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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Albtraum. „Was? Ja, natürlich, du hast Recht“, sagte sie verwirrt. „Ich bin nur so fürchterlich erschrocken! Die kostbaren Bücher des Herrn!“
     
    „Wenn man den Vorhang rechtzeitig löscht, wird ihnen nichts geschehen“, beruhigte Maya sie, „denn noch haben sie nicht angefangen zu brennen.“
     
    Magritta riss sich zusammen. „Danke!“ sagte sie knapp. Dann begann sie, die Dienerschaft mit gewohnter Überlegenheit zu dirigieren.
     
    Nun stürzten auch die Freunde in die Bibliothek. Sie hatten abgewartet, bis sie das Geschrei aus dem Haus hörten, und waren dann losgerannt, gefolgt vom Gärtner und seinen Gehilfen.
    Ohne weitere Frage reihten sie sich in die Löschkette ein, und bei der Menge der helfenden Hände war der brennende Vorhang in kurzer Zeit gelöscht, ohne dass eines der Bücher zu Schaden gekommen wäre.
     
    Maya hatte mit einer heimlichen Bewegung im Vorbeigehen das Stück Seife in Tamiras Rocktasche gesteckt. Sofort gab Tamira das Gedankenbild des Erfolgs an die anderen drei weiter.
    Nun standen sie bei Magritta und schauten mit gekonnt betroffenen Gesichtern auf das Durcheinander und die Wasserlachen, die den Boden der Bibliothek überschwemmten.
     
    „Geht wieder hinaus in den Park“, herrschte Magritta sie in gewohnter Weise an, „damit die Frauen hier saubermachen können! Ihr stört hier nur!“
     
    Schnell rannten die Vier hinaus in Richtung auf die Stallungen zu. Als sie ein Stück vom Haus entfernt waren und nicht mehr gesehen werden konnten, platzten alle vor Lachen los. Sie hatten sich schon kaum noch beherrschen können.
     
    „Oh, ihr Götter!“ japste Wigo. „Magrittas Gesicht war eine wahre Wonne!“
     
    „Ja, wirklich!“ kicherte Tamira. „Ich bin nur gespannt, wie sie das Ganze Romando erklären wird. Uns kann sie es ja nicht in die Schuhe schieben, denn sie hat ja gesehen, dass wir von draußen zusammen mit den Gärtnern herein kamen.“
     
    Anina war nicht ganz so überschwänglich. „Magritta wird uns zwar nicht verdächtigen, aber meint ihr nicht, dass Romando durchaus einen Zusammenhang mit uns sehen wird?“
     
    „Wahrscheinlich ja – wenn Magritta ihm etwas von dem Vorfall berichten würde, was ich nicht glaube!“ meinte Tanis. „Ich denke eher, dass sie alles so schnell wie möglich wieder so herrichten lässt, wie es war, damit er nichts merkt, wenn er wiederkommt. Sie weiß genau, wie sehr Romando auf seine kostbaren Bücher achtet und wird nicht riskieren, dass er sie für den Vorfall verantwortlich macht.
    Und auch das Gesinde wird Romando nichts davon erzählen, denn auch sie fürchten seinen Zorn. So ist eher anzunehmen, dass die Geschichte in völliger Verschwiegenheit versinkt, was uns nur recht sein kann.“
     
    Inzwischen waren sie bei Malux angekommen, der sie bereits in der Tür stehend mit Spannung erwartete.
    Als er ihre lachenden Gesichter sah, atmete er auf.
     
    „Es hat also geklappt“, lächelte er erfreut. „Kommt schnell herein und lasst mich eure Beute sehen!“
     
    Sie setzten sich alle an den Tisch und Tamira zog das Stück Seife aus der Tasche. Malux griff danach.
     
    „Ein umsichtiges Mädchen, eure Maya!“ lobte er, als er das glatte Blatt zwischen den beiden Seifenhälften entdeckte. „Ja, der Abdruck ist perfekt!“ sagte er dann. „Ich werde mich daher sofort in die Stadt zu meinem Freund aufmachen. Ich denke, dass wir spätestens morgen früh, vielleicht sogar schon heute Nachmittag den Schlüssel zu Romandos Geheimnissen in den Händen haben werden.“
     
    „Aber wir müssen erst noch das Geld holen“, sagte Wigo. „Dafür müssen wir zurück ins Haus. Dein Freund wird wohl nicht umsonst arbeiten wollen.“
     
    „Macht euch darüber zunächst mal keine Gedanken“, lächelte Malux. „Ich verfüge über genügend Geld, um das bezahlen zu können.
    Und nun macht euch davon, damit ich losreiten kann!“
     
    *****
     
    Den ganzen Tag über waren die Freunde voller Unruhe. Malux war noch nicht wieder zurückgekehrt, und so beschäftigten sie sich mit wenig Lust und noch weniger Konzentration mit der weiteren Ausbildung der Mädchen im Lesen und Schreiben.
    Nach dem Mittagessen erzählte ihnen Maya, dass sie am Nachmittag Magritta zu Einkäufen in die Stadt begleiten solle. Wahrscheinlich würden sie erst am Abend wieder zurückkehren, da Magritta auch die Anfertigung neuer Vorhänge für die Bibliothek in Auftrag geben wollte.
    Mittlerweile waren die Spuren des Brandes völlig beseitigt und die

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