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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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mehreren Kisten heranrollte. Der Mann am Aufzug signalisierte ihnen, dass die Plattform ihre Endposition erreicht hatte. Adams und Reyes gingen zu der Maschine.
    Der Robinson R-44 war ein mittelgroßer Helikopter, der mit seinem Kolbenmotor eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als zweihundertzehn Kilometer pro Stunde erreichte. Er wog 644 Kilogramm, leistete 263 PS und kostete zirka 300000 Dollar.
    Die beiden Männer befestigten Manövrierräder an den Kufen, drehten die Maschine herum, nahmen die Räder ab und gaben sie einem der Matrosen.
    »Wir haben die Farbe wie befohlen in Plastiktüten abgefüllt«, sagte der Mann.
    Adams nickte und wandte sich an Reyes. »Stell den Kasten vor dir auf den Boden und weit genug weg von den Pedalen. Ich bringe uns möglichst weit runter, aber der Wind macht die Angelegenheit ziemlich heikel.«
    »Alles klar«, sagte Reyes.
    Sobald beide Männer auf ihren Plätzen saßen, ging Adams die Checkliste durch. Dann schrie er »Achtung!« zum Fenster hinaus und betätigte den Anlasser. Der Motor sprang an, die Kupplung griff, und die Rotorblätter drehten sich erst langsam, dann immer schneller, bis der Hubschrauber zitterte und vibrierte. Adams behielt die Instrumente aufmerksam im Blick, und als der Motor warm genug war und alle Anzeigen ihren Sollwert erreicht hatten, wandte er sich über sein Headset an Reyes.
    »Halt dich fest, Tom«, sagte er, »das wird ein Riesensatz.«
    Adams ließ den winzigen Vogel senkrecht emporsteigen. Dann senkte er die Nase des Helikopters und flog vorwärts davon, wobei er weiterhin an Höhe gewann.
    Zunächst steuerte er genau in den Wind und entfernte sich ein Stück vom Ufer. Dann beschrieb er einen weiten Bogen zurück nach Macau. Er hatte sich einen Riemen mit einer Metallklammer um den Oberschenkel geschnallt; sie hielt ein gefaltetes Stück Papier, auf dem die Tunnelausgänge des Kanalsystems verzeichnet waren.
    »Es geht los«, sagte Adams, als er die schmutzigen Fluten sah, die aus einer der Röhren in die Bucht strömten.
    Reyes nahm eine Plastiktüte aus dem Kasten, schlitzte sie am oberen Ende ein kleines Stück auf und warf sie aus dem Fenster auf seiner Seite. Die Tüte fiel die drei Meter hinab ins Wasser, und sogleich breitete sich ein großer roter Fleck aus.
    In einiger Entfernung vernahm die Besatzung eines der Polizeiboote das Geräusch des Hubschraubers, konnte ihn im Regen aber nicht erkennen. Adams flog weiter und bedachte die Ostseite Macaus mit zahlreichen Farbtupfern. Dann umrundete er die Halbinsel zwischen Macau und Taipa und wiederholte die Prozedur auf der anderen Seite.
    Kommissar Ling parkte vor dem Polizeipräsidium von Macau und lief zur Vordertür. Der Himmel im Osten hellte sich ein wenig auf, aber der Regen hielt unvermindert an.
    Ling betrat das Gebäude und fuhr mit dem Aufzug auf Sungs Etage, stieg aus und ging den Flur hinunter. Schon als er den Empfangsbereich betrat, wurde ihm klar, dass Ärger drohte. Ein Vertreter des amerikanischen Konsulats, der Bürgermeister von Macau, ein chinesischer General und vier Reporter drängten sich um einen vollständig schwarz gekleideten Mann.
    »Das war kein Ladendiebstahl«, sagte der Mann in Schwarz laut. »Verdammt noch mal, diese Leute haben eine Boeing 737 geklaut.«
    Der Software-Milliardär hatte unverschämtes Glück gehabt.
    Als er ins Präsidium gebracht worden war, um in Sungs Büro verhört zu werden, hatte dort auf dem Tisch zufällig ein Exemplar der Illustrierten
Forbes
gelegen – mit einem Foto des Milliardärs auf der Titelseite. Als er Sung darauf hingewiesen hatte, war alles ganz schnell gegangen.
    Der Milliardär war binnen weniger Sekunden vom Verdächtigen zum Opfer geworden.
    Ling stellte sich neben Sung.
    Die Aufzugtüren öffneten sich erneut, und Stanley Ho kam den Korridor entlang.
    »Scheiße«, flüsterte Sung.
    »Haben Sie meinen Buddha gefunden?«, rief Ho, sobald er sich in Hörweite befand.
    »Wer zum Teufel ist das?«, fragte der Software-Milliardär.
    »Ich bin Stanley Ho«, erwiderte Ho verärgert. »Wer zum Teufel sind
Sie?
«
    »Marcus Friday«, sagte der Milliardär laut. »Sie haben bestimmt schon von mir gehört.«
    »Und Sie von mir«, sagte Ho beleidigt. »Laut
Forbes
bin ich einer der reichsten Männer der Welt.«
    »Ich kenne alle Namen, die vor mir auf dieser Liste stehen – und Ihrer gehört nicht dazu«, gab Friday zurück.
    Kommissar Ling lächelte in sich hinein. Falls all dies zutraf, war es der seltsamste Fall von

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