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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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dauern wird, bis Romando wiederkommt und Magritta das Buch nicht vermissen wird, weil sie sich wohl kaum traut, die Schubladen des Zauberers zu durchsuchen – was passiert, wenn man das Buch bei uns findet?“
     
    „Man wird das Buch nicht finden!“ Wigo lächelte. „Denk doch mal an unser hübsches Geheimversteck! Dort ist Platz genug, um das Buch unterzubringen. Dann haben wir jeden Abend Zeit, die entsprechenden Formeln zu lernen und sie den Mädchen zu übertragen.
    Das Buch ist nicht so dick, dass es nicht bequem unter dein Wams passt, ohne dass es auffällt.
    Aber wir sollten jetzt sowieso zurückgehen, denn wir sind schon recht lange hier. Wir wollen ja nicht, dass uns jemand vermisst. Und außerdem müssen wir die Mädchen von ihrer langweiligen Stickarbeit erlösen. Wir wollen ihnen signalisieren, dass wir jetzt herauskommen, damit wir nicht durch Zufall doch noch jemanden in die Hände laufen.“
     
    Von Anina kann das Gedankenbild der leeren Halle, und so verließen Tanis und Wigo Romandos Räume. Sie verschlossen sorgsam die Tür, und Wigo hängte sich den Schlüssel wieder um den Hals.
    Sie hatten sich gerade wieder zu den Mädchen gesellt, als sie von draußen vor dem Portal das Geräusch des vorfahrenden Wagens hörten. Gleich darauf ging die Eingangstür auf und Magritta trat ein, gefolgt von Maya, die eine Menge Pakete schleppte.
    Rasch sprangen die Jungen zu und nahmen dem Mädchen einen Teil ihrer Last ab.
    Magritta lächelte etwas säuerlich, als sie den Gruß der vier Freunde erwiderte. Wie immer konnte sie sich jedoch eine Kritik nicht verkneifen.
     
    „Es ist nett, dass ihr hilfsbereit seid“, sagte sie mit abweisendem Tonfall, „aber es ist nicht eure Aufgabe, Mayas Arbeit zu tun. Ihr werdet sicherlich genug mit euren eigenen Pflichten zu tun haben.“ Dann aber schien sie doch die Neugier zu packen und sie ging zu den Mädchen hinüber.
    Ohne zu fragen nahm sie Tamira den Stickrahmen aus der Hand, in den eine der Ecken des Tuches eingespannt war.
    Als sie die sauber ausgeführte Arbeit sah, hob sie erstaunt die Augenbrauen.
     
    „Nun, das wird ja recht hübsch!“ Man merkte ihr an, dass ihr dieses Lob nur widerwillig von den Lippen kam. „Aber man könnte nicht sagen, dass ihr sehr flink mit der Nadel seid“, schwächte sie daher schnell ab.
     
    Tamira lächelte belustigt. „Verzeiht unsere Unzulänglichkeit, Magritta, aber es ist nun mal so, das Mädchen vom „Bauernpack“ nicht gewöhnt sind, feine Stickereien auszuführen. Daher brauchen wir etwas mehr Zeit als eine geübte Stickerin, um Euch mit unserer Arbeit zufriedenzustellen.“
     
    Magritta öffnete schon den Mund zu einer Erwiderung, doch dann drehte sie sich abrupt um und rauschte davon. „Kommst du, Maya?“ rief sie über die Schulter und war im Gang verschwunden.
     
    Maya zuckte mit leisem Schmunzeln die Achseln, nahm den Jungen die Pakete wieder ab und lief hinter ihr her.
     
    „Sie kann es nicht lassen!“ lachte Tanis. „Aber ich glaube kaum, dass wir sie werden ändern können.“
    Dann sagte er leise zu den Mädchen: „Lasst euch von Wigo berichten, was wir gefunden haben. Ich muss ganz schnell in unser Zimmer, um unseren Raub zu verbergen.“ Damit eilte er davon.
     
    „Kommt mit in den Garten! Wir haben noch etwas Zeit bis zum Mittagessen“, sagte Wigo gedämpft. Er fasste die Mädchen bei den Händen zog sie mit hinaus in den Park.
     
    Als sie auf den Bänken saßen, sagte er: „Wir hatten großes Glück, denn wir haben verhältnismäßig rasch gefunden, was wir suchten. Aber natürlich konnten wir in so kurzer Zeit nichts lernen. Darum hat Tanis das Buch mit den Zauberformeln für Schutzzauber mitgenommen. Er legt es in unser Geheimversteck. So können wir jeden Abend etwas daraus lernen und es dann an euch übertragen.“
     
    Anina war erschrocken. „Meinst du nicht, dass es zu gefährlich war, etwas aus Romandos Zimmer zu entwenden? Was ist, wenn es Magritta auffällt, oder wenn Romando zurückkehrt, ehe ihr das Buch wieder an seinen Platz habt legen können?“
     
    „Magritta wird es nicht feststellen, denn das Buch lag in der Schublade von Romandos Schreibtisch. Ich glaube kaum, dass jemand wie sie es wagt, in den persönlichen Dingen ihres geliebten Herrn zu schnüffeln.
    Und ich denke, dass Magritta uns informieren wird, wenn die Rückkehr d es Zauberers erwartet wird. Sie wird das schon aus Bosheit tun, damit wir wissen, dass es dann mit unserer unbeaufsichtigten Zeit vorbei

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