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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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kamen.
     
    Auch Tamira und Anina waren noch kreidebleich. Auch sie hatten sich ausgemalt, was passiert wäre, wenn Enida die beiden in Romandos Zimmer gehört hätte.
     
    „Kommt, lasst uns unsere Umhänge holen und in den Pavillon gehen“, sagte Anina. „Ich brauche dringend frische Luft und muss mich beruhigen, sonst merkt Magritta sofort, dass irgendwas im Busch ist, wenn sie mich so zittrig sieht.“
    Als sie im Pavillon ankamen, ließ sich Anina mit weichen Knien auf der Bank nieder. „Was für ein Pech, dass Malux auch in der Stadt ist. Ich hätte jetzt gut etwas von seinem Tee brauchen können, um meine Nerven zu beruhigen!“
     
    „Dann lasst uns in sein Zimmer gehen und welchen zubereiten“, sagte Tamira. „Er hat bestimmt nichts dagegen. Und außerdem ist es dort gemütlicher und ihr könnt uns in aller Ruhe den Rest der Prophezeiung berichten.
    Aldo wird uns nicht stören, denn er hackt hinter dem Torhaus Holz, wie ihr hört.“
     
    Als alle um Malux‘ Tisch herum saßen und der Tee in den Bechern dampfte, sagte Tanis:
     
    „Malux hatte mit seiner Vermutung Recht. Die Höhle des Drachen befindet sich wirklich am Fuß des höchsten Gipfels des Dragongebirges, das östlich von hier liegt und seinen Namen wohl von jenem Drachen hat.
    Doch niemand traut sich in die Nähe des Berges, da die Leute erzählen, dass man dort auf seltsame Gestalten trifft und unheimliche Dinge passieren. Es heißt, dass dort immer noch die Seele des unglücklichen Drachen umgeht.
    Daher meiden die Menschen die Gegend, und die letzte Ansiedlung ist meilenweit von jenem Ort entfernt.“
     
    „Habt ihr denn herausfinden können, wie der Drache erlöst werden kann?“ fragte Tamira ungeduldig. „Wo die Drachenhöhle liegt, ist für uns weniger wichtig, denn Romando wird uns schon dorthin führen, da können wir sicher sein!“
     
    „Langsam, langsam! Du bist ja noch schlimmer als Wigo“, grinste Tanis. „Dazu wollte ich gerade kommen.
    Also hört: Wenn wir die Hindernisse – das Dornengestrüpp und den Felsen, der den Zugang zu Höhle verschließt – beseitigt haben, können wir die Höhle betreten.
    Der gläserne Drache sitzt auf einer erhöhten Felsplatte inmitten der Höhle. In der Decke der Höhle klafft ein breiter Spalt. Wir müssen warten, bis die gesamte Planetenkonstellation und der Mond durch diesen Spalt zu sehen sind.
    Dann müssen wir unseren Kreis schließen. Wenn der Strahl von unseren Händen ausgeht, müssen wir ihn auf den Drachen richten. Sobald die Aura die gesamte Statue aus Glas umgibt und wir dem Wunsch Ausdruck geben, ihn zu befreien, wird der Drache wieder zum Leben erwachen.
     
    Aber das ist der Augenblick, in dem Romando eingreifen wird. Noch ehe der Drache seine volle Kraft zurückbekommen hat, wird Romando versuchen, ihn mit einem mächtigen Bannspruch in seine Gewalt zu bringen. Daran müssen wir ihn jedoch unbedingt hindern!
    Aber wie das geschehen kann, darüber sagt die Prophezeiung nichts. Das müssen wir leider selbst herausfinden.“
     
    „Ich bin nicht sicher, ob wir überhaupt noch die Kraft haben werden, Romando an irgendetwas zu hindern“, sagte Tamira zweifelnd. „Erinnert euch, wie schwach wir danach waren, als wir den Strahl das erste Mal erzeugten.“
     
    „Wir werden es auf uns zukommen lassen müssen!“ Wigo zuckte die Achseln. „Vielleicht ergibt sich auf unserem Weg noch irgendetwas, das uns auch dafür eine Lösung finden lässt.
    Aber im Augenblick können wir nichts weiter tun. Wir haben uns auf unsere Aufgabe vorbereitet, so gut es uns möglich war. Alles andere muss die Zukunft bringen.“
     

9. Aufbruch ins Ungewisse
     
     
    Am nächsten Tag hörte man im Haus um die Mittagszeit das Hornsignal des Torwächters, das Romandos Rückkehr ankündigte.
     
    Malux stand bereit und führte das Pferd zum Stall, nachdem der Zauberer abgestiegen war. Dabei warf er den auf der Treppe mit Magritta wartenden Freunden einen bedeutsamen Blick zu. Der Ausdruck im Gesicht des Magiers ließ nicht auf gute Laune schließen.
     
    Ohne einen Gruß ging Romando an den Wartenden vorbei zur Tür, die einer der Bediensteten ihm aufhielt.
     
    „Ich wünsche keinerlei Klagen oder Beschwerden zu hören, von wem und über was auch immer!“ sagte er über die Schulter. „Beim Mittagessen erwarte ich dann den Bericht der Zwillinge über ihre Fortschritte, die ich dann nach dem Essen testen werde.“ Damit verschwand er in seinen Räumen.
     
    Magrittas Gesicht zeigte tiefe

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