studierte sie kurz auf das Thema ihres Inhalts und legte sie dann, wenn sie sich nicht mit dem gewünschten Problem beschäftigten, sorgsam wieder an ihren vorherigen Platz zurück.
     
    Er hatte bereits fast den ganzen Schreibtisch durchsucht, als ihm auf einmal eine Idee kam. Er zog die schwere Lade des gewaltigen Tisches auf.
    Er fand eine Menge Blätter mit Notizen von des Zauberers Hand und darunter ein uraltes Buch. Rasch überflog er die Handschriften und hätte fast laut aufgejubelt. Das war genau das, was er suchte!
     
    Romando hatte sich aus dem Buch etliche Zauberformeln aufgeschrieben, die ihm für seine Verteidigung gegen die Kräfte der Zwillinge nützlich schienen.
     
    „He, Wigo, ich glaube, ich habe etwas gefunden!“ raunte er seinem Bruder zu.
     
    „Wie? Was?“ Wigo tauchte aus der Versunkenheit in seine Lektüre wie aus einem tiefen Wasser auf. Doch dann war er plötzlich ganz aufgeregt. „Was hast du gefunden?“ Er legte sein Buch auf die Seite und trat zu seinem Bruder an den Schreibtisch.
     
    „Hier, schau! Aus diesem Buch hat sich Romando einige Beschwörungsformeln aufgeschrieben, die genau gegen die Kräfte nützlich sind, die wir gegen ihn anwenden könnten.
    Aber wie schaffen wir es, aus diesem Buch die Formeln zu lernen, die diese Beschwörungen zunichtemachen?
    Das ist zu viel! Das können wir in der kurzen Zeit, die wir uns hier immer nur aufhalten können, nicht alles lernen!“
     
    „Nun, dann werden wir das Buch eben mitnehmen!“ sagte Wigo entschlossen.
     
    „Das kann nicht dein Ernst sein!“ Tanis war entsetzt. „Selbst wenn es noch geraume Zeit

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