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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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ziemlich unerfahren. Leider konnte Ling nichts von all dem ändern, und so verdoppelte er seine eigenen Bemühungen und hoffte auf das Beste.
    »Diese Mistkerle«, schimpfte Cabrillo. »Das ist, als würde man eine Atombombe im Vatikan platzieren.«
    Legchog hatte ihnen das Versteck des Giftgases verraten. Es befand sich im Potala, dem Palast des Dalai-Lama, der zugleich eines der heiligsten Gebäude von Tibet darstellte. Der chinesische Plan war heimtückisch, aber raffiniert. Der Potala stand auf einem Hügel außerhalb der Stadt; bei günstigem Wind konnte man binnen weniger Minuten ganz Lhasa einnebeln.
    Seng nickte und griff nach seinem Funkgerät, das sich soeben mit einem Piepton gemeldet hatte. »Was gibt’s,
Oregon?
«, fragte er.
    »Ist Cabrillo bei dir?«
    »Moment«, sagte Seng und reichte das Funkgerät weiter.
    »Juan, wir haben die Stimmen«, sagte Hanley hastig. »Ihr müsst nur noch ein paar Stunden durchhalten, dann bekommt ihr Unterstützung.«
    »Wie weit sind die Russen?«, fragte Cabrillo.
    »Ungefähr fünf Stunden vor der mongolisch-tibetischen Grenze«, antwortete Hanley mit Blick auf einen der großen Monitore.
    »Sie sollen das Tempo verringern«, sagte Cabrillo. »Falls sie die Grenze vor der Abstimmung erreichen, bricht womöglich der dritte Weltkrieg aus.«
    »Ich kümmere mich darum«, erwiderte Hanley. »Wie sieht’s bei euch aus?«
    »Ich habe gerade herausgefunden, dass die Chinesen ein letztes Ass im Ärmel haben«, sagte Cabrillo. »Giftgas.«
    »Kennst du Ort und Typ?«, fragte Hanley.
    Cabrillo nannte ihm die chemische Zusammensetzung.
    »Wir fangen gleich an und versuchen, eine Möglichkeit zu finden, das Gas zu neutralisieren«, sagte Hanley.
    »Gut«, sagte Cabrillo. »Dann kann ich mich darauf konzentrieren, das genaue Versteck zu suchen.«
    »Irgendwie wusste ich, dass du das sagen würdest«, erwiderte Hanley.
45
    Die
Oregon
durchquerte den Golf von Bengalen und bereitete die Evakuierung des Teams vor. Die Medien hatten von den Straßenkämpfen in Lhasa erfahren und trafen derzeit letzte Vorkehrungen, um ihre Reporter und Kameraleute ins Land zu schicken. Da die Existenz der Corporation unbedingt geheim bleiben musste, durfte bei Ankunft der Journalisten keiner der Mitarbeiter mehr vor Ort sein.
    Bisher hatte der Plan wie am Schnürchen funktioniert, aber noch gab es eine unbekannte Größe.
    Zwar war durch den russischen Vormarsch die chinesische Armee erfolgreich nach Norden gelockt worden, doch es drohte weiterhin Gefahr durch die chinesische Luftwaffe. Falls Peking Bomberstaffeln und Jagdgeschwader nach Tibet schickte, würde es zu einer Katastrophe kommen. Die Dungkar-Truppen konnten sich gegen Luftangriffe kaum zur Wehr setzen. Eine großflächige Bombardierung Lhasas würde schwere Verluste bedeuten.
    Die einzige Hoffnung bestand in der Rolle der Medien.
    Falls die Welt auf den Fernsehschirmen sah, dass die Tibeter sich aus eigener Kraft von ihren Unterdrückern befreit hatten und die Macht nun in den Händen des Volkes und seines heiligen Anführers, des Dalai-Lama, lag, würde eine etwaige Bombardierung als das betrachtet werden, was sie war – ein sinnlos brutaler Akt. Die daraus resultierende weltweite Verurteilung würde eine Last sein, die sogar China sich nicht aufbürden konnte.
    Hanley rief in Bhutan an und ließ die C-130 startbereit machen, damit das Team ausgeflogen werden konnte.
    »Bergsteiger eins an Retter«, sagte Murphy.
    Gert steuerte den Bell 212 über eine Hochebene, die von zerklüfteten Gipfeln eingerahmt war. Einige Kilometer voraus stand der Rettungshubschrauber am Boden. Murphy konnte durch das Fernglas erkennen, dass der Rotor anlief.
    »Retter eins«, erklang es aus dem Funkgerät. »Wir sehen euch und werden folgen.«
    Der Helikopter stieg auf und wartete. Nachdem Murphy und Gert vorbeigeflogen waren, schloss er sich ihnen in einigem Abstand an.
    »Wie geht’s dir?«, wandte Murphy sich an Gert.
    »Meine Schulter fühlt sich an, als hätte mich ein Maulesel getreten«, sagte er, »aber alles in allem geht es mir eigentlich ganz gut.«
    »Ich würde gern wissen, was Gampo dir gegeben hat«, sagte Murphy.
    »Irgendeinen uralten tibetischen Heiltrank«, erwiderte Gert und behielt die Instrumente im Blick. »Ich hoffe nur, die Wirkung hält an.«
    »Ich habe mit der
Oregon
gesprochen«, sagte Murphy.
    »Einer der Reservepiloten wird dich nach Bhutan zurückfliegen.«
    »Sehr gut«, sagte Gert. »Ich dachte schon, ich wäre

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