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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Richtung der Stadt davon.
    »Wen wollen Sie fangen?«, fragte Rimpoche.
    »Den Vorsitzenden der Autonomen Region Tibet, Legchog Zhuren.«
    Der letzte Helikopter landete, und Huxley stieg aus.
    »Das ist unsere Ärztin«, sagte Seng zu Rimpoche. »Fragen Sie Ihre Leute, ob jemand Erfahrung als Arzt oder Sanitäter hat – falls ja, soll er sich bei der Frau dort melden und ihr zur Hand gehen. Zuerst aber muss die Ladung des Hubschraubers in den Terminal gebracht werden. Miss Huxley wird sofort ein Feldlazarett errichten. Falls es Verwundete gegeben hat, kann sie sich in Kürze um sie kümmern.«
    Rimpoche rief einige Befehle, und mehrere Männer liefen herbei, um den Helikopter zu entladen. Adams und Gunderson warteten ein Stück abseits, bis Seng fertig war. Er drehte sich um und lächelte.
    »Ihr beiden schaut euch mal an, ob die Chinesen etwas Nützliches für uns dagelassen haben«, sagte Seng. »Ich muss jetzt einen Gefangenen verhören.«
    Die beiden Piloten schlenderten zu den Hangars. Seng betrat den Terminal. Dort saß auf einem Stuhl ein Leutnant der chinesischen Luftwaffe und wurde von vier grimmigen tibetischen Soldaten bewacht.
41
    »Richtig hübsch«, sagte Murphy beim Blick aus dem Fenster.
    »Wie Alaska auf Drogen.«
    Gert behielt den Höhenmesser im Auge. Vor ihnen ragte eine imposante Bergkette auf. Die Sonne war noch nicht über dem Horizont aufgestiegen, aber ihr Kommen kündigte sich durch einen rosafarbenen Schimmer an, der auf die zerklüftete Landschaft fiel.
    »Wir könnten wahrscheinlich den neuen Höhenrekord für Hubschrauber für uns beanspruchen«, sagte Gert.
    »Wohl kaum«, widersprach Murphy. »Vor ein paar Jahren ist irgendein Kerl bis auf siebentausenddreihundert Meter aufgestiegen, um im Himalaja jemanden aus Bergnot zu retten.«
    »Ich habe davon gelesen«, sagte Gert, »aber das war ein Bell 206, noch dazu mit speziellen Rotorblättern.«
    »Du klingst ein wenig ängstlich«, sagte Murphy.
    »Nicht ängstlich«, erwiderte Gert, »nur besorgt.«
    Er deutete auf das Bergmassiv vor ihnen. Sie befanden sich inzwischen über der Baumgrenze, so dass es nur noch schwarzen und grauen Fels gab, auf dem sich Rinnsale aus Schnee und Eis über die steilen Hänge zogen. Eine Windbö drückte den Hubschrauber zur Seite. Rund um die Maschine tauchten Wolken auf. Gert blickte erneut auf den Höhenmesser.
    Fünftausendfünfhundert Meter und steigend.
    Der Helikopter mit Reyes, King und den Dungkar-Kriegern flog sechs Meter über dem Boden und näherte sich Lhasa aus Richtung Süden. Sie erreichten einen Flusslauf, dessen Wasser half, den Rotorenlärm zu überdecken. Der Pilot ging auf einer kleinen Landzunge nieder. Ganz in der Nähe lag die so genannte Trauminsel, ehemals ein idyllischer Ort für Picknicks. Heute standen dort schäbige chinesische Läden und Karaoke-Bars.
    »Ladet die Kisten aus«, rief Reyes den Dungkar zu.
    Sobald das erledigt war, liefen sie alle ein Stück weg und duckten sich, um der Sandwolke zu entgehen, die nun aufgewirbelt wurde, weil der Hubschrauber wieder startete und schnell flussabwärts verschwand. Als von der Maschine nichts mehr zu hören und zu sehen war, öffnete Reyes eine kleine Tasche und holte ein Richtmikrofon daraus hervor. Er schaltete es ein und lauschte auf verräterische Geräusche aus der Stadt, doch er vernahm nur den Fluss.
    Er nickte und öffnete eine der Kisten. »Sieh mal«, flüsterte er einem der Soldaten zu.
    Die Kiste enthielt tibetische Flaggen, die vor langer Zeit von den chinesischen Unterdrückern verboten worden waren. Das Motiv zeigte einen Schneeleoparden mit roten und blauen Strahlen. Der Mann bückte sich und berührte zaghaft den Stoff.
    Als er aufblickte, schimmerten Tränen in seinen Augen.
    »Wir müssen all diese Kisten über den Fluss tragen und verstecken«, sagte Reyes. »Dann folgt ihr mir und King zu Legchogs Haus.«
    »Ja«, sagte der Tibeter beflissen.
    »Einer von euch bewacht die Flaggen, einer geht mit Mr. King. Die anderen beiden Männer dringen mit mir in das Haus ein«, erklärte Reyes leise.
    Der Tibeter nickte und flüsterte seinen Kameraden Anweisungen zu.
    Fünf Minuten später befanden sie sich wohlbehalten am anderen Flussufer und näherten sich dem Barkhor-Viertel von Lhasa. King und sein Begleiter steuerten das höchste Gebäude der Umgebung an. Die Straßen waren leer, abgesehen von ein paar tibetischen Händlern, die den Platz fegten, um ihre Verkaufsstände aufbauen zu können. King und sein Helfer

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