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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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Anerkennung dazu verwendet wird, andere zu blamieren: »Nehmen Sie sich Herrn X als Beispiel, er hat hierfür schon längst eine technologische Lösung gefunden. Das erwarte ich von Ihnen auch.« Die Lösung war zwar noch lange nicht in Sicht, aber ein anderer Kollege sollte dadurch ermahnt und angespornt werden. Es stellt sich die Frage: Wie lobt man? Ganz einfach: Der Chef besucht die betreffende Abteilung und sagt öffentlich: »Das haben Sie gut gemacht.« Ich hatte einen Chef, der einen Vorrat an Champagner in seinem Arbeitszimmer verwahrte. Wenn er jemanden loben wollte, griff er zu einer solchen Flasche und übergab sie öffentlich. Auch das ist eine schöne Art zu loben.
    Der Aufstieg und das Wachstum
    Es ist nicht notwendig, aufgrund einer guten Leistung gleich versetzt und befördert zu werden. Aber der Betroffene muss eine Perspektive bekommen, dass im Unternehmen noch weitere Herausforderungen auf ihn warten. Je nach hierarchischer Stellung ist das einfacher oder schwerer. Ich hatte einmal ein Gespräch mit einem meiner Vorstände. Er sagte: »Ich bin mit Ihrer Leistung sehr zufrieden. Aber Sie sind nun schon fünf Jahre in dieser Funktion. Sie sollten sich nach einer anderen Tätigkeit umsehen.« Was wollte er damit sagen? Sollte ich kündigen? Oder sollte ich mich um seine Stelle bewerben? Vermutlich hatte er nicht ausreichend über seinen Hinweis nachgedacht, aber besonders motivierend fand ich ihn nicht.
    Der einfachste Weg, Glück im Unternehmen zu verbreiten, ist, dass der Manager seine Mitarbeiter so behandelt, wie er selbst behandelt werden möchte. Schließlich kann man davon ausgehen, dass jeder so behandelt werden möchte, dass er seine Arbeit erfolgreich und glücklich erfüllen kann. Wie aber werden wir Manager mit unseren Aufgaben glücklicher, und wie können wir gegenüber unseren Mitarbeitern eine »Glückslawine« in Gang setzen? Die Antwort hierauf finden wir – zumindest teilweise – im Begriff »Flow«.
    Glücksverstärker: Das Erlebnis des Flow
    Der »Erfinder« des Flow ist zweifelsohne Mihaly Csikszentmihalyi. Schon zu Beginn der 70er Jahre befragte er zunächst herausragende Experten auf ihrem Gebiet und stellte dabei fest, dass sie ihre Zeit vor allem mit jenen Aktivitäten verbrachten, die ihnen die liebsten waren. Dabei seien sie in einen angenehmen, kreativen Arbeits-Zustand gelangt. Sie liebten diese Tätigkeit, waren fast besessen von ihr. Nichts anderes spielte eine Rolle. Sie langweilten sich nicht und hatten auch keine Versagensängste. Sie waren mit ihrer Arbeit glücklich und zufrieden. Diesen Zustand bezeichnete er als Flow.
    Mihaly Csikszentmihalyi beschreibt, wie er zu diesem Begriff kam: »Wir haben diesen Zustand Flow-Erfahrung genannt, weil viele der von uns interviewten Menschen diesen Begriff benutzt haben, wenn sie beschrieben, wie sie sich in Hochform fühlten.« Und das liest sich dann in den Interviewprotokollen folgendermaßen: »Es war, als ob ich schwebte…«; »Ich wurde von einer Welle getragen…«
    Ich selber würde meine Glücksgefühle nie in dieser Art beschreiben. Ich könnte Sätze prägen wie: »Das hat mich richtig fasziniert. Diese Tätigkeit hat mir Spaß gemacht. Ich könnte noch eine ganze Zeit lang so weiterarbeiten…« Und ich kann auch bestätigen, dass ich bei solchen Arbeiten ein überdurchschnittliches Gefühl der Zufriedenheit hatte – jedoch ohne zu schweben…
    Was ist Flow? Woran erkennt man Flow?
    Ich habe einen Artikel über den Münchner Maler Ruppert Geiger gelesen. Er zählt zu den Abstrakten Malern der Nachkriegsavantgarde und starb am 6.12.2009 hochbetagt im Alter von 101 Jahren. Über ihn wurde geschrieben: »Die Leuchtkraft der Farben war für ihn das Lebenselixier. Wenn er sein Gelb, sein Rot, sein Blau auf die Leinwand malte, fühlte er sich befreit. Überschwemmt von dem, was er sah, erlebte er wahre Rauschzustände. Er brauchte keinen Alkohol und keine Drogen. Er brauchte nur seine rote Farbe. Sie sei die wahre Energie, Macht, Liebe, Wärme und Kraft. Rot macht high.« Das ist eine sehr gute Beschreibung von Flow.
    Wenn ich mit einem Konzept »schwanger« gehe, wenn ich nachts davon träume und wenn ich ständig mein Konzeptpapier mit mir herumtrage, bin ich irgendwie auch im Flow.
    Flow bezeichnet einen Zustand des Glücksgefühls, in den Menschen geraten, wenn sie gänzlich in einer Beschäftigung »aufgehen«. Entgegen ersten Erwartungen erreichen wir diesen Zustand euphorischer Stimmung aber meistens nicht

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