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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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verfolgte das Blinksignal. »Barrett kommt zurück«, sagte er zu Hanley. »Er müsste in fünf Minuten eintreffen.«
    Hanley warf einen Blick auf das Wetterradar und die Sturmzelle.
    »Sorg dafür, dass ein paar Matrosen an Deck bereitstehen«, sagte er. »Das Scarab muss so schnell wie möglich wieder im Hangar verschwinden.«
    »Jawohl«, erwiderte Stone und griff nach dem Mikrofon.
    Sung Rhee ging zu dem Verdächtigen, der unter das Vordach des Abflugterminals gebracht worden war. Im hellen Licht, das durch die Scheiben nach draußen fiel, kam der Mann ihm irgendwie bekannt vor.
    »Einer Ihrer Komplizen hat Sie verraten und uns telefonisch Ihren Aufenthaltsort mitgeteilt«, sagte Sung.
    Der Mann bedachte Sung mit einem Blick, der ebenso viel Mitleid wie Verachtung enthielt. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie da reden.«
    »Nur nicht so schüchtern«, sagte Sung. »Immerhin haben wir Sie auf frischer Tat ertappt.«
    »Gar nichts haben Sie«, entgegnete der Mann. »Ich wollte ein Kunstwerk erwerben, und eine Diebesbande hat mich hereingelegt. Hinter denen sollten Sie her sein, nicht hinter mir.«
    »Wann sind Sie in Macau eingetroffen?«, fragte Sung.
    »Vor zwei Stunden«, erwiderte der Mann.
    »Die letzte Fähre hat vor drei Stunden angelegt«, sagte Sung, »und die nächste kommt erst am Morgen. Außerdem treffen zwischen ein und fünf Uhr morgens keine Linienflüge ein. Ihre Behauptung ist offensichtlich dummes Zeug.«
    »Ich habe einen eigenen Jet«, erklärte der Mann.
    »Tatsächlich. Wo ist er denn?«, fragte Sung.
    »Keine Ahnung«, sagte der Mann. »Die Diebe haben ihn gestohlen.«
    »Wie günstig«, erwiderte Sung. »Ihnen ist hoffentlich klar, dass es sehr unangenehm für Sie werden kann, falls Sie sich weigern, unsere Fragen zu beantworten.«
    Der Milliardär kochte vor Wut. Seine Begegnungen mit Bürokraten beschränkten sich normalerweise darauf, dass er den Leuten sagte, was sie für ihn tun sollten. Er war müde, leicht verkatert und um hundert Millionen Dollar erleichtert worden.
    Er sah Sung direkt in die Augen.
    »Jetzt hören Sie mal zu, Sie Arschloch«, sagte er. »Meine 737 wurde von Ihrem Flughafen gestohlen. Im Innern der Maschine lag eine Aktentasche mit Inhaberobligationen im Wert von einhundert Millionen Dollar. Ich weiß nicht, was zum Teufel in diesem kleinen Scheißland vor sich geht, aber wenn Sie mir freundlicherweise die Handschellen abnehmen und mir ein Telefon geben würden, könnte ich die Angelegenheit in ungefähr zehn Minuten aufklären.«
    Hätte Sung auf den Milliardär gehört, wäre es noch möglich gewesen, die 737 aufzuspüren, aber die herablassende Art des Mannes wurde ihm zum Verhängnis. Sung wandte sich an einen der Streifenbeamten, die den Verdächtigen an den Armen festhielten. »Bringen Sie ihn ins Präsidium.«
    Barrett steuerte das Scarab in die Schlinge und stieg dann mit den anderen das Fallreep hinauf, während das Boot von den bereitstehenden Helfern an Deck gehoben wurde.
    »Du hast heute eine Menge Zeit im Außeneinsatz verbracht«, sagte Cabrillo zu Barrett. »Hat es dir gefallen?«
    »Es ist nicht so einfach, wie einen Kuchen zu glasieren«, räumte Barrett ein, »aber sehr viel aufregender.«
    Die fünf Männer betraten durch eine Luke das Innere der
Oregon.
Cabrillo deutete einen Gang hinunter. »Geht und macht euch frisch. Ich habe noch etwas zu erledigen.«
    Die Männer begaben sich auf den Weg zu ihren Kabinen.
    »Hey«, rief Cabrillo ihnen hinterher. »Gute Arbeit.«
    Dann ging er zum Kontrollraum und öffnete die Tür. Er trat ein, knöpfte sein nasses Hemd auf und wandte sich an Hanley.
    »Wie ist die Lage, Max?«
    Zwischen der Wasseroberfläche und der Decke des Abwasserkanals blieb noch etwa ein Meter zwanzig Platz. Die Batterien der Grubenlampen ließen immer mehr nach, das Wasser stieg schnell, und die Männer konnten nicht länger problemlos aus dem Boot springen, um den goldenen Buddha zu steuern.
    Meadows hatte die beiden Boote zusammengebunden, und er und Jones hockten nun gebückt im Bug. Immer wenn eine Richtungsänderung anstand, stießen sie sich mit den Beinen von den Kanalwänden ab, um so die Boote zu steuern.
    »Die nächste Abzweigung kommt«, rief Hornsby. »Wir müssen nach links.«
    An der V-förmigen Gabelung vor ihnen wurde das schnell fließende Wasser wie vom Bug eines Atom-U-Boots in zwei Teile geteilt. Überall trieben Abfälle, und von oben tropfte dermaßen viel Wasser herab, dass sie sich fast wie im Regen vorkamen.

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