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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Licht konnte Meadows sehen, dass der Buddha vom Wasser umspült wurde und nur ein Teil von Hornsbys Kopf und Rumpf sich noch über Wasser befand.
    »Erst rechts«, rief Hornsby ihnen zu, »dann links.«
    Je näher die Abwasserrohre dem Ufer kamen, desto größer wurde ihr Durchmesser, damit sich kein Rückstau entwickeln und die Schächte sprengen würde. An sechs Stellen unter Macau gab es große quadratische Becken, in denen das Wasser sich sammelte und etwas Geschwindigkeit verlor, bevor es in den letzten Teil des Kanalsystems eintrat und schließlich die Bucht erreichte.
    In einem dieser Becken drehten Murphy und Kasim ihre Runden.
    »Noch fünf Minuten«, rief Murphy. »Dann fahren wir rein und suchen sie.«
    Kasim betätigte dreimal die Druckluftfanfare. »Du hast Recht, sie müssten längst hier sein«, sagte er.
    In diesem Moment piepte Murphys Pager. Er schaltete die Beleuchtung des Displays ein, las die Nachricht und nickte.
    »Die Polizei hat Farbe in die Kanäle geschüttet, um den Strömungsverlauf herauszufinden«, sagte er und beschrieb mit dem Zodiac einen weiteren engen Kreis. »Falls sie unseren Fluchttunnel erreicht, sind wir geliefert.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Kasim.
    »Die Farbe wird die Chinesen anlocken und gleichzeitig den Standort der Zodiacs verraten«, sagte Murphy. »Dann werden sie uns verhaften und zum Verhör wegschleppen.«
    »Was rät uns die
Oregon?
«
    Murphy zögerte kurz mit der Antwort. »Wir sollen den Tunnel sprengen, der herführt. Auf diese Weise wird das gefärbte Wasser zurückgehalten.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns noch?«
    »Sechs Minuten und siebenundvierzig Sekunden«, sagte Murphy und nahm eine Sprengladung aus einer der Taschen, die im Boot lagen.
    »Was ist mit den anderen?«
    »Falls sie es bis dahin nicht geschafft haben, müssen wir wohl davon ausgehen, dass sie falsch abgebogen oder ertrunken sind«, sagte Murphy. »Dann sollen wir unsere eigenen Hintern retten und uns zurückziehen.«
    Murphy fuhr mit dem Boot zu der Kanalöffnung, die in das Becken führte, und hielt es mit dem starken Außenborder an Ort und Stelle, während Kasim die Ladung an der Tunneldecke anbrachte und den Digitaltimer aktivierte. Vier, drei, zwei, eins und das rote Lämpchen blinkte.
    »Gib noch einmal das Signal«, sagte Murphy und ließ das Zodiac zurückweichen.
    Es war, als würde Hornsby auf einem Baumstamm eine Rinne entlangfahren. Er lag fast vollständig im Wasser, und der Platz über seinem Kopf wurde immer knapper, weil der Pegel weiterhin stieg. Die letzte Abzweigung hatte er bewältigt, indem er das Paddel ins Wasser getaucht und den Bug leicht zur Seite gedrückt hatte. An der nächsten Biegung würde er sich mit einem Bein von der Wand abstoßen. Hornsby hatte seine beiden Kameraden aus den Augen verloren. Die Lampe an seinem Helm war fast erloschen, und er konnte unmöglich feststellen, ob Meadows und Jones die korrekte Route gewählt hatten. Doch egal, er hätte ohnehin nichts daran ändern können. Im Augenblick sorgte er sich vordringlich um das eigene Überleben. Er stemmte sein Bein gegen die Wand, und das Boot trieb in den richtigen Kanal. Dann hörte er den leisen Klang eines Horns, fast wie das ferne Zirpen einer Vogelmutter, die ihre Küken rief. Das Boot, in dem Hornsby oben auf dem goldenen Buddha lag, raste in der Strömung genau auf das Geräusch zu.
    Während das Zodiac im Kreis fuhr, versuchte Kasim, einen tragbaren Scheinwerfer ständig auf die Kanalöffnung gerichtet zu halten. Die Zündvorrichtung der Sprengladung lief unerbittlich rückwärts, und allmählich glaubte er nicht mehr an einen Erfolg ihrer Mission.
    »
Zwei
Minuten«, rief er über den Motorenlärm hinweg.
    Murphy lauschte aufmerksam. Aus dem Tunnel schallte ein Geräusch heran, das wie das Heulen eines verwundeten Tieres klang. Und dann schoss plötzlich Cliff Hornsby aus der Röhre und halb durch das Becken. Murphy brachte das Zodiac sofort längsseits, und Kasim packte eine Ecke des Schlauchboots.
    »Wo sind die anderen?«, rief Murphy.
    Hornsby wischte sich das Wasser aus den Augen und schaute zu der hohen Decke, die im Schein des auf die Sprengladung gerichteten Strahlers kaum zu erkennen war.
    »Die waren direkt hinter mir.«
    »Hast du farbiges Wasser gesehen?«, fragte Kasim.
    »Wie meinst du das?«
    »Die haben Farbe in die Kanalisation geschüttet, um die Strömung zu verfolgen«, sagte Murphy. »Ist dir im Wasser irgendwas aufgefallen?«
    »Nein«, erwiderte

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