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Der Glucksbringer

Der Glucksbringer

Titel: Der Glucksbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilding Lynne
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Sir Elroy O’Connell von Larne Hill, abgeschmettert hatte. Daniel O’Donnell, ein reicher Bankierssohn aus Waterford, hatte vor ihrem kritischen Auge ebenfalls keine Gnade gefunden. Nichtsdestotrotz würde ihr Vater es niemals billigen, dass sie einen einfachen Bürgerlichen zum Mann nahm. Als solchen bezeichnete er Liam nämlich, und das warf nach seinem Dafürhalten einen Schatten auf den stolzen Namen O’Mara. Zumal ihr Bruder eine wohlhabende Industriellentochter aus einflussreicher Familie geheiratet hatte. Sie spähte zu dem Mann hinüber, den sie abgöttisch liebte. Was sollten sie bloß machen?
    »Du weißt, dass Vater das niemals erlauben wird«, murmelte sie niedergeschlagen.
    »Ach, komm schon, Kopf hoch. Ich werde mit ihm reden. Wenn er erfährt, wie ernst es uns damit ist, wird er nachgeben«, versetzte Liam im Brustton der Überzeugung.
»Du bist seine einzige Tochter, und er will schließlich, dass du glücklich wirst, oder?«
    Sie starrte ihn mit großen Augen an. »Und wenn er uneinsichtig bleibt und uns seinen Segen verweigert?«
    Liams Miene verhärtete sich, während er scharf überlegte. »Wenn das der Fall sein sollte, reißen wir einfach aus und heiraten heimlich. Dann bleibt deinem Vater nichts anderes übrig, als unsere Verbindung zu akzeptieren.« Als sie lächelte, neigte er sich vor und küsste sie mit mühsam kontrollierter Leidenschaft. »Ich kann es kaum erwarten, dich zu meiner Frau zu machen.«
    »Mir geht es genauso«, seufzte sie weich. Ihre Finger streiften zärtlich seine Schläfen, zausten die dunklen Locken. Sie schob den Gedanken an die Reaktion ihres Vaters weit von sich. Ihr Liam würde es schon auf die eine oder andere Weise regeln. Egal wie, sie würden heiraten.
     
    »Ich schwör’s, Mylord, ich hab’s mit eigenen Augen gesehen«, schnaubte David Boyle, der Kutscher. »Sie ham geküsst und gefummelt. Es war unsittlich. Abscheulich, Mylord.«
    Patrick O’Mara, ein breitschultriger, beleibter Hüne von knapp einem Meter neunzig baute sich vor seinem Kutscher auf. Ungeachtet der heiklen Neuigkeit musste er sich bremsen, sonst hätte er diesem widerlichen Herumspionierer das schleimige Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Er konnte Dave nicht ausstehen und behielt ihn nur, weil sein Vater ein Händchen für Pferde hatte. Oliver Boyle galt in der gesamten Grafschaft als ausgewiesener Pferdekenner.
    »Und wo haben Sie sie gesehen, Mann?«
    »Unten am Fluss. Ich war spazieren. Und da war sie
mit diesem Westaway-Burschen. Er gab ihr irgendwas Glitzerndes und hat es ihr ans Kleid gesteckt, in den Stoff, jawohl.« Er schnaufte verächtlich, wohl wissend, dass sich so etwas bei einer Dame von Stand nicht gehörte. »Danach schlenderten sie Hand in Hand fort.« Dave, der den Kopf gesenkt hielt, weil er niemandem direkt in die Augen zu schauen wagte, warf dem Earl einen schnellen Blick zu. »Bei meiner Ehre, Mylord, es ist die volle Wahrheit.«
    Ein gepresster Seufzer kam aus O’Maras Kehle. »In Ordnung, Sie können gehen.« Er fingerte in seiner Westentasche herum und drückte dem Kutscher eine Münze in die Hand. »Und kein Wort davon zu irgendwem, unterstehen Sie sich! Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, natürlich, Sir, Mylord.« Dave senkte den Kopf und trottete mit eingezogenen Schultern aus der gräflichen Bibliothek.
    Sobald er wieder allein war, ließ Patrick sich in den ausladenden Polstersessel sinken, der vor dem Kamin stand. Den Blick auf die zuckenden Flammen geheftet, seine Miene unergründlich, trommelte er mit seinen beringten Fingern nervös auf der Sessellehne. Abwesend versetzte er dem rotbraunen Jagdsetter einen Tritt, um ihn aus der Nähe des aufsprühenden Funkenflugs wegzuscheuchen, der ihm womöglich noch das Fell versengte. Worauf der Hund vor Schmerz aufjaulte und sich mit einzogenem Schwanz trollte.
    Als die Uhr auf dem Kaminsims erneut schlug, sprang der Earl of Bonham geschäftig auf und läutete die Bedienstetenglocke. Kurz darauf klopfte eines der Zimmermädchen, bevor es behutsam die Tür zur Bibliothek öffnete.
    »Mylord?«

    »Hol mir Dave. Ich habe einen Auftrag für ihn«, sagte Patrick knapp. Sobald das Mädchen verschwunden war, setzte er sich an seinen wuchtigen Sekretär und verfasste eine kurze Notiz. Als Boyle auftauchte und mit der Mütze in der Hand unschlüssig zum Schreibtisch schlurfte – als hätte er etwas ausgefressen -, blickte sein Chef auf. »Aaah, Dave. Ich habe einen Auftrag für Sie. Satteln Sie einen von den

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