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Der Glücksritter

Der Glücksritter

Titel: Der Glücksritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Flugechsenschwarms in die dornigen Löcher stopfte. Wenigstens hatten die Zapfen den sicheren Tod zumindest eines Mannes verhindert. Trauer erfüllte Mythor, wenn er an Sabesch und die mutigen Reiter dachte. Noch immer war er entschlossen, wenigstens für einen kurzen Zeitraum nach Leone zurückzureiten.
    »Versuch es ruhig!« meinte Luxon und gab ihm den Sack zurück. Der Sternenbogen hing neben dem Mondköcher über seiner Schulter. Seine prachtvolle Kleidung sah gar nicht mehr gut aus; sie war zerfetzt und über und über von mehrfarbigem Staub bedeckt. Aber das Lächeln des Mannes war unverschämt und strahlte tatsächlich eine unbekümmerte Fröhlichkeit aus, die das Geschehene leicht vergessen ließ.
    »Wie bist du auf dieses tödliche Ding hinaufgeklettert? Und warum?«
    »Ich wollte mich verstecken«, bekannte Luxon freimütig. »Vor euch. Und das Hinaufklettern war leicht. Dieses Pflanzenungeheuer kann sich tatsächlich bewegen. Es ist mindestens zehn Mannslängen mit mir auf der Spitze auf euch zugewandert. Dabei gab es die Risse.«
    »Und dann diese Flammenorgel!« brummte Mythor.
    Der Schneefalke hatte wieder auf Pandors Horn Platz genommen und starrte Luxon, wie es schien, voller Hunger oder Wut an.
    »Also… bleibt es bei einem Friedenspakt auf Zeit? Ich habe die Orgel auch gesehen und gehört, konnte aber das Schauspiel nicht mehr so recht in seiner Schönheit würdigen«, sagte Luxon und schüttelte Staub und vulkanischen Sand aus seinem Haar.
    »Meinetwegen. Und nach Verlassen der Wüste wirst du den Händlern und Kaufleuten Kalathee und Samed wieder abjagen? Ich meine, dass sie nur Figuren auf deinem Spielbrett sind!« sagte Mythor zu Luxon.
    »Kalathee ist mehr als nur das«, erwiderte Luxon nach einer Weile. »Du musst wissen, dass bei Vollmond, vor sechs Monden, drei geheimnisvolle Männer zu mir kamen. Sie sagten mir, dass ich aus Logghard stamme. Sie gaben mir dieses Amulett und erklärten, ich sei der wahre Sohn des Kometen.«
    »Man soll nicht alles glauben, was die Leute erzählen!« spottete Mythor. »Zeig mir das Amulett!«
    Luxon kam näher und hob das kleine Amulett hoch. Es hing an einer abgegriffenen Lederschnur, hatte einen Durchmesser von zwei Fingerbreiten und war kreisrund. Auf einer Seite zeigte die Metallplatte eine Stadt aus der Vogelsicht, reliefartig gearbeitet, von Mauern umgeben und ebenfalls kreisförmig. Auf der anderen Seite verlief eine Schrift in Runen, die Mythor nicht lesen konnte.
    »Die Männer gaben mir eine Karte. Ich habe sie verloren, aber ich kenne noch heute jeden Strich auf ihr. Es sind dort alle Punkte des Lichtboten genau eingezeichnet gewesen. Jetzt, da ich durch die harte Schule des Lebens gegangen bin, fühle ich mich reif, dieses Erbe anzutreten.«
    »Eine Menge hochtrabender Worte für den Versuch, sich wichtig zu machen«, sagte Mythor, aber ganz wohl war ihm dabei nicht. »Trotzdem werde ich dich nicht unterschätzen, Arruf. Seit der Nacht auf dem Floß warte ich darauf, die Entscheidung herbeizuführen.«
    »Am Rand der Wüste!« vertröstete ihn Luxon. »Ich sammle alle Hinterlassenschaften des Lichtboten auf und kehre nach Logghard zurück, um das Böse dort zu besiegen… dort und auf dem Weg dorthin.«
    »Dann solltest du bei dir anfangen. Auch dein eigenes Böses sollte besiegt werden. Dabei helfe ich dir gern!« meinte Mythor ironisch. Sie gingen, so hofften sie es wenigstens, auf den Rand dieser tödlichen Zone zu.
    Mythor begann sich vor der Nacht zu fürchten. Falls sie es nicht schafften, bis zum Einbruch der Dunkelheit dieses chaotische Gebiet zu verlassen, würde es ihnen ebenso ergehen wie den Reitern aus Leone.
    *
    Mythor dachte, während sie versuchten, der Hölle zu entrinnen, über die letzten Worte Luxons nach.
    Zweifellos war dieser Mann ein ernstzunehmender Gegner und Rivale. Dazu kam die Unsicherheit, wer nun wirklich der Sohn des Kometen sei. Mythor dachte an das Pergament mit Fronjas Bild, und einige seiner Selbstzweifel vergingen. Immerhin konnte Mythor von seinen Erlebnissen hinter den Wasserfällen von Cythor einen entscheidenden Vorteil und Vorsprung für sich beanspruchen. Er war jenen Weg gegangen, der dem Sohn des Kometen vorgeschrieben war.
    »Deinetwegen sind gute Männer getötet worden«, sagte Mythor schließlich. »Bekümmert es dich nicht?«
    »Sie sind dir freiwillig gefolgt und wussten, in welche Gefahren sie sich stürzen. So wie ich und du!« antwortete Luxon. »Für mich waren es lediglich fremde

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