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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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an der
Red Dawn
vorbei, die in diesem Moment wie eine bleierne Ente wirkte. Die chinesischen Matrosen starrten geschockt und ungläubig herüber.
    Mit jeder Sekunde wurde die
Oregon
schneller. Die hohe Geschwindigkeit war ihre herausragendste Eigenschaft, das rassige Herz des Schiffes. Vierzig Knoten, dann fünfzig. Als sie die Festung Morro am Ende der Einfahrt hinter sich ließ, hatte sie knapp zweiundsechzig Knoten erreicht. Es gab auf der ganzen Welt kein zweites Schiff dieser Größe, das ein solches Tempo mithalten konnte.
    Die Leuchtfeuer hoch oben auf den Klippen waren bald kaum mehr als winzige Lichtpunkte über einem schwarzen Horizont.
    An Land merkte man ziemlich schnell, dass die
Oregon
unerlaubt ihren Ankerplatz verließ, aber die Radar- und Feuerleitoffiziere starteten keine der Boden-Boden-Raketen. Sie konnten einfach nicht glauben, dass ein derart großes Schiff eine solch unvorstellbare Geschwindigkeit erreichte, und nahmen an, es läge eine Fehlfunktion der Radarsysteme vor, die zudem verhindern würde, dass die Zielerfassung der Raketen korrekt aufschaltete.
    Erst als die
Oregon
sich bereits dreißig Kilometer von der Küste entfernt hatte, zählte ein General der kubanischen Sicherheitsbehörden zwei und zwei zusammen und folgerte, dass der plötzliche Aufbruch des Schiffs und die Flucht der Häftlinge von Santa Ursula in irgendeinem Zusammenhang stehen mussten. Er befahl einen Raketenangriff, aber bis seine Anweisung schließlich die träge Befehlskette durchlaufen hatte, befand die
Oregon
sich außerhalb der zulässigen Reichweite.
    Daraufhin ordnete der General an, die kubanische Luftwaffe solle das geheimnisvolle Schiff versenken, bevor es Geleitschutz durch die amerikanische Küstenwache erhielt. Ein Entkommen war absolut unmöglich, dachte er, lehnte sich zurück, zündete sich eine Zigarre an und paffte zufrieden eine blaue Rauchwolke zur Zimmerdecke empor. In hundertzehn Kilometern Entfernung stiegen zwei altersschwache MiGs auf und wurden von ihrer Radarstelle zur
Oregon
geleitet.
    Cabrillo brauchte keine Seekarte zu konsultieren, um zu wissen, dass die Umrundung der Ostspitze Kubas, die Fahrt durch die Windwardpassage und der Nordwestkurs nach Miami selbstmörderisch gefährlich waren. Für eine Strecke von rund neunhundert Kilometern würden kaum achtzig Kilometer zwischen der
Oregon
und der kubanischen Küste liegen. Am sichersten schien ihm, einen Südostkurs zum Südzipfel Haitis einzuschlagen und dann genau nach Osten auf Puerto Rico zuzusteuern, das zum Hoheitsgebiet der USA zählte. Dort konnte er seine Passagiere absetzen. Sie würden sich in Sicherheit befinden und angemessen medizinisch versorgt werden können, bevor man sie nach Florida ausflog.
    »Es nähern sich zwei unbekannte Flugzeuge«, verkündete Linda.
    »Ich hab sie«, rief Murphy, der vor einem Pult mit großen Radarschirmen und einer Vielzahl von Schaltern und Knöpfen saß.
    »Kannst du sie identifizieren?«, fragte Linda.
    »Laut Computer sind es zwei MiG-27.«
    »Wie weit noch?«, fragte Cabrillo.
    »Hundert Kilometer«, antwortete Murphy. »Die armen Teufel ahnen nicht, was ihnen bevorsteht.«
    Cabrillo wandte sich an Hali Kasim, seinen Fernmeldespezialisten. »Versuch sie auf Spanisch zu erreichen. Warne sie, dass wir über Boden-Luft-Raketen verfügen und sie beim geringsten Anzeichen von Feindseligkeit vom Himmel fegen.«
    Kasim brauchte zu diesem Zweck nicht Spanisch zu sprechen, sondern befahl dem Computer einfach, die Warnung zu übersetzen und auf zwanzig verschiedenen Frequenzen zu senden.
    Nach einigen Minuten schüttelte er den Kopf. »Die beiden empfangen uns, reagieren aber nicht.«
    »Die glauben, dass wir bluffen«, sagte Linda.
    »Versuch es weiter.« Dann zu Murphy: »Wie groß ist die Reichweite ihrer Raketen?«
    »Laut Peilung sind sie mit Kurzstreckenraketen bestückt, Reichweite fünfzehn Kilometer.«
    Cabrillo wirkte ernst. »Falls sie nicht bei spätestens vierzig Kilometern abdrehen, holt ihr sie runter. Besser noch, wir feuern jetzt gleich eine unserer Raketen ab und lenken sie manuell dicht an den beiden vorbei.«
    Murphy stellte die erforderlichen Berechnungen an und drückte einen roten Knopf. »Flugkörper unterwegs.«
    Mit hörbarem Tosen stieg aus einer Öffnung im Vorderdeck eine Rakete himmelwärts, raste nach Nordwesten davon und verschwand bald außer Sicht.
    »Vier Minuten bis zum Rendezvous«, sagte Murphy.
    Alle schauten zu der großen Uhr über dem Fenster und verharrten

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