Der glueckliche Manager
sich sorgen. Manchmal muss man sich auch um andere sorgen. Das ist legitim. In solchen Fällen sind wir einfach auch gut beraten, wenn wir uns in unser Schicksal fügen. Sorgen verringern das Glück nicht. Sie schärfen aber vielleicht den Blick auf das Glück.
Eine Führungskraft eines mittelständischen Unternehmens hat mir gesagt: »Ich empfinde mich durchaus als Optimist und denke auch positiv. Aber realistisch gesehen halte ich es im Leben für notwendig, immer auch einen Plan B zu haben. Man muss davon ausgehen, dass es im Leben Krisen gibt. Im Berufsleben kommt es zu Problemen mit Mitarbeitern oder Vorgesetzten. Und natürlich gibt es Kunden, die mit der erbrachten Leistung auch einmal nicht einverstanden sind. Dann hilft mir positives Denken nicht unbedingt weiter. Dann setze ich auf realistisches, pragmatisches Denken. Wenn ich damit Erfolg habe, bin ich sehr glücklich.«
Die menschliche Rasse hat bis heute überlebt, weil wir gelernt haben, uns auf das zu konzentrieren, was schiefgehen kann und gleichzeitig, weil wir aus unseren Stärken die Kreativität für neue Innovationen schöpfen. Wir müssen das positive Denken mit einem realistischen Bewusstsein verknüpfen. So kommen wir vielleicht zum achtsamen Denken. Es schafft Aufmerksamkeit für unsere Situation in der Gegenwart und Neugierde für die Möglichkeiten der Zukunft, auch wenn sie mit Sorgen verbunden sind. So würde es uns gelingen, auf alle Situationen angemessen zu reagieren.
Die Geschichte von dem Mann mit dem schweren Korb
Es war einmal ein Waisenjunge, der lebte ganz auf sich gestellt. Er zog von Dorf zu Dorf, immer auf der Suche nach Nahrung und nach einem Nachtlager. Glücklich war er mit diesem Leben nicht. Er frage sich: Warum bin ich immer auf der Suche und finde nichts, was mich befriedigt? Warum ist das Leben so schwer für mich? Mache ich es mir selbst schwer oder ist es das Schicksal des Menschen, dass er sich so plagen und quälen muss?
Eines Tages traf er unterwegs auf einen alten Mann. Sie freundeten sich an und gingen ein Stück ihres Weges zusammen. Der Junge hoffte, dass der erfahrene Alte ihm eine Antwort auf seine Fragen geben könnte.
Der alte Mann trug einen großen Korb auf seinem Rücken, der sehr schwer zu sein schien. Er hatte einen Deckel, sodass man nicht hineinsehen konnte und der Junge nicht wusste, was darin war. Nach einer Weile stellte der alte Mann erschöpft seinen Korb auf dem Boden ab. Er war erschöpft.
»Ist dein Korb so schwer? Warum?«, fragte der Junge. »Ich kann ihn gerne für dich tragen. Ich bin jung und stark, und du bist müde«, bot er dem Alten an.
»Nein, diesen Korb kannst du nicht für mich tragen«, antwortete der alte Mann, »den muss ich ganz alleine tragen.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Eines Tages wirst du deine eigenen Wege gehen und auch du wirst einen Korb tragen, der genauso schwer ist wie dieser hier.«
Diese Antwort erschien dem Jungen wie ein Rätsel. Er verstand den alten Mann nicht, aber sie wanderten zusammen weiter. Der Junge fragte den Alten weiter, warum es die Menschen denn so schwer hätten, doch der Alte antwortete ihm nicht.
Eines Tages verließen den Alten die Kräfte. Er konnte nicht mehr weiter. Als sie sich in dieser Nacht zur Ruhe legten, offenbarte er dem Jungen sein Geheimnis. »In diesem Korb«, sprach der alte Mann, »sind all die Vorstellungen, die ich von mir selbst habe und die nicht der Wahrheit entsprechen. Sie sind zu Steinen geworden und belasten meine Reise mit ihrem Gewicht. Jeder Kieselstein ist ein Zweifel, jedes Sandkorn bedeutet eine Unsicherheit und jeder Irrweg ist zu einem Mühlstein geworden. All das habe ich im Laufe meines Lebens gesammelt und nun muss ich es auf meinem Rücken tragen. Ohne diese Last hätte ich viel weiter gehen können. Ich hätte meine Träume verwirklichen können. Aber da ich sie mit mir herumschleppe, bin ich nun am Ende meiner Reise angelangt.« Daraufhin starb der Alte.
Diese letzten Worte des Alten hatten den Jungen neugierig gemacht. Er öffnete den Korb. Als er hineinsah, war er nicht einmal erstaunt: Der Korb war leer …
Glücksverstärker: Helfen
Psychologen berichten, dass es die Helfenden richtig gut haben. Menschen, die anderen helfen, fühlen sich vergleichsweise wohler, sind gesünder – und Studien behaupten gar: Helfende leben länger und sind viel glücklicher als andere.
Dagegen ist das Nehmen nicht einfach. Am besten wäre es, wenn man Ausgleich schaffen könnte. Geben und
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