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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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ich euch belohnen, wie ich es versprach!“ In seinen Augen glomm ein böses Funkeln auf.
    „Geht jetzt alle hinaus!“ sagte er dann. „Die Zwillinge müssen Kraft sammeln. Malux, bereite eine gute Mahlzeit! Doch wenn ich dann zur rechten Stunde mit ihnen wieder in die Höhle gehe, wirst du draußen warten.“
     
    Malux verneigte sich, damit Romando nicht sah, wie er erbleichte. „Ich höre und gehorche, Herr!“ sagte er und verließ schnell die Höhle. Die anderen folgten ihm etwas langsamer.
     
    Den Zwillingen saß die Angst vor dem Kommenden wie ein Knoten im Magen. Was würde geschehen, wenn sie nicht rechtzeitig nach der Beschwörung ihre Kräfte wieder finden würden und Malux nicht in der Nähe war, um eingreifen zu können, wenn Romando ihnen ans Leben wollte?
     
    Sie schauten den Freund verzweifelt an, und dieser winkte ihnen beruhigend zu, als der Magier nicht hinsah.
    Trotzdem blieb die Furcht, und die jungen Leute waren kaum in der Lage, ein paar Bissen hinunter zu bekommen.
    Um sich zu beruhigen und sich gegenseitig Kraft zu geben, setzten sie sich eng zusammen, und das vertraute Gefühl der Einheit gab ihnen ihren Mut und ihre Entschlossenheit zurück.
     
    Mit Triumph im Blick ließ Romando sie gewähren. Schließlich sollten sie ja in der Lage sein, auch noch den letzten Schritt zur Erweckung des Drachen zu bewältigen.
    Mit geheimer Befriedigung hatte er ihren Zusammenbruch nach der Entfernung des Steins zur Kenntnis genommen. So würde es ihm ein Leichtes sein, die Jungen nach der Beschwörung zu töten und die Mädchen unter seinen Willen zu bringen.
    In der Vorfreude auf seinen Sieg ging er noch einmal in die Höhle, um das beeindruckende Standbild zu betrachten, bevor es wieder zum Leben erwachte.
     
    „Um der Götter willen, was machen wir nun, wenn du vor der Höhle bleiben musst und uns nicht zur Hilfe eilen kannst?“ fragte Anina Malux bang.
     
    „Seid unbesorgt, ich werde da sein!“ beruhigte Malux sie. „Ich werde mich in die Grotte schleichen, sobald ihr den Kreis geschlossen habt.
    Romandos Aufmerksamkeit wird so voll auf das Geschehen gerichtet sein, dass er mich nicht bemerken wird. Es liegen genug Felsbrocken in der Höhle herum, dass ich mich in der Nähe des Eingangs verstecken kann.
    Sollte ich sehen, dass er euch gefährlich wird, werde ich zur Stelle sein. Doch nun ruht euch aus, denn ihr werdet alle eure Kräfte brauchen!“
     

13. In der Drachenhöhle
     
     
    Die Stunden bis zum Sinken der Sonne krochen schleppend dahin. Das Warten zerrte an den Nerven aller, da sie sich mit nichts ablenken konnten.
    Keiner sagte ein Wort, nur Romando lief in einiger Entfernung ständig hin und her und murmelte leise vor sich hin. Wahrscheinlich wiederholte er den Bannspruch, mit dem er den Drachen in seine Gewalt bringen wollte, damit ihm dabei nur ja kein Fehler unterlief.
    Doch den scharfen Ohren der Zwillinge entging nicht, dass er sich anscheinend noch weitere Zauberformeln ins Gedächtnis rief, da sein Gemurmel von Zeit zu Zeit einen anderen Klang hatte.
     
    Tanis vermeinte, dem undeutlichen Murmeln einige Worte des Bannspruchs entnehmen zu können, mit dem er damals versucht hatte, sie seiner Gewalt zu unterwerfen.
    Flüsternd beugte er sich zu den anderen: „Er wird erneut versuchen, uns unter seinen Willen zu bringen, wenn wir völlig entkräftet sind. Mögen die Götter geben, dass uns das Ritual auch dann noch vor seinem Zugriff schützt!“
     
    „Warum sollte es nicht?“ wisperte Anina zurück. „Es hieß doch in dem Buch, dass der Abwehrzauber für Jahr und Tag erhalten bliebe.
    Ich mache mir mehr Sorgen darum, dass es ihm gelingt, den Drachen zu bannen, ehe wir ihn aufhalten können. Denn Cosmars Feuer hätten wir nichts entgegenzusetzen.“
     
    „Wir können nur auf die Götter und Malux vertrauen!“ Wigo zuckte resigniert mit den Schultern. „Aber das war uns ja schon immer klar, seit wir uns entschlossen, den Weg bis zum Ende zu gehen.“
     
    Romando hatte die geflüsterte Unterhaltung der Zwillinge mitbekommen.
    „Was habt ihr dazu tuscheln?“ fragte er misstrauisch. „Macht euch keine Hoffnungen, dass ihr mich betrügen könnt! Wenn ihr euren Anteil am Hort des Drachen haben wollt, müsst ihr schon tun, was ich euch sage.“
     
    „Ihr müsst Eure eigenen schlechten Eigenschaften nicht immer auch bei anderen suchen!“ sagte Tamira gereizt. „Keiner von uns trachtet nach eurem Geld. Wir sind zufrieden mit dem, was ihr uns und unseren Eltern

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