Der goldene Buddha
schaffen, die Mönche zu besiegen?
Es war nicht meine Sache, mir darüber Gedanken zu machen, denn Suko und ich standen ganz oben auf der Liste der Mordliga. Lady X und Mondo wollten auch unseren Tod. Vielleicht würden sie uns sogar zuerst umlegen.
»Sinclair und die gelbhäutige Ratte. Tretet vor!« befahl Mondo und lachte wild.
Suko und ich warfen uns einen kurzen Blick zu. Beide dachten wir das gleiche.
Keine Chance.
Lady X würde mit ihrer MPi alles erfassen. Uns blieb nichts anderes übrig, als dem Befehl Folge zu leisten.
Ich schaute auf die Frau. Etwas breitbeinig stand sie dort am oberen Ende der Treppe. Das harte Lächeln schien in ihren Mundwinkeln festgefroren zu sein. Sie trug eine enge grüne Jacke, die ihr bis an den Gürtel reichte. Die langen Beine steckten in einer Hose, und das Haar hatte sie hochgesteckt.
Wir gingen die ersten Schritte. Wie bei einer Hinrichtung, dachte ich, während ich gleichzeitig fieberhaft nach einem Ausweg aus dieser verfahrenen Situation suchte.
Es gab ihn, aber nicht wir waren es, die eingriffen, sondern die Mönche.
Der goldene Buddha gab den Ausschlag. Auch er wusste wohl, was die Frau und der Mann beabsichtigten. Sie wollten seine Diamantenaugen, die einen unbezahlbaren Wert darstellten und durch dessen Besitz Dr. Tod noch mächtiger werden wollte. Einmal waren die Steine gestohlen worden, ein zweites Mal sollte dies nicht geschehen.
Fünf Mönche waren es. Alle fünf hörten auf das schreckliche Ächzen des Buddha.
Die Mönche hielt nichts mehr auf ihren Plätzen. Nicht nur wir gingen auf die Treppe zu, sondern auch sie. Und sie waren schneller, so dass sie sich auf einmal in der Schusslinie befanden.
»Aus dem Weg!« brüllte Lady X. Ihre Stimme kippte fast über. Die Mönche hörten nicht, und wir nutzten unsere Chance sofort.
Gleichzeitig spritzten Suko und ich nach zwei Seiten weg. Suko rechts, ich links.
Die Scott schoss.
Das harte, brutale Hämmern der Maschinenpistole erfüllte die große Tempelhalle, wobei sich die Echos überschnitten und zu einer makabren Melodie wurden.
Die ersten Kugel sirrten gegen den Boden, warfen lange Funkenbahnen und tanzten auf die Mönche zu.
Sie trafen.
Zwei Diener des goldenen Buddha warfen ihre Arme hoch, wurden zur Seite gedriftet und fielen zu Boden. Doch sie standen wieder auf, denn normale Geschosse taten ihnen nichts, da musste man mit anderen Kalibern anrücken.
Lady X fluchte so laut, dass ihre Stimme sogar das Krachen der Waffe übertönte. Aber sie schoss weiter.
Suko und ich lagen längst am Boden. Nicht weit entfernt hämmerten die Kugeln vorbei, als sich die Frau jetzt umdrehte und uns aufs Korn nahm.
Mein Hechtsprung war gewaltig, und er brachte mich hinter den Buddha, wo die Deckung sicher war.
Auch Suko rollte heran, er überschlug sich ein paar Mal und stand auf.
Sein Gesicht zeigte ein wildes Grinsen. »Jetzt rettet er uns noch das Leben«, sagte der Chinese.
Ich nickte nur und robbte ein Stück zur Seite, damit ich um die Figur schauen konnte.
Schließlich ging Lady X die Treppe hinunter. Dabei feuerte sie nur kurze Garben ab, weil sie Munition sparen wollte. Und die Kugeln trieben die Mönche zurück, die nicht dazu kamen, ihre Dolche einzusetzen.
Ich hielt die Beretta längst in der Hand, zielte an dem Buddha vorbei und nahm Pamela Scott aufs Korn.
Verdammt, es fiel mir nicht leicht, aber ich sah keine andere Möglichkeit.
Ich wollte sie nicht tödlich treffen, sondern nur kampfunfähig schießen, doch dazu kam es nicht mehr.
Ein anderer tauchte auf.
Zuerst hörten wir den wilden Schrei, dann sahen wir ihn selbst. Ein riesiges Ungeheuer, ein Untoter, der nur noch seinen rechten Arm hatte und mit ihm das in der Hölle geschmiedete Schwert schwang.
Ich kannte ihn verdammt gut.
Es war kein geringerer als Tokata, der Samurai des Satans!
***
Nein, es hatte ja nicht anders sein können. Mondo und Lady X allein trauten sich nicht so weit vor. Sie behielten ihre Trumpfkarte in der Hinterhand.
Eben sah ich Tokata, diesen Untoten, den Zerstörer, den Unheimlichen, aus japanischer verfluchter Erde entstiegen. Jetzt war er da, um den goldenen Buddha zu zerstören.
Wenn einer es schaffen konnte, dann er, dessen war ich mir völlig sicher.
Sein Schrei zitterte noch durch die Tempelhalle, als ich die Waffe sinken ließ.
Ich hatte plötzlich kein Ziel mehr, denn Lady X hatte sich rasch zur Seite bewegt, um dem Samurai des Satans freie Bahn zu verschaffen.
Mit einer Silberkugel konnte ich
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