Der glueckliche Manager
Künstler zu decken, aber kulturelles Engagement schafft eben auch Motivation, Teamgeist und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Und das ist manchmal unbezahlbar.
Der Mitarbeiter ist für ein Unternehmen ein wertvolles Gut. Glückliche Mitarbeiter sind auch gerne in ihrer Freizeit beisammen – und reden vermutlich auch viel über die Arbeit. Unternehmen sind gut beraten, wenn sie sich auch außerhalb des Unternehmens um ihre Mitarbeiter kümmern.
Glücksverstärker: Teil des Teams sein
In einem Unternehmen gab es tatsächlich einen Aushang, auf dem zu lesen war:
Sind Sie einsam?
Sind Sie es leid, alleine zu arbeiten?
Hassen Sie es, Entscheidungen zu treffen?
Gehen Sie zu einer Besprechung!
Sie können dort...
Leute treffen,
sich wichtig fühlen,
Ihre Kollegen beeindrucken,
Kaffee trinken.
Und das alles während der Arbeitszeit!
Besprechungen – die praktische Alternative zur Arbeit.
Zugegeben, man könnte das für einen Witz halten – in vielen Unternehmen ist es traurige Realität. Und die Teilnehmer an solchen Besprechungen sind meistens nicht glücklich. Sie sind eher frustriert.
Das gilt auch für Teams und Teamarbeit. Ein Team ist umso besser, je vertrauensvoller die Zusammenarbeit, je besser die Bindung untereinander ist. Das gemeinsame Handeln gründet sich auf Berechenbarkeit, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Fairness und Offenheit bei der Kommunikation. Falsche Informationen, Fehlalarm oder gar Lügen wären schlechte Voraussetzungen.
Für die Teambildung sind »gegenseitige Anerkennung« und »vertieftes Kennenlernen« wichtig. Durch gegenseitige Anerkennung kann man Beziehungen stärken. Es geht darum, die Kraft der Anerkennung positiv zu nutzen, ohne in Lobhudelei zu verfallen.
Ich habe einmal ein Team für ein großes Einkaufsprojekt zusammengestellt. Natürlich versuchte ich, die besten Mitarbeiter für dieses Team zu gewinnen. Wir haben dann einen mehrtägigen Workshop gemacht, um uns kennen zu lernen und das Projekt zu besprechen. Eines Morgens bat ich alle Teammitglieder zu sagen, was sie konkret an den anderen Teammitgliedern schätzten. Es wurden ausdrücklich nur die positiven Eigenschaften hervorgehoben. Das war für das Team sehr wertvoll, denn Anerkennung geht im Alltag oftmals unter. In dieser Situation erhielten alle Teammitglieder Anerkennung, vielleicht auch »Vorschusslob«. Aber ich fühlte, wie der Druck aus der Erwartungshaltung der Teammitglieder wich. Es entstand eine angenehme Nähe und eine neue Offenheit. Dieses Team arbeitete extrem erfolgreich.
Teamarbeit ist heute sehr wichtig. In der richtigen Teamstruktur mit den passenden Teammitgliedern kann man sehr effektiv arbeiten. Ein solches Team kann viel zum Glück am Arbeitsplatz beitragen.
Die Geschichte vom Lob der Lehrerin
Eines Tages startete eine Lehrerin ein Experiment mit einer ihrer Schulklassen. Alle Kinder mussten die Namen ihrer Mitschüler untereinander auf ein Blatt Papier schreiben, damit ein wenig Platz rechts neben den Namen bliebe. Dann forderte sie sie auf, zu überlegen, was das Netteste sei, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen könnten. Das sollten sie dann in die noch leere Zeile hinter den jeweiligen Namen schreiben. Eine ganze Schulstunde verging, bis jeder fertig war, und jeder Schüler gab sein Blatt der Lehrerin, bevor er den Klassenraum verließ.
Am Wochenende wertete die Lehrerin die Zettel aus. Jeder Schüler bekam ein eigenes Blatt Papier zugedacht, dessen Namen sie oben auf das Blatt schrieb. Darunter trug sie all die netten Bemerkungen, die die Kinder über den jeweiligen Mitschüler notiert hatten, zusammen. Es wurden lange Listen mit vielen positiven Aussagen. Am nächsten Montag überreichte sie dann jedem Schüler »seine« Liste. Schon nach kurzer Zeit huschte ein Lächeln über alle Gesichter. »Wirklich?«, hörte man die Kinder flüstern: »Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem etwas bedeute!« Und: »Ich habe gar nicht gemerkt, dass mich die anderen so mögen!« Was für eine schöne Stimmung!
Nach diesem Tag wurden die Listen nicht mehr thematisiert. Die Lehrerin wusste nicht, ob sich die Schüler untereinander ausgetauscht hatten oder ob sie sie ihren Eltern gezeigt hatten. Doch sie wollte das auch gar nicht wissen. Die Übung hatte ihren Zweck bereits erfüllt. Ihre Schüler waren auf einmal glücklich mit sich selbst und mit den anderen – nichts anderes hatte sie erreichen wollen.
Viele Jahre später fiel einer der einstigen
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