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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie:
    »Ein Weihnachtsgeschenk.«
    »Oh. Welcher Glückliche hat Sie denn damit beehrt?«
    »Wird nicht verraten.«
    »Schade.«
    Mit der Kaffeetasse in der Hand und dem Mantel auf der linken Schulter balancierte ich in mein Büro. Die Tür ließ ich offen. »Liegt irgend etwas an?« rief ich in das Vorzimmer zurück, als ich die Tasse abstellte.
    »Nein.«
    »Phantastisch, dann kann ich es mir ja bequem machen.«
    »Ich habe Ihnen eine Mappe auf den Schreibtisch gelegt. Spesenabrechnungen. Einige Sachen sind nicht genehmigt worden. Sie möchten mal den zuständigen Beamten anrufen.« Meine gute Laune war futsch. Immer das gleiche mit den Bürohengsten. Die taten, als würde ihnen das Geld gehören. Zuerst jedoch trank ich meine Tasse Kaffee und rauchte eine Zigarette, dann nahm ich mir die Mappe vor.
    Der Kaffee war wie immer klasse. Ich lobte Glenda auch gebührend.
    »Mit dem Kaffee müsste man auch die Automaten auffüllen«, sagte ich lachend.
    »Lieber nicht, dann würden Sie ihn bald leid.«
    »Auch wieder wahr.«
    Zu den Spesen. Es war schon seltsam, was man mir da nicht alles anrechnen wollte. Das begann mit dem Kleidergeld und hörte mit einer Restaurantquittung auf. Der zuständige Verwaltungsbeamte, der die Dinge nicht genehmigt hatte, hieß Fatherstone. Den rief ich an.
    Schon die Stimme war mir unsympathisch. Seidenweich und link. Ich schmetterte ihm mein »Sinclair« entgegen, was ihn zu einem erstaunten »Aha« veranlasste.
    Dann ging es rund.
    Schade, dass ich kein Tonband hatte, aber diese Witzblattfigur von Beamten, der in seinem Büro ein Aquarium stehen hatte, machte ich einmal linksgestrickt und einmal rechtsgestrickt fertig, so dass er kaum noch Luft holen konnte.
    »Und wenn Sie mir die Spesen nicht genehmigen«, blaffte ich ihn zum Schluss an, »dann schicke ich Sie in die Schusslinie. Dann können Sie sich mal an der Front herumschlagen, anstatt mit Ihrem dicken Hintern auf dem Stuhl zu kleben.«
    Er schnappte nach Luft wie einer seiner Fische, wenn Fatherstone ihn aus dem Aquarium geholt hatte.
    »Ziehen Sie Ihre Unterschrift zurück?« frage ich.
    »Ja - ja, Sir.« Er sagte sogar Sir zu mir. Manchmal hilft ein reinigendes Donnerwetter.
    Als ich den Hörer auf die Gabel legte, grinste ich schon wieder. Ich gab die Sachen meiner Sekretärin rüber. »Das können Sie abhaken, Glenda.«
    »Erledigt?« Sie lächelte.
    »Haben Sie nicht mitgehört?«
    »Ja.«
    »Dann ist ja alles klar.« Ich wollte noch etwas sagen, doch mein Telefon meldete sich. Rasch lief ich in mein Zimmer zurück und hob ab.
    Suko war am Apparat.
    »Hast du Sehnsucht?« fragte ich ihn.
    »Nein.«
    »Sondern?«
    »Ich möchte dich besuchen, John. Allerdings nicht allein. Bei mir ist ein Freund aus Tibet. Er will unbedingt mit uns reden, denn da sind Dinge geschehen, die dich vielleicht interessieren könnten.«
    »Ihr kommt her?«
    »Wenn es dir recht ist?«
    »Natürlich.«
    »Dann bis gleich.« Suko legte auf.
    Ich war überrascht. Mein Partner brachte Besuch aus Tibet mit. Wie kam er denn da ran? Doch bei Suko brauchte man sich eigentlich nicht zu wundern. Wen der in London alles kannte, das war schon fast phänomenal. Vor allen Dingen seine Vettern. Er musste davon Hunderte haben, denn die Chinesen schienen mir allesamt miteinander verwandt zu sein. Da kannte jeder jeden.
    »Bekommen Sie Besuch?« fragte Glenda und blieb an der Tür stehen.
    »Ja.«
    »Soll ich Kaffee machen?«
    »Nee«, erwiderte ich grinsend. »Lieber Tee. Aber tibetanischen, das ist wichtig…«
    ***
    Ghaliwa, der Mann, der die Augen des goldenen Buddha in den Taschen trug, wagte kaum zu atmen. Er sah nichts anderes als nur die goldenen Köpfe der Mönche.
    Sie hatten sich verändert, waren eine Symbiose mit dem Buddha eingegangen und standen in seinen Diensten. Das Gewicht der beiden Diamanten schien um das Dreifache zu wachsen. Am liebsten hätte Ghaliwa sie in die Hände genommen und weggeschleudert, doch er beherrschte sich, denn ihm fiel die Waffe ein, die er immer noch bei sich trug: der 38er Smith & Wessen. Wie es schien, waren die anderen unbewaffnet. Jedenfalls trugen sie keine sichtbaren Waffen.
    Ghaliwa, der Afghane, griff unter die Jacke. Mit einer fließenden Bewegung zog er den Revolver. Jetzt fühlte er sich wieder etwas besser. Das Metall gab ihm die alte Sicherheit zurück. Sechs Kugeln steckten in der Trommel, damit konnte er sechs von diesen Kerlen auf die lange Reise schicken. Und wenn alle Stricke rissen, hatte er auch noch sein

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