Der glueckliche Manager
Unternehmens. Wenn keine Transparenz vorhanden ist, sinkt der Glückspegel. Wenn die Transparenz erhöht und gepflegt wird, bleibt der Glücks pegel auf seinem Niveau.
Der wichtigste Aspekt der Transparenz ist die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen. Jeder Manager sollte seine Entscheidungen begründen und alle relevanten Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung einbeziehen. Damit schafft man Vertrauen, Engagement und die Voraussetzung dafür, dass alle Mitarbeiter die Entscheidungen in ihrem Bereich umsetzen können, und das bedeutet Glück. Ich möchte hierzu auf einen Ausspruch von Warren Avis verweisen, einem amerikanischen Topmanager, dem Gründer von Avis Rent-A-Car : »Die Freiheit der Auswahl ist ein fundamentales Recht. Je freier kompetente Mitarbeiter bei Managemententscheidungen sind, desto zufriedener und leistungsfähiger werden sie sein.« Es steht also im Interesse des Unternehmens, Transparenz und Beteiligung zu ermöglichen.
Mitunter muss man sich einfach klarmachen, was eine Entscheidung bedeutet. Sie ist im Allgemeinen die Wahl zwischen zwei oder mehr Alternativen. Manchmal (auch in der Politik) werden Entscheidungen als alternativlos dargestellt. Das ist bereits eine Verletzung der Bedeutung des Wortes. Zur Transparenz gehört, dass auch die Alternativen vor der Entscheidung dargestellt werden. Eine alternativlose Entscheidung lässt erkennen, dass eine Transparenz über die Alternativen nicht gewollt ist.
Entscheidungen erfolgen natürlich nicht nur rational, sondern häufig auch spontan, »aus dem Bauch heraus«. Doch solche spontanen Entscheidungen sind leider oft für die anderen Beteiligten nur schwer nachzuvollziehen.
Ich hatte vor Jahren einen Chef, der die Vergabe von Aufgaben emotional und spontan entschied. Saß man bei einer Besprechung in seinem Büro, so wurde man mit Aufgaben eingedeckt, die gar nichts mit dem persönlichen Aufgabenbereich im engeren Sinne zu tun hatten. Manche Mitarbeiter wurden sogar genötigt, private Geschäfte für ihn zu übernehmen, zum Beispiel ein gebrauchtes Privatauto zu verkaufen. Genauso spontan gab es allerdings auch Gehaltserhöhungen oder Gehaltskürzungen. Sie können sich wohl vorstellen, dass das Arbeitsglück in dieser Abteilung – zumindest bei den betroffenen Mitarbeitern – minimal war.
Das Wort »Entscheidung« soll übrigens der kriegerischen Frage entlehnt sein, ob ein Kämpfer sein Schwert aus der Scheide zieht oder nicht, ob er kämpft oder nicht.
Im Arbeitsleben nimmt man heute für sich in Anspruch, dass man die »optimale« Entscheidung fällt. Trifft jemand eine Entscheidung alleine, dann trägt er auch alleine das Risiko der Auswirkungen. In einem Unternehmen sollten sich Entscheidungen immer in die Unternehmensziele einfügen. Je transparenter und detaillierter Unternehmensziele also sind, desto einfacher sind Entscheidungen zu treffen, desto transparenter können sie auch gestaltet werden.
Ich halte nach wie vor die Entscheidungen für die besten, die in einem Entscheidergremium getroffen werden – vorausgesetzt die Mitglieder haben die notwendige Fachkompetenz, pflegen Offenheit und Transparenz, so dass man die wesentlichen Aspekte angstfrei benennen und behandeln kann.
In der Vergangenheit wurde häufig darauf hingewiesen, dass Entscheidungen nicht delegiert oder nicht geteilt werden können, weil man auch Verantwortung nicht teilen kann. Das ist allerdings eine Verschwendung von Kompetenzen. In den Entscheidungsprozess müssen alle kompetenten Mitarbeiter einbezogen werden. Die Verantwortung trägt die Entscheiderrunde gesamtschuldnerisch, also jeder verantwortet das Ergebnis so, als habe er alleine entschieden.
Eigentlich sollte man einem solchen Vorgehen heutzutage eine gewisse Selbstverständlichkeit unterstellen, aber selbst in großen Konzernen ist das nicht der Fall. Es gibt Manager, die bewusst die gesamte Entscheidungsgewalt bei sich belassen und sie auch gegen jede andere Meinung umsetzen. Man hält solche Manager für Macher. Tatsächlich sind sie eher Menschen, die sich selbst überschätzen, die wenig kommunikativ sind, die nur sich selbst vertrauen, die alleine (und wahrscheinlich un-glücklich) sind. Leider werden auch die Menschen, die ihnen ausgeliefert sind, mit der Zeit unglücklich.
Eine Entscheidung transparent zu machen, bedeutet also, dass die Entscheidung begründet werden kann und muss. Anhand welcher Kriterien ist das möglich? Gut gefällt mir in diesem Zusammenhang die »4-Fragen-Probe«,
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