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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Enttäuschung und Resignation. Ihre Liebe zu Romando hatte sie zumindest einen freundlichen Blick und eine Begrüßung erhoffen lassen. Dass er sie so völlig ignorierte, traf sie tief.
     
    Kalt sagte sie daher zu den jungen Leuten: „Geht in eure Zimmer und macht euch frisch, damit ihr ordentlich am Tisch erscheint! Ich will für euch hoffen, dass ihr den Herrn zufrieden stellen könnt, denn wie es scheint, hatte er keine gute Zeit auf dem Schloss.
    Und seid gewarnt: Reizt ihn nicht, denn er ist fürchterlich in seinem Zorn!“
    Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verschwand im Inneren des Hauses.
     
    Unbehaglich blickten sich die Vier an.
     
    „Was mag Romando auf dem Schloss wohl widerfahren sein, dass er so voller Wut ist?“ sagte Anina, während sie in die Halle gingen.
     
    „Der König wird mit ihm wohl nicht zufrieden gewesen sein“, mutmaßte Wigo. „Malux hat ja gesagt, dass der Herrscher seine Vasallen auf das Schloss berief, damit sie Rechenschaft ablegen. Romandos Bericht wird wohl den Erwartungen des Königs nicht entsprochen haben, was kein Wunder ist, da er sich seit Jahren nur hier in der Hauptstadt aufhält und sich nicht um sein Land kümmert.“
     
    „Es ist durchaus möglich, dass der König ihm gedroht hat, ihm sein Fürstentum zu entziehen, das er, wie alle anderen auch, ja nur als Lehen hat“, vermutete Tanis. „Wir wissen ja von Malux, dass der König das Recht und die Macht dazu hat.
    Wenn dem aber so ist, hat Romando nun erst recht Grund, den Drachen in seine Gewalt zu bringen. Denn dann käme zu seiner Machtgier auch noch der Wunsch nach Rache dazu.
    Aber wir werden später Malux dazu befragen. Vielleicht hat er in der Stadt entsprechende Gerüchte gehört.
    Doch jetzt sollten wir uns beeilen, damit wir Romandos Wut nicht noch mehr anstacheln!“
     
    *****
     
    Hinter ihren Stühlen im Esszimmer stehend erwarteten die Freunde das Eintreten des Magiers. Dass er mit ihnen essen würde, sahen sie an dem vor seinem Platz aufgedeckten Geschirr.
    Doch sie warteten und warteten, aber Romando kam nicht. Eine Welle der Angst durchflutete die Vier, denn sie befürchteten, er habe womöglich Spuren ihrer Anwesenheit in seinem Zimmer entdeckt.
    Der Diener hatte schon mehrfach den Kopf durch die Tür gesteckt, um zu sehen, ob er mit dem Auftragen der Speisen beginnen könne.
     
    Da endlich öffnete sich die Tür und Romando trat ein. Ohne ein Wort ging er zu seinem Platz und ließ sich nieder. Mit einer knappen Handbewegung bedeutete er den anderen, sich zu setzen.
    Auch während das Essen aufgetragen wurde, schwieg der Zauberer. Erst als die Diener verschwunden waren, sagte er: „Berichte, Wigo!“
     
    Wigo hätte sich fast an seinem Bissen verschluckt, so plötzlich war diese Aufforderung gekommen. Aber da nichts darauf hindeutete, dass Romando ihr Eindringen in seine Räume entdeckt hatte, wurde er wieder etwas ruhiger.
     
    Er schilderte weitschweifig, dass es ihnen mittlerweile gelang, sich alle untereinander mit Gedankenbildern zu verständigen. Auch ihre Fähigkeit, entfernte Gegenstände zu entflammen, erwähnte er, verschwieg jedoch, dass sie das auch mit Dingen tun konnten, die sie nicht direkt vor sich sahen, wenn sie diese vorher schon gesehen hatten.
    Weil er ja wusste, dass diese Kraft für die Erlösung des Drachen unverzichtbar war, erzählte er Romando auch, dass sie nun auch schwere Gegenstände bewegen könnten. Den besonderen Höhepunkt hatte er sich für den Schluss aufgehoben.
     
    „Wir haben auch einen Kreis gebildet, um zu ergründen, ob wir unsere Kräfte zusammenschließen können“, sagte er, „und haben festgestellt, dass wir wirklich alle miteinander verbunden sind, wenn wir uns an den Händen fassen.“
     
    Romando hatte bisher ohne erkennbare Regung Wigos Bericht zugehört. Jetzt aber flog sein Kopf hoch.
     
    „Und?“ fragte er mit einem Glitzern in den Augen. „Welche Kraft habt ihr dabei freigesetzt?“
     
    Wigo schaute ihn an, als verstünde er nicht, was Romando erwartete.
    „Was für eine Kraft denn?“ Sein Gesicht drückte so viel Verwirrung aus, dass die anderen trotz des Ernstes der Lage beinahe gelacht hätten. Aber sie schafften es, ebenso überrascht auszusehen wie Wigo.
     
    Romando fuhr wütend aus seinem Stuhl hoch. „Haltet mich nicht zum Narren!“ brüllte er. „Ihr müsst es erreicht haben! Es kann nicht sein, dass es euch nicht gelungen ist, wenn ihr den Kreis geschlossen habt.
    Aber ich werde es schon aus euch

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