Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
stellte sich vor. »Bob Sweeney«, sagte er und streckte über dem Schreibtisch die Hand aus.
    Lyle stand auf und schüttelte Alisons Besucher die Hand. »Lyle MacAllister«, sagte er perplex. »Sind Sie … sind Sie ein Verwandter von Alison?« Nach Bestätigung suchend sah er Alison an.
    »Bob ist mein Exmann, ich hab dir doch von ihm erzählt«, erklärte Alison. Sie war verblüfft, ihn jetzt und hier so überraschend wiederzusehen. »Bist du mit deiner Staffel in Australien, Bob?«, fragte sie.
    »Ich habe schließlich doch deinen Rat angenommen, Alison. Ich bin aus der Luftwaffe ausgeschieden«, erklärte er voller Stolz.
    »Wann?«, fragte Alison atemlos, sie konnte es kaum glauben.
    »Vor ein paar Monaten.«
    »Und … womit verdienst du jetzt deinen Lebensunterhalt?«
    »Ich habe mit einem anderen Typen zusammen eine Luftfrachtgesellschaft auf die Beine gestellt«, erwiderte Bob aufgeregt. »Unsere Basis ist der Flughafen Lae in Neuguinea. Im Bulolo Valley wird gerade viel nach Gold gegraben. Von Lae aus transportieren wir Arbeiter und Vorräte, damit die Bergwerksfirma keine einheimischen Träger beschäftigen muss. Wir sind so dick im Geschäft, dass wir weitere Flugzeuge anschaffen mussten.«
    »Was für welche habt ihr gekauft?«
    »Fünf deutsche Junkers. Die sind sehr stabil und leistungsfähig, und das müssen sie auch sein, denn manchmal transportieren wir sogar Bergbaugeräte. Jede Maschine schafft fünf Touren am Tag zwischen Bulolo Valley und Lae. Wir kommen gut zurecht, aber es wäre noch besser, wenn wir mehr Piloten anwerben könnten.«
    »Das klingt ja alles sehr aufregend, wie ein richtiges Abenteuer.« Alison war beeindruckt von Bobs unternehmerischer Voraussicht.
    »Du hattest mich immer schon ermutigt, so was in der Art zu machen«, sagte Bob verlegen. »Ich hätte es eher tun sollen, vielleicht vor unserer Scheidung.« Für einen Moment schwand sein Lächeln, und ein wehmütiger Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht.
    Einen Augenblick lang wirkte Alison verlegen. »Wie schön, dass du endlich deine Begabung als Pilot im Zivilleben einsetzt und dass du so erfolgreich bist«, sagte sie aufrichtig. »Aber was machst du dann jetzt in Australien?«
    »Ich rekrutiere Piloten.«
    »Ach ja?« Alison war sichtlich interessiert.
    »Hast du Zeit für eine kleine Unterhaltung? Ich muss dir so viel erzählen«, sagte Bob.
    »Meine Schicht ist noch nicht um, wir könnten jeden Moment einen Notruf bekommen«, erwiderte sie.
    »Wie wäre es dann mit Abendessen morgen?«
    »Ich bin …« Alison warf Lyle einen fragenden Blick zu, sie wusste offenbar nicht, was sie antworten sollte.
    »Essen musst du doch irgendwann mal, oder? Und ich muss etwas wirklich Wichtiges mit dir besprechen«, erklärte Bob voller Nachdruck.
    »Kannst du mir nicht einen kleinen Hinweis geben? Worum geht es denn?«, fragte Alison neugierig.
    »Immer noch so ungeduldig wie früher, Alison, aber dieses Mal wirst du warten müssen«, rügte Bob sie im Spaß. »Ich komme dich um fünf abholen. Wir besprechen dann alles beim Abendessen.« Noch einmal schüttelte er Lyle die Hand, dann ging er.
    »Was war das denn eben?«, fragte sich Alison laut.
    »Ich wusste gar nicht, dass du so ein freundschaftliches Verhältnis zu deinem Exmann hast«, sagte Lyle und runzelte die Stirn.
    »Unsere Trennung verlief sehr harmonisch. Wir hatten einfach nur unterschiedliche Ziele im Leben. Ich wollte, dass Bob seinen Abschied von der Luftwaffe nahm, er wollte das nicht. So einfach war das.«
    Lyle wusste nicht, wie er das interpretieren sollte. Die Liebe zwischen den beiden war damals offenbar nicht zu Ende gegangen, also was mochte Bobs Besuch zu bedeuten haben?
    »Hast du etwas dagegen, wenn Bob und ich zusammen zu Abend essen?«, fragte Alison schmeichelnd.
    »Nein«, antwortete Lyle. Er war nicht ganz sicher, ob er das auch tatsächlich so meinte, aber ihm wäre auch nicht wohl dabei gewesen, als besitzergreifender Verlobter dazustehen.
    »Du kannst doch mit uns kommen. Bob würde das nichts ausmachen.«
    »Das fiele mir nicht mal im Traum ein. Ich bin sicher, ihr habt euch eine Menge zu erzählen«, sagte Lyle.
    »Ich werde Gelegenheit haben, ihm zu erzählen, dass wir verlobt sind.«
    »Und ich denke, er wird dir einen Job als Pilotin anbieten«, sagte Lyle.
    »Meinst du?« Alison wurde rot.
    »Ja, das meine ich, und du scheinst interessiert zu sein.«
    Alison zögerte einen Moment. »Es ist nicht uninteressant, aber ich habe einen Job hier,

Weitere Kostenlose Bücher