Der gläserne Drache
herausbringen, und wenn es mit Gewalt ist!
Raus mit euch in den Park!“ schrie er. „Ihr werdet den Kreis jetzt sofort dort schließen. Ich werde dabeistehen und euch zusehen. Und spüre ich, dass ihr die Macht willentlich blockiert, werdet ihr schon sehen, wozu ich fähig bin!“
Er scheuchte die jungen Leute vor sich her in den Park. Dort befahl er ihnen, den Kreis zu schließen. Sie stellten sich aber genauso auf, wie sie es bei ihrem ersten Fehlversuch getan hatten.
„Und nun hebt eure Hände über die Köpfe, so dass sie sich im Mittelpunkt berühren“, befahl Romando. Gehorsam befolgten sie seinem Befehl, doch es geschah nichts, was Romando hätte sehen können.
Die Kraft jedoch, die die Einheit der Vier verstärkte, konnte er nicht spüren.
An Romando Schläfen pochten die Zornesadern und sein Gesicht war rot vor Wut.
„Gut! Dann eben mit Gewalt!“ Seine Stimme war ein gefährliches Zischen. Er streckte die Hand gegen die Vier aus und fauchte einige unverständliche Worte.
Eine leichte Übelkeit stieg in allen auf und sie ließen die Hände sinken. Aber ansonsten geschah nichts.
Auf Romandos Gesicht malte sich grenzenlose Überraschung ab. Noch einmal hob er die Hand gegen die Freunde, wieder den Zauberspruch murmelnd. Doch wieder schien nicht das zu passieren, was er erwartet hatte.
„Trennt euch!“ herrschte er sie an. Folgsam lösten sie die Hände voneinander.
Nun versuchte er, jeden der Vier einzeln unter seinen Bann zu bekommen – doch ergebnislos!
Völlig entnervt und fassungslos sah er die Freunde an. „Das verstehe wer will!“ sagte er völlig frustriert. „Ihr scheint es wirklich noch nicht zu können.
Nun, auf dem Weg zur Drachenhöhle werde ich es schon noch aus euch herausbringen!“
„Drachenhöhle?“ Anina macht große Augen und blickte Romando fragend an. „Was habt Ihr mit uns vor?“
Wigo war durch Romandos Misserfolg ermutigt. Ihr Schutzzauber wirkte also! So fragte er nun:
„Meint Ihr nicht, dass es endlich an der Zeit wäre, uns den Sinn und Zweck unserer Ausbildung und unserer Gefangenschaft hier zu erklären?
Mittlerweile ist uns allen klar geworden, dass Ihr sowohl unsere Eltern als auch uns belogen und betrogen habt.
Für noch so viel Geld hätte keiner unserer Eltern uns Euch anvertraut, wenn sie gewusst hätten, dass Ihr uns für Eure schwarze Magie einsetzen wollt, was ja nun langsam offensichtlich wird.
Daher auch sperrt Ihr uns hier ein, damit wir niemandem von Eurem verbotenen Treiben erzählen können.
Sagt uns nun endlich, was Ihr von uns wollt!“
Romando hatte sich schon abgewandt, um zurück ins Haus zu gehen. Doch nun fuhr er wie von einer Natter gebissen wieder herum.
„Werdet nur nicht aufsässig! Es gibt genug Mittel für mich, euch gefügig zu machen.
Aber so viel sollt ihr wissen: Morgen werdet ihr mit mir zu einer Reise aufbrechen. Ich habe euch das Reiten nicht lernen lassen, um euch angenehm die Zeit zu vertreiben. Alles was ich tue, hat seinen Sinn, und ihr werdet mir gehorchen, ob ihr wollt oder nicht!
Also findet euch damit ab, dass ihr ab morgen den Luxus meines Hauses mit den Unannehmlichkeiten einer Reise durch die Wildnis vertauschen müsst!“
Dann drehte er sich um und rannte wutschnaubend ins Haus zurück. Das krachende Zuschlagen der Türen war bis in den Park zu hören.
Mit gemischten Gefühlen machten sich die Zwillinge zu Malux auf, um ihm von dem Erlebnis zu berichten.
*****
Das Gesinde stob auseinander, als Romando an einigen von ihnen vorbei durch das Haus stürmte. Magritta flatterte entsetzt wie ein kopfloses schwarzes Huhn aus dem Weg, als ihr geliebter Herr wie ein Sturmwind an ihr vorbeifegte. Als die Tür seines Arbeitszimmers hinter ihm ins Schloss krachte, zuckte sie zusammen und wurde aschfahl im Gesicht.
Was hatten diese entsetzlichen Kinder nun wieder angerichtet?
An der Tatsache, dass sie Romando nun für lange Zeit nicht sehen würde, gab es nur ein Gutes: Auch diese unerträgliche Brut würde zumindest für eine Weile aus ihrem Leben verschwinden!
Sie war zwar nicht in Romandos Geheimnisse eingeweiht, aber sie hoffte, dass er dieses unverschämte Bauernpack nicht wieder mitbringen würde, wenn er von seiner Reise zurückkehrte.
So machte sie sich seufzend an die restlichen Vorbereitungen für den morgigen Aufbruch.
Inzwischen saß Romando in seinem Zimmer und grübelte.
Wie hatte es sein können, dass keiner der Vier
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