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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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verfügt, denn vorrangig muss er seine eigene Persönlichkeit realistisch einschätzen können, seine Gefühle und Bedürfnisse verstehen und die eigenen Ziele und Visionen verinnerlicht haben. Man könnte ganz einfach auch sagen: Er muss zu sich selbst grundehrlich sein.
    Das Selbstbewusstsein wird durch die Selbststeuerung bestimmt. Es geht nicht nur darum, die eigenen Gefühle und Empfindungen zu erkennen, sondern sie auch zu steuern. Jeder Mensch hat Gefühle (Angst, Freude, Wut, Mitleid), aber erst durch die Selbststeuerung geben wir den Gefühlen nicht blindlings nach, sondern versuchen, sie zu ergründen und zu kanalisieren.
    Für die Selbststeuerung ist Motivation notwendig, insbesondere Selbstmotivation. Wir können nicht immer davon ausgehen, dass wir ausreichend Motivation von außen erhalten. In schwierigen Zeiten ist Eigenmotivation notwendig. Sie beinhaltet ein überlegtes Weitermachen und kalkulierte Ausdauer, um schwierige Phasen zu überwinden.
    Selbstbewusstsein, Selbststeuerung und Selbstmotivation betreffen und stärken zunächst die eigene Person. Um dies auch an andere weiterzugeben, ist Kommunikationsfähigkeit notwendig, denn viele Probleme entstehen durch unklare Äußerungen. Das heißt, man muss sich selbst gut und eindeutig ausdrücken und anderen gut zuhören können. Die Kommunikationsfähigkeit ist eng verknüpft mit sozialer Kompetenz. Diesen Begriff könnte man auch als Oberbegriff nutzen. Es geht darum, Beziehungen knüpfen zu können, Menschen Vertrauen zu schenken, sie anzuleiten und im richtigen Augenblick Hilfestellung zu geben. Im Unternehmen versteht man darunter Führungsqualitäten.
    Was erreichen wir mit emotionaler Intelligenz?
    Ganz einfach: Erfolg. Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz sind beruflich oft sehr erfolgreich, da sie gut mit Menschen umgehen können und über Führungsqualitäten verfügen. Das beschränkt sich natürlich nicht auf das Berufsleben, sondern funktioniert in der Familie, bei Freunden, im Sportverein ebenso. Konflikte stellen dann keine so großen Probleme dar, denn sie können konstruktiv gelöst werden. Man ist zufrieden mit sich selbst und kommt mit anderen Menschen gut aus. Emotional intelligente Menschen können aktiv zuhören und akzeptieren ihre Mitmenschen so, wie sie sind. Damit sind sie meist sehr beliebt und pflegen tiefgehende Beziehungen und Freundschaften. Sie sorgen aber auch gut für sich selbst und sind deshalb meistens zufrieden und ausgeglichen. Mit anderen Worten: Sie sind glücklich.
    Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Führungskräfte, die mitfühlen, erfolgreicher sind als Karrieristen. Eine »alte« Weisheit: Wer emotional intelligent ist, trifft bessere Entscheidungen und macht schneller Karriere.
    Gibt es hierfür Beispiele? Sehr gut gefällt mir die Unternehmensphilosophie von Stryker . Das Unternehmen ist weltweit einer der führenden Hersteller und Anbieter orthopädischer und medizintechnischer Produkte und hat sich einen bemerkenswerten Leitsatz gegeben: »Besser persönlich«. Er soll die Wertschätzung der Menschen ausdrücken. Hinter den noch so intelligenten Apparaten steht der Mensch als Erfinder und Verwalter gleichermaßen. Deren emotionale Intelligenz macht die Geräte erst erfolgreich. Weiterhin sollen die Produkte des Unternehmens Menschen helfen: Sie sollen den Ärzten im OP die Arbeit erleichtern und den Patienten ein erhöhtes Sicherheitsgefühl geben. Darüber hinaus sorgen sie für reibungslose Prozessabläufe zwischen den Beteiligten. Das wird aber nur erreicht, wenn die Zusammenarbeit zwischen den Menschen, in diesem Fall zwischen den Anwendern und den Erfindern, gut funktioniert. Daher veranstaltet Stryker mit seinen Kunden häufig Seminare, an denen auch die eigenen Mitarbeiter teilnehmen – aber nicht nur die Ingenieure, sondern auch die Mitarbeiter im Vertrieb, im Einkauf und im Lager. Alle sollen begreifen, dass sie nicht einfach nur Kunststoff und Metall verarbeiten oder vertreiben, sondern ein wichtiges Hilfsmittel für Menschen herstellen.
    Daraus ergibt sich die absolute Identifikation mit dem Produkt und der Firma. Das ist nichts anderes als angewandte emotionale Intelligenz , nämlich ein Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen und die Gabe, Konflikte zu erkennen und zu lösen .
    Die Anstrengungen zahlen sich aus: Stryker gehört zu den Top Ten der 100 attraktivsten Arbeitgeber im Mittelstand und belegt zudem den 1. Platz in der Kategorie »Motivation und

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