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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Augen. Dann streckte er eine Hand nach dem Nachttisch aus. Reyes feuerte einen Schuss in das Kopfbrett des Betts. Im Zimmer roch es schlagartig nach verbranntem Schießpulver.
    »An Ihrer Stelle würde ich das nicht tun«, sagte Reyes.
    »Ich kann kaum etwas erkennen«, erklärte Gert.
    Je näher der Pass rückte, desto dichter wurden die Wolken.
    Schnee und Graupel schlugen gegen die Kanzel. Der Bell gewann zwar langsam an Höhe, kam aber kaum voran. Sie flogen blind und am Rand des Leistungsvermögens dieser Maschine.
    »Da links ist eine Straße«, rief Murphy plötzlich.
    Gert sah den schwarzen Streifen auf weißem Hintergrund.
    Einige Fahrzeuge hatten den Großteil des Schnees verdrängt und Erde und Felsen freigelegt.
    »Was ist das?«, fragte Gert und kniff angestrengt die Augen zusammen.
    »Eine Panzerkolonne, glaube ich«, erwiderte Murphy.
    »Ich weiche seitlich aus und bleibe in den Wolken«, sagte Gert.
    Am Rand der Straße beaufsichtigte ein chinesischer Panzerkommandant seine Soldaten bei der Reparatur einer gerissenen Kette. Er hörte das ferne Rotorengeräusch, stieg in den Panzer und rief über Funk seinen Vorgesetzten.
    »Wir wissen nicht, wer das ist«, sagte der Vorgesetzte, »also finden Sie es gefälligst heraus.«
    Der Panzerkommandant steckte den Kopf aus der Luke, rief seine Männer und reichte ihnen die Gewehre aus dem Fahrzeug.
    Zwei Minuten später liefen die Soldaten voraus und ließen den defekten Panzer stehen.
    »Da ist der Kamm«, rief Murphy. »Such dir eine Stelle zum Landen.«
    In der dünnen Luft reagierte der Hubschrauber nur noch unwillig auf das Höhenruder. »Moment noch«, rief Gert.
    Die Landung entsprach eher einem kontrollierten Absturz, doch trotz des harten Aufpralls hielten die Kufen. Murphy öffnete bereits das Gurtschloss.
    »Fahrer«, sagte er lächelnd, »lassen Sie bitte den Motor laufen, ich bin gleich wieder da.«
    Er stieg aus, öffnete die hintere Tür, nahm ein Paar Schneeschuhe heraus und streifte sie über. Dann zog er eine zweite Jacke an, öffnete eine Kiste und lud mehrere Gegenstände in einen Rucksack um.
    »Halt die Stellung«, rief er nach vorn. »Ich bringe die Ladungen an.«
    Gert nickte und verfolgte, wie Murphy im Schneegestöber verschwand. Dann spielte er am Funkgerät herum, fand aber nichts Interessantes, also schaltete er auf die reguläre Frequenz zurück.
    »Sherpa, Sherpa, Sherpa, hier spricht die
Oregon,
Ende.«
    Eric Stone warf Hanley einen besorgten Blick zu. »Das war jetzt der fünfte Versuch. Immer noch nichts.«
    »Sherpa, Sherpa, Sherpa, hier spricht die
Oregon,
Ende.«
    »
Oregon,
hier spricht Sherpa«, antwortete Gert. »Ich höre Sie klar und deutlich.«
    Es gab eine Verzögerung von zwei Sekunden, während der das Signal durch die Ionosphäre und hinunter zum Schiff drang.
    »Wo sind Sie?«, fragte Hanley und nahm das Mikrofon.
    »Vor Ort«, meldete Gert. »Ihr Mann ist gerade ausgestiegen, um die Verabredung wahrzunehmen.«
    »Wir haben einen Funkspruch der Gegenseite abgehört«, sagte Hanley. »Jemand hat den Hubschrauber bemerkt und soll nun nachschauen.«
    »Das ist nicht gut,
Oregon
«, erwiderte Gert. »Ich kann Murphy nicht erreichen und warnen. Außerdem werden wir etwas Zeit benötigen, um wieder abheben zu können.«
    »Okay«, sagte Hanley. »Wir können ein Signal an Murphys Pager schicken und ihm befehlen, zum Helikopter zurückzukehren. Sie halten in der Zwischenzeit die Augen offen. Falls jemand kommt, steigen Sie auf.«
    »Gib Murphy Bescheid, er soll sich zurückziehen«, wandte Hanley sich an Stone, der sofort etwas in den Computer eintippte.
    »Meine Sichtweite beträgt etwa zehn oder zwölf Meter«, sagte Gert, »und ich lasse Murphy nicht im Stich – keine Chance.«
    »Nein, das sollen Sie auch gar nicht …«, wollte Hanley erläutern.
    »
Oregon
«, fiel Gert ihm ins Wort. »Da kommen chinesische Soldaten durch den Schnee.«
    Murphy hockte vornübergebeugt am Boden und legte die Sprengladungen, als sein Pager piepte. Er befestigte das Zündkabel, stand auf und nahm den Pager aus der Tasche.
    »Mist«, fluchte er und legte den Schalter um, so dass die Sprengladung nun ferngezündet werden konnte. Dann nahm er das M-16 von der Schulter und machte sich auf den Rückweg zum Hubschrauber.
    Gert griff hinter seinen Sitz und tastete nach einer Pistole. Die Chinesen kämpften sich mühsam durch den hohen Schnee voran und kamen langsam immer näher. Sie hatten Gewehre, aber noch nicht das Feuer

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