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Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Einwohner von Dumfries gesprochen, über manche sogar ganz persönlich, das heißt, sie hatte gesprochen. Wenn sie es recht bedachte, hatte Cindy zu dem Gespräch nicht viel beigetragen. Und auf jeden Fall nichts über ein Baby gesagt!
    Cindy seufzte leicht verärgert. Sie machte den Mund auf und wollte etwas sagen, aber wenig überraschend kam Fenella ihr zuvor.
    »Herzlichen Glückwunsch, Dr. MacAllister«, sagte sie in einem Tonfall, in dem mehr Gekränktheit als gute Wünsche lagen. »Ist es ein Junge oder ein kleines Mädchen?« Sie warf einen strafenden Seitenblick auf Cindy. »Vielleicht weiß Ihre Sprechstundenhilfe das ja, und sie behält es für sich.«
    »Nein, ich weiß das nicht«, fauchte Cindy.
    Wie es Lyle sonst gar nicht entsprach, herrschte einen Augenblick lang in seinem Kopf völlige Leere. Er versuchte, sich zusammenzureißen. »Wann ist das gewesen, Cindy?« Seine normalerweise durch nichts zu erschütternde Haltung geriet ins Wanken, und er fühlte sich völlig überwältigt. »Wieso sind sie im Krankenhaus? Geht es ihnen … geht es ihnen nicht gut?«
    »Ich weiß nur, dass Mrs. MacAllister zu Hause entbunden hat. Dr. Duff war bei ihr und hat sie dann ins Krankenhaus gebracht. Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr sagen, Dr. MacAllister, aber die Nachricht war nur kurz«, sagte Cindy. »Ich nehme an, Sie sollten schnell ins Krankenhaus fahren, ich werde Ihrem Vater Bescheid sagen, wenn er zurückkommt.«
    Lyle eilte hinaus, und Fenella warf Cindy einen bösen Blick zu. »Wieso haben Sie denn nicht gesagt, dass Dr. MacAllisters Baby zur Welt kam, als er Krankenbesuche machte, Cindy?« Sie war ehrlich empört.
    »Ich bin nicht verpflichtet, das Privatleben der Ärzte mit den Patienten zu erörtern, Mrs. McBride«, antwortete Cindy. »Aber nun, da Sie es wissen, wird es wohl kaum nötig sein, dass Dr. MacAllister die Geburt seines Babys in der Zeitung annonciert, nicht wahr?« Fenella McBride war die größte Klatschtante in Dumfries, und alle wussten es.
    Fenella schnaufte. »Dann kann ich jetzt ja nach Hause gehen«, meinte sie wütend, stand auf und ging auf die Tür zu.
    »Tut mir leid, dass Sie ganz umsonst so lange warten mussten, Mrs. McBride«, erwiderte Cindy. Sie schaffte es kaum, die Unaufrichtigkeit aus ihrer Stimme zu halten. »Aber Dr. Tom MacAllister dürfte bald wieder da sein, wenn Sie warten möchten.«
    »Der macht einen Hausbesuch bei Aileen McConnell, also ist er womöglich den ganzen Tag unterwegs«, sagte Fenella voller Entrüstung. Schlecht gelaunt verließ sie die Praxis und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Woher um alles in der Welt weiß sie denn nun schon wieder, wo Dr. Tom MacAllister ist«, murmelte Cindy. In der Praxis gab es einige neugierige Patientinnen, aber Fenella McBride verblüffte sie immer wieder.
    Millie hatte einen Kampf auf Leben und Tod ausgefochten, aber Dougal war es gelungen, ihre Blutung zum Stillstand zu bringen. Dann hatte man ihr eine Bluttransfusion verabreicht, etwas noch recht Neues auf dem Gebiet der Medizin. Das Baby lag in einem Wärmebettchen und erholte sich von den Strapazen der Geburt.
    Bonnie lief unruhig auf dem Flur auf und ab. Sie hatte Millie nicht auf die Station begleiten dürfen, aber man erlaubte ihr, im Foyer des Krankenhauses zu warten. Jetzt sah sie, wie die Eingangstür aufgestoßen wurde, gleich darauf kam Lyle außer Atem auf sie zugelaufen.
    »Ist mit Millie alles in Ordnung? Und was ist mit dem Baby?«
    Auf eine Antwort wartete er allerdings gar nicht erst, sondern eilte sofort auf die Station, auf der er Millie und das Baby vermutete, nicht wissend, dass er gut daran tat, Bonnie aus dem Weg zu gehen. Seine Schwiegermutter hatte sich nämlich vorgenommen, ihm eine ordentliche Standpauke zu halten, weil er nicht da gewesen war, als Millie ihn gebraucht hatte. Man hatte ihr gesagt, Millie gehe es gut, aber das würde sie erst glauben, wenn sie es mit eigenen Augen sah. Was bedeutete, dass Lyle den Großteil ihres Ärgers hätte ausbaden müssen.
    »Millie«, rief Lyle und eilte an ihre Seite. »Geht es dir gut? Was ist passiert?«
    Dougal kam aus einem kleinen Nebenraum des Krankensaals, in dem die Ärzte sich besprachen. In der Hand hielt er Millies Krankenakte und einen Stift. »Sie ist geschwächt, Lyle, aber ich denke, nach viel Ruhe kommt sie wieder ganz auf die Beine.«
    »Was ist denn passiert? Wo ist das Baby?«
    »Der Kleine liegt hier in einem Wärmebettchen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Aber wir

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