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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sich den Schlüssel zu holen, der, wie jeder wusste, unter einem Blumentopf versteckt war, und den Honig in die Küche zu stellen.
    Sobald sie im Haus war, weckten Geräusche aus dem ersten Stock ihre Neugier. Sie konnte nicht widerstehen und schlich leise nach oben, um einen Blick zu riskieren.
    Die Tür zum Schlafzimmer stand offen, und Cassandra hatte eine gute Aussicht auf den wohlgepolsterten und vollkommen nackten Hintern der älteren Miss Barnett, die auf dem Bett kauerte, während ihre Schwester sie mit einem dünnen Rohrstock schlug, der auf ihrer weißen Haut dunkelrote Striemen hinterließ.
    Während die jüngere Miss Barnett ihre Schwester züchtigte und von ihr verlangte, sie möge ihre Sünden eingestehen, stöhnte und schrie die ältere und flehte zugleich um mehr Strafe und darum, dass sie aufhören möge.
    Cassandra war fasziniert … und erregt. Es war dem ähnlich, was sie manchmal überkam, wenn sie nachts im Bett lag – nur war dies hier hundertmal besser. Gierig sog sie alles in sich auf, einschließlich des Augenblicks, da die jüngere Miss Barnett aufhörte, ihre Schwester zu schlagen, und stattdessen ein seltsam aussehendes Ding hervorholte, das sie energisch in jene Stelle unter den entblößten Pobacken der älteren Miss Barnett stieß, immer wieder, während die ältere Miss Barnett noch lauter stöhnte und mehr verlangte, bevor sie mit einem ekstatischen Stöhnen auf dem Bett zusammenbrach.
    Für Cassandra war die Szene eine Offenbarung gewesen, der Anfang einer Reise, die sie dahin geführt hatte, wo sie jetzt war. Natürlich hatte sie die Misses Barnett mit ihren Beobachtungen konfrontiert, und natürlich hatte sie sie für ihre Sünden bestrafen müssen. Ein lüsternes Lächeln breitete sich auf Cassandras Gesicht aus. Sie hatte mit den Misses Barnett einige sehr glückliche und nutzbringende Stunden verbracht. Doch das war Vergangenheit. Dies war die Gegenwart.
    John war gerade in London, doch wenn er zurückkam, wollte Cassandra eine ganz besondere Vorstellung für ihn inszenieren. Sie hatte fotografieren gelernt und hatte sich auf dem Speicher eine Dunkelkammer eingerichtet.
    Als Cassandra ihr zum ersten Mal ein Foto gezeigt hatte, das sie von ihr gemacht hatte, war Lydia in Tränen ausgebrochen, woraufhin Cassandra gelacht und sie beruhigt hatte.
    »Es weiß doch niemand, dass du das bist, weil ich dein Gesicht nicht fotografiert habe.« Sie hatte einen Augenblick gezögert, bevor sie hinzugefügt hatte: »Jay würde dich vielleicht schon erkennen.«
    Lydia hatte sie angeschrien und sich auf sie gestürzt und ihr die Fingernägel in die nackte Haut gekrallt. Cassandra hatte sich in der Hitze ihrer gegenseitigen Erregung gerächt, indem sie ebenfalls gekratzt und gebissen hatte. Es war das erste Mal gewesen, dass Lydia ihr erlaubt hatte, den Dildo zu benutzen, den sie ihr bis dahin nur gezeigt hatte.
    Es machte sie so glücklich, dass sie Jay zerstörte. Sie hatte sich schließlich geschworen, ihn zu vernichten, und jetzt kam noch das erregende Wissen hinzu, dass er Amber begehrte. Oh, er hatte das so nicht gesagt, doch sie kannte Jay. Er hätte sie nicht so geküsst, wenn er sie nicht begehrte. Jetzt hatte sie ihn vollkommen in der Hand.
    Sie beugte sich über das Bett, legte die Hand auf Lydias Venushügel und lächelte, als Lydia leicht zusammenzuckte. Es verlieh den Dingen eine so köstliche Schärfe, wenn das Vergnügen mit Schmerz einherging.
    »Ich fahre dich nach Hause«, sagte sie und lächelte Lydia dann neckend an. »Oh, und habe ich dir nicht ein kleines Geschenk versprochen?«
    Lydias Augen leuchteten auf. Sie ist in vielerlei Hinsicht wie ein Kind, dachte Cassandra verächtlich, mit ein bisschen billigem Tand leicht zu erfreuen.
    »Was ist es? Was hast du für mich?«, wollte Lydia wissen. Cassandra ging zur Frisierkommode und schloss mit dem Schlüssel, der an einer dünnen Kette um ihren Hals hing, eine Schublade auf.
    »Die hier«, sie drehte sich um und zeigte Lydia ein Paar Handschellen. Als Lydia ein langes Gesicht machte, erklärte sie: »Sie sind aus Gold und mit Diamanten besetzt, und wenn du die Kette abschraubst, kannst du sie als Armreifen tragen.« Sie waren nach ihrem eigenen Entwurf gefertigt worden, und Cassandra war sehr zufrieden damit.
    »Das nächste Mal zeige ich dir, wie sie funktionieren und wie viel Spaß wir damit haben können«, versprach sie Lydia, schloss sie wieder weg und schenkte ihrer Gespielin ein maliziöses Lächeln.

37
     
    Berlin

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