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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Flugfelds entfernt fast einhundert Dungkar-Kämpfer unter den weißen Planen hervor, die sich nahtlos in die Schneedecke eingefügt hatten. Mit einem Kriegsschrei auf den Lippen rannten sie auf den Terminal zu. Sie waren in schwarze Gewänder gekleidet, in ihren Gürteln steckten Zeremoniendolche, und sie schwangen Pistolen und Gewehre, die man erst vor wenigen Tagen ins Land geschmuggelt hatte. Nun schwärmten sie wie Heuschrecken zu ihren vorher festgelegten Positionen aus. Aus Richtung Süden erklang das Dröhnen von Rotoren. Sieben Helikopter schwebten ein.
    Als die Maschine mit Seng an Bord über dem Plateau auftauchte, konnte er erkennen, wie erfolgreich die Drohne zugeschlagen hatte. Die hell lodernden Trümmer waren nicht zu übersehen.
    Dann leuchteten auf dem Rollfeld unversehens mehrere rote Lichter auf. Die Dungkar signalisierten ihnen, dass das Gelände gesichert war.
    »Landen Sie innerhalb der Markierung«, wies Seng den Piloten an.
    »Verstanden«, sagte der Mann und ging in den Sinkflug über.
    Wenige Sekunden nach der Landung stieg Seng aus der Kanzel, während King die hintere Tür öffnete. Am Terminal traf Seng auf den Anführer der Dungkar. King winkte unterdessen mehrere Männer zu sich heran und lud mit ihnen Gewehre und Munition aus.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Seng den Mann, der höchstens dreißig Jahre alt war.
    »In den Hangars da drüben haben wir ein Jagdflugzeug, eine Frachtmaschine und zwei Kampfhubschrauber vorgefunden«, sagte der Mann und wies auf die entsprechenden Gebäude. »Der Hangar daneben ist offenbar eine Werkstatt – dort stehen ein zerlegter Helikopter und der Rumpf eines Beobachtungsflugzeugs, aus dem man den Motor ausgebaut hat.«
    Cabrillo hatte den Dalai-Lama gebeten, bei der Auswahl der Dungkar-Offiziere darauf zu achten, dass diese Englisch sprachen. Sein Team konnte in der kurzen Zeit unmöglich Tibetisch lernen, und sie durften sich keine Missverständnisse erlauben.
    »Wo sind Sie zur Schule gegangen?«, fragte Seng.
    »Ich war auf der Arizona State University«, antwortete der Mann. »Go, Sun Devils.«
    »Gut«, sagte Seng. »Bestimmt freuen Sie sich, wieder in der Heimat zu sein – sorgen wir also dafür, dass es auch dabei bleibt. Zunächst möchte ich, dass ein paar Ihrer Leute dem Mann unterstellt werden, der gerade mit dem Hubschrauber da drüben landet.« Er deutete auf einen anderen Bell, der in zwanzig Metern Entfernung niederging. »Wir müssen die Gebäude verminen, um sie notfalls sprengen zu können.«
    »Ich schicke ihm ein Dutzend meiner besten Männer«, versicherte der Offizier.
    »Wie viele Chinesen wurden gefangen genommen?«, fragte Seng.
    »Ungefähr zehn, Sir«, sagte der Mann. »Einer von uns wurde getötet – und zwei von denen.«
    Auf dem Flughafen herrschte hektische Aktivität. Am Ende des Rollfelds zeichneten sich die Flammen vor der Morgenröte ab, und der Lärm der landenden Helikopter verlieh dem Ganzen ein unwirkliches Element. An so etwas wie Einsamkeit war gar nicht mehr zu denken.
    »Hören Sie mir gut zu«, sagte Seng zu dem Anführer der Dungkar-Krieger. »Diese Anweisung stammt vom Dalai-Lama höchstpersönlich. Die Gefangenen dürfen auf keinen Fall misshandelt werden – sorgen Sie dafür, dass Ihre Männer sich daran halten. Sobald diese Operation beendet ist, werden sämtliche Gefangenen an China überstellt – meine Firma möchte nichts von irgendwelchen Gräueltaten hören. Dies ist ein Staatsstreich, keine ethnische Säuberung. Haben wir uns verstanden?«
    »Ihre Firma, Sir?«, fragte der Mann. »Sind Sie denn nicht amerikanische Soldaten?«
    »Die meisten von uns sind Amerikaner«, sagte Seng, »aber wir gehören einer Privatfirma an, die im Auftrag des Dalai-Lama handelt. Falls Sie und die anderen Dungkar tun, was wir anordnen, wird es innerhalb der nächsten vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden endlich wieder ein freies Tibet geben.«
    »Haben Sie so etwas schon mal gemacht?«, fragte der Mann erstaunt.
    »Uns bleibt keine Zeit für Plaudereien«, herrschte Seng ihn an.
    »Tun Sie einfach genau, was Ihnen befohlen wird, und die Angelegenheit geht so glatt wie möglich über die Bühne.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Gut«, sagte Seng. »Bringen Sie den hochrangigsten Gefangenen zum Hauptterminal, setzen Sie ihn dort auf einen Stuhl, und lassen Sie ihn bewachen. Wir richten dort in wenigen Minuten unseren Befehlsstand ein, und dann möchte ich mit ihm sprechen.«
    Der Mann erteilte auf Tibetisch mehrere

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