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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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schwül werden.«
    Hanley erhob sich. »Sahib, dein Wunsch ist mir Befehl.«
    Als man die
Oregon
für die Zwecke der Corporation umgebaut hatte, waren in einer Werft in Odessa zwei Decks in den Rumpf eingezogen worden, so dass es insgesamt drei Ebenen sowie das darüber befindliche Ruderhaus gab. Auf der untersten Ebene befanden sich die Maschinen und Aggregate, außerdem das Tauchbecken, die Werkstätten, die Waffenkammer und mehrere Lagerräume. Das mittlere Deck, das über metallene Treppen oder mittschiffs über den großen Lastenaufzug erreicht werden konnte, beherbergte die Funktechnik, die Waffensysteme, diverse Abteilungen und Büros, eine große Bibliothek, einen Computer- und einen Kartenraum. Auf der obersten Ebene waren der Speisesaal, einige Freizeiteinrichtungen, ein großes Fitnessstudio, die Besatzungsunterkünfte sowie Konferenzräume untergebracht. Umgeben war alles von einer zweispurigen Laufstrecke für die Sportler. Die
Oregon
war eine eigene kleine Stadt.
    Hanley verließ den Speisesaal, überquerte die Laufstrecke und betrat eine Treppe nach unten. Das Treppenhaus war mit Mahagoni vertäfelt und mit Wandleuchtern ausgestattet. Unten gelangte Hanley in einen großen, mit dickem Teppich ausgelegten Raum, an dessen Wänden zahlreiche Gedenktafeln und Auszeichnungen hingen, die dankbare Kunden und Nationen den Männern und Frauen der
Oregon
verliehen hatten.
    Er ging auf der Backbordseite in Richtung Bug. Die Wand des Ganges bestand ab einem gewissen Punkt aus Glas, und dahinter lag ein Raum, der als Kostüm- und Requisitenverleih durchgegangen wäre. Kevin Nixon hob den Kopf und winkte.
    Hanley öffnete die Tür und trat ein. Im Raum war es kühl, und die Luft roch nach Schmierfett, Vinyl und Wachs. Aus verborgenen Lautsprechern ertönten die Klänge einer Willie-Nelson-CD.
    »Wie lange bist du schon hier?«, fragte Hanley.
    Nixon saß auf einem dreibeinigen Hocker vor einer hölzernen Werkbank, an deren umlaufendem Metallrahmen Werkzeuge hingen. Er hielt einen verzierten Kopfschmuck aus goldenem Seidenstoff, der bis hinab auf den Boden reichte.
    »Seit zwei Stunden«, sagte er. »Ich bin früh aufgewacht und habe in meinem Postfach die vorläufigen Anforderungen vorgefunden.«
    »Hast du gefrühstückt?«, fragte Hanley.
    »Bloß etwas Obst«, erwiderte Nixon. »Ich will fünf Kilo abnehmen.«
    Nixon war ein hoch gewachsener Mann, dessen Masse sich gleichmäßig am Körper verteilte. Wer ihn auf der Straße sah, würde ihn für stämmig, aber nicht für dick halten. Dennoch musste er fortwährend um sein Gewicht ringen, das je nach Hartnäckigkeit zwischen fünfundneunzig und hundertzehn Kilo lag. Als er während seines letzten Sommerurlaubs ausgedehnte Wanderungen durch die Appalachen unternommen hatte, war er sogar bis auf neunzig Kilo gelangt. Später hatten ihn seine sitzende Tätigkeit an Bord der
Oregon
und die Künste des Küchenchefs wieder zunehmen lassen.
    Hanley ging zur Werkbank und musterte Nixons Arbeit.
    »Ist das ein religiöses Kleidungsstück?«
    »Ja, zumindest für die Einwohner von Macau während der Karfreitagsparade.«
    »Wir brauchen insgesamt sechs Kostüme«, sagte Hanley.
    Nixon nickte. »Ich habe da an zwei Schamanen und vier bußfertige Sünder gedacht.«
    Hanley ging zur Wand, wo mehrere andere Arbeitstische standen. »Ich fange mit den Masken an.«
    Nixon nickte, griff nach der Fernbedienung des CD-Players und drückte einen Knopf. Willie Nelson verstummte, und Johnny Rivers’ »Secret Agent Man« setzte ein.
    »Das macht dir wohl besonderen Spaß, Kevin, was?«, stellte Hanley lächelnd fest.
    »
There’s a man who lives a life of danger
«, sang Nixon mit Baritonstimme.
    »Truitt hat uns eine Karte mit der Route der Karfreitagsparade geschickt«, sagte Cabrillo. »Wir haben Glück – der Verkehr in der Innenstadt wird zum Erliegen kommen.«
    Eddie Seng griff quer über den Tisch nach einem der Aktenordner. »Es ist erstaunlich, dass die Chinesen einen christlichen Feiertag begehen.«
    »Macau stand von 1557 bis 1999 unter portugiesischer Herrschaft«, erklärte Linda Ross. »Ungefähr dreißigtausend Einwohner sind Katholiken.«
    »Außerdem lieben die Chinesen Straßenumzüge«, fügte Mark Murphy hinzu. »Sie nutzen wirklich jeden Anlass, um zu feiern.«
    »Truitt hat gesagt, sie werden das Gleiche wie letztes Jahr machen und ein großes Feuerwerk veranstalten«, sagte Cabrillo.
    »Es wird von mehreren Booten in der Bucht abgefeuert.«
    »Demnach kommen der

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