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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Wenn Malux ihn hier zurücklässt, würde er das wohl nicht überleben, wenn niemand sich um das Tierchen kümmert.“
     
    „Anina hat Recht!“ bestätigte Malux. „Sollte er müde werden, können wir ihn abwechselnd zu uns auf den Sattel nehmen. Aber täuscht euch nicht in dem Kleinen! Er ist ein ausgesprochen kräftiges Tier geworden.“
     
    „Na, da bin ich nur mal gespannt, was Romando dazu sagt!“ sagte Wigo zweifelnd. „Ich glaube nicht, dass er dulden wird, dass Tisu mit uns geht.“
     
    „Das lass mal meine Sorge sein“, lächelte Malux. „Ich werde es ihm schon entsprechend beibringen.“
     
    In diesem Augenblick trat Romando aus dem Portal, gefolgt von Magritta. Prüfend musterte er die Gruppe. Als er das Fohlen entdeckte, runzelte er die Stirn.
    Im ersten Augenblick glaubten die Freunde, er würde sofort einen Wutausbruch bekommen. Doch zu ihrer Verwunderung sagte er zu Malux:
     
    „Du kümmerst dich darum, dass das Tier nicht stört. Sollte es uns behindern, werde ich es töten.“
     
    „Es wird uns nicht aufhalten, Herr, dafür werde ich sorgen!“ sagte Malux. „Und es wäre ein großer Verlust, es zu töten, denn dieser kleine Hengst wird einmal ein wertvolles Reitpferd werden. Ich nehme es mit, um euch dieses kostbare Tier zu erhalten.“
     
    Romando brummte etwas Unverständliches und schwang sich dann in den Sattel. Malux und Porgan halfen den Mädchen auf die Pferde und saßen dann selbst auf. Auch die Jungen waren schon aufgestiegen. Die Führleinen der Packpferde waren an Malux‘ und Porgans Sätteln festgebunden.
     
    Auf ein Zeichen Romandos setzte sich der ganze Reiterzug mit Romando an der Spitze auf das Tor zu in Bewegung.
    Aldo stand neben den geöffneten Torflügeln und grüßte, doch niemand erwiderte seinen Gruß. Aldos kriecherische Art hatte ihn bei keinem beliebt gemacht.
     
    Romando führte sie auf eine Straße, die nach Norden zwischen den Parks der Adligen durchführte. Als sich Tanis, der neben Malux ritt, darüber wunderte, erklärte dieser leise:
     
    „Wenn wir auf dem direkten Weg nach Osten reiten wollten, müssten wir das Innere der Stadt durchqueren. Das wird Romando vermeiden wollen, da es uns zu viel Zeit kosten würde, und daher den Weg nehmen, der um die Stadt herum führt. Von dort aus geht dann eine Straße ab, die für längere Zeit fast genau nach Osten auf die kleine Stadt Buchhain zuführt.
    Wir werden bis dahin etwa drei Tage reiten. Bis zu dieser Stadt kenne ich den Weg noch, doch weiter als bis Buchhain bin ich nie in die östlichen Landesteile gekommen. Wir werden uns also der Führung Romandos überlassen müssen, aber ich bin sicher, dass er genau weiß, wo er hin will.“
     
    Nach etwa zwei Stunden stießen sie dann auf den Kreuzweg und Romando schlug die Richtung nach Osten ein.
    Wegen der schwerbeladenen Packpferde konnten sie nur im Schritt reiten, und so hatte der kleine Tisu keine Schwierigkeiten, mit ihnen Schritt zu halten, ja, er tollte sogar ab und zu übermütig um die Reitergruppe herum, bis ein Schnauben der Mutter ihn wieder an ihre Seite rief.
     
    Gegen Mittag ließ Romando zu einer kleinen Rast halten, doch dann ging es unermüdlich weiter in Richtung Osten.
    Als es dunkel wurde, kamen sie durch ein größeres Dorf. Vor dem einzigen Gasthof des Ortes ließ Romando anhalten.
     
    „Porgan, geh hinein und frage, ob wir für diese Nacht hier Unterkunft finden können.“
     
    Der Knecht sprang aus dem Sattel und lief ins Haus. Ein paar Minuten später kam er mit dem Wirt zurück. Dieser musterte die Gruppe eingehend und sagte dann mit einer Verbeugung:
     
    „Verzeiht, edler Herr, aber ich habe keine Stuben für so viele Leute. Für Euch und die beiden jungen Damen wäre wohl je ein Zimmer vorhanden, aber für die anderen müsste ich Schlafgelegenheiten in der Scheune richten. Die Pferde könntet Ihr in dem Pferch hinter dem Haus unterbringen.
    Wenn Ihr damit zufrieden seid, solltet Ihr mir herzlich willkommen sein.“
     
    „Wenn du in der Lage bist, für uns eine gute Nachtmahlzeit zu bereiten, wird der Rest schon ausreichen“, antwortete Romando. „Wir werden wohl in Zukunft noch oft genug weniger komfortabel unterkommen.
    Malux, Porgan, kümmert euch um die Pferde und das Gepäck“, befahl er. „Und ihr geht ins Haus!“ sagte er dann zu den Zwillingen.
     
    Er folgte dem Wirt in die Gaststube. „Lass‘ dort den Tisch für sechs Leute decken“, wies er ihn an. „Und jetzt zeige mir die Stuben!
    Tamira,

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