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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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wird man nicht unbedingt glücklicher. Ist das so? Die immensen Bonuszahlungen machen die Banker nicht glücklich? Ich wäre schon glücklich, wenn ich einen kleinen Bonus bekommen würde… Es lohnt sich, darüber intensiv nachzudenken.
    Die Grundthese lautet: Geld macht nicht glücklich, aber kein Geld oder zu wenig Geld macht unglücklich. Jeder Beschäftigte möchte angemessen bezahlt werden. Das Kriterium »angemessen« orientiert sich dabei am Markt.
    Macht »Materielles« generell glücklich?
    Ist die Höhe des Einkommens wichtig? Wie viel Gehalt generiert wie viel Glück? Spielen wir im Land des materiellen Glücks ein wenig mit Statistik: Die Müllers sind unser Beispiel. Monika Müller ist 35 Jahre alt, ihr Mann Hans ist zwei Jahre älter, sie haben einen Sohn, den sechsjährigen Franz. Die Müllers leben in einem Vorortreihenhaus auf 130 Quadratmetern. Sie besitzen unter anderem: ein Auto, einen Fernseher, einen DVD-Spieler, einen digitalen Fotoapparat, einen PC, eine Geschirrspülmaschine und eine Mikrowelle. Man weiß das so genau, weil es die Müllers eigentlich gar nicht richtig gibt. Sie sind ein Produkt des Statistischen Bundesamtes und bestehen aus vielen statistischen Daten als typisch deutsche Familie. Ihr Auto ist ein Mittelklassewagen, etwa von der Größe eines Opel Astra. Die Durchschnittsmüllers haben ein Haushaltseinkommen von 3250 Euro. Würden die Müllers nun eine Gehaltserhöhung von 10 Prozent erhalten, dann würden sich davon die Steuer, die Renten- und die Krankenversicherung bedienen. Aber in zehn Jahren könnten sich die Müllers mit Sicherheit ein zweites Auto leisten – oder zumindest ein größeres.
    Da stellt sich die Frage: Wären die Müllers dadurch doppelt so glücklich, doppelt so zufrieden? Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, was viele Studien belegen: Ein Mehr an Konsum macht weder die Durchschnittsmüllers noch andere Menschen zufriedener.
    Jedoch haben Forscher festgestellt: Einkommenszuwachs macht schon glücklich, wenn man sehr wenig besitzt, wenn es um die ersten großen Sprünge geht: Auto statt Fahrrad, Wohnung statt WG-Zimmer, Waschmaschine statt Waschsalon. Ab einem gewissen Niveau aber hebt das Einkommenswachstum die Zufriedenheit dann nicht mehr wesentlich.
    Es gibt eine statistische Tatsache, die nicht so einfach zu erklären ist: Die Menschen in reichen Ländern bezeichnen ihr gesamtes Leben in der Regel deutlich öfter als glücklich als die Menschen in ärmeren Ländern. Das ist zunächst gut nachvollziehbar. Aber in der gleichen Statistik lässt sich kein Zusammenhang zwischen Einkommen und Glück feststellen. Wovon man das ableiten kann? Die Vervielfachung von Einkommen und Besitz, die in den letzten 50 Jahren in den reichen Ländern stattgefunden hat, konnte den Anteil der glücklichen Menschen nicht erkennbar erhöhen.
    Die Glücksforscher erklären das folgendermaßen: Das Glück misst sich nicht an einem bestimmten Einkommensniveau, sondern Arm und Reich vergleichen ihre Verhältnisse mit einem idealen Lebensstandard. Das Glücksniveau bestimmt sich nach dem empfundenen idealen Lebensstandard – unabhängig von der Tatsache, ob jemand arm oder reich ist. Das Problem dabei ist, dass sich der ideale Lebensstandard desto mehr »nach oben« verschiebt, je besser es den Menschen geht. So bleibt die Entfernung zum Ideal weitgehend immer gleich. Das tröstet vielleicht ein bisschen, aber mehr noch entsetzt es mich. Hier zeigt sich wieder, dass das Vergleichen nicht zum Glück führt. Wir wären glücklicher, wenn wir dieses Ideal nicht anstreben würden. Die Forscher ergänzen noch: Nur ein kleiner Teil der Menschen kann sich zu den »glücklichen Besitzenden« zählen. Das Ideal werden die meisten (arm und reich) niemals erreichen, und somit werden sie auch das Glück nicht erreichen. Ich frage mich nun aber – und die Forscher haben darauf keine Antwort parat – ob die »glücklichen Besitzenden« dieses magische Ideal erreicht haben oder ob sie einfach nicht vergleichen?
    Der Psychologe Robert Biswas-Diener hat diesen Zusammenhang schon in früheren Untersuchungen (2002) festgestellt. Natürlich spielt das Geld für das Glück und die Zufriedenheit des Menschen eine Rolle. Aber mit steigendem Wohlstand bleibt die Quote der Glücklichen konstant, weil in dem Maß, in dem sich in den letzten Jahrzehnten die finanziellen Ressourcen vermehrten, auch die materiellen Erwartungen stiegen – für die Zufriedenheit ist das ein Nullsummenspiel. Es

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