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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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Sorgen und Gefühle anderer Menschen taub ist, wird allgemein als »sozial inkompetent« wahrgenommen. Wer gut zuhören kann, seine Gesprächspartner respektiert und »einfühlsam« auf sie eingeht, wird hingegen als sympathischer Mensch erlebt. Das hat selbstverständlich sehr positive Folgen für die Arbeit im Team, bei Auftragsverhandlungen und selbst bei Gesprächen mit dem Chef.
    Empathie erstreckt sich auf das weite Feld von »Verständnis«. Dazu gehört, andere Menschen und deren Beweggründe im Alltag zu verstehen. Verständnis für Eitelkeiten, für persönliche Vorlieben, für bestimmte Verhaltensweisen wie Geltungssucht, Rechthaberei, Überheblichkeit, aber auch Bescheidenheit und Zurückgezogenheit helfen, die eigenen Entscheidungen zielgerichteter zu treffen. Verständnis ist aber nicht gleichzusetzen mit Akzeptanz. Hier ist klar zu unterscheiden. Darüber hinaus ist Empathie natürlich keine Einbahnstraße. Es macht die Arbeitsabläufe auch für Mitarbeiter leichter, wenn sie ihren Chef gut verstehen.
    Es gibt jede Menge Literatur, in der beklagt wird, dass Empathie im Geschäftsalltag fehlt. Das trifft insbesondere bei zwei Gruppen von Menschen zu, die ihre Legitimation aus anderen Quellen speisen oder wohl besser: glauben speisen zu müssen. Dies sind zum einen die Führungskräfte. Sie leiten ihre Legitimation durch Status, Position und der damit verbundenen Macht ab. Dazu gehört, dass sie anhand der ihnen zur Verfügung stehenden Belohnungs- und Bestrafungsmechanismen führen, statt sich mit den ihnen anvertrauten Menschen zu beschäftigen. Ähnlich ist die Situation bei technokratisch orientierten Fachleuten. Sie leiten ihre Legitimation aus ihrem Fachwissen ab.
    Immer mehr Menschen erkennen aber, dass Macht und Fachwissen nicht ausreichen, um den Erfolg im Unternehmen zu sichern. Es zeigt sich, dass Menschen mit ausgeprägter Empathie erfolgreicher agieren. Das hatte schon Konfuzius entdeckt: Der Meister sprach: »Wer in seinem Wandel aufrecht ist, dem folgt man ohne Befehl. Wer aber nicht aufrecht ist, dem folgt man auch trotz eines Befehls nicht«. Hier geht es um die Glaubwürdigkeit der Person. Sie vermittelt sich durch Empathie.
    Empathie gilt als Trägerstoff für Glück. Menschen mit der Fähigkeit zur Empathie erweisen sich als die glücklicheren Menschen. Da sie mit ihrer Fähigkeit wiederum auf andere Menschen zugehen, ist in diesem Fall Glück übertragbar. Menschen mit denen sie verhandeln, arbeiten und diskutieren sind glücklicher als Menschen, die von machtbesessenen Technokraten angeführt werden.
    Ein Befragter hat mir Folgendes erklärt: »Ich bin ein Anhänger einer selbst bestimmten Lebensführung. Das betrifft auch mein Arbeitsleben. Es ist für mich ganz selbstverständlich, dass ich meine Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess einbinde. Wenn wir uns in Entscheidungen nicht einig sind, diskutieren wir darüber und versuchen, unsere Haltungen zu erklären. Hinter jeder Entscheidung stecken viele Erfahrungen. Bringt man diese Erfahrungen ins Gespräch ein, werden die Entscheidungen einfach besser. Wir alle sind sehr glücklich, wenn wir dann eine gute Entscheidung getroffen haben. Das dauert zwar manchmal etwas länger, aber es ist wesentlich erfolgreicher. Und was ist schöner als mit Menschen zielorientiert zusammenzuarbeiten? So etwas ist für mich ein glücklicher Tag. Und ich weiß, dass ich viel zu einem guten Ergebnis beitragen kann.«
    Wenn man über Einstellungen spricht, ist für mich die emotionale Intelligenz der Schlüssel zur wirksamen Umsetzung. Über viele Jahrzehnte galt der Intelligenz-Quotient (IQ) als der Maßstab für Erfolg. Dann erkannte man, dass der EQ, die emotionale Intelligenz eines Menschen, viel ausschlaggebender für seinen persönlichen und beruflichen Erfolg ist.
    Die emotionale Intelligenz betrifft sowohl den Umgang mit sich selbst als auch den mit anderen Menschen. Man könnte die emotionale Intelligenz als eine Kombination von Selbstmanagement und Leadership bezeichnen.
    Wie äußert sich nun die emotionale Intelligenz?
    Sie äußert sich zuallererst im Verständnis für andere Menschen. Das Geheimnis ist, andere Menschen richtig wahrzunehmen und sie mit all ihren Eigenarten zu akzeptieren. Selbstverständlich bedeutet das nicht das Gutheißen von Meinungen und Ansichten, und noch viel weniger muss man diese für sich übernehmen.
    Tatsache ist, dass ein Mensch mit einem hohen Einfühlungsvermögen auch über ein gesundes Selbstbewusstsein

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