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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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sie nicht entmutigt, und sie gedachten, ihr Leben so teuer wie mö g lich zu verkaufen. Mit einer gewissen Genugtuung bemerkten die Moradin, daß sich unter ihren Gegnern keine Bogenschützen befanden. So w a ren die Cygonen gezwungen, sich dem Kampf Mann gegen Mann zu stellen.
    Und dann waren die Verfolger heran. Da sie sich mit ihren Pferden gegenseitig b e hindert hätten, sprangen sie aus den Sätteln und griffen die fünf Freunde an. Hart entbrannte der Kampf, und die Moradin gerieten bald in arge Bedrängnis. Doch nicht umsonst war ihr Ruhm in alle Länder gedrungen. Sie kannten ihre Kampfweise untereinander genau, deckten sich gegenseitig, und so fiel Feind auf Feind unter den machtvollen Streichen der kampferpro b ten Recken.
    Sieben Cygonen waren bereits erschlagen, als Werigan über eine der Leichen sto l perte. Einer seiner Gegner sah seine Chance und bohrte sein Schwert tief in Werigans Seite. Bl u tend sank der Moradin zu Boden. Findir sah den Freund fallen, und mit einem Wutschrei stürzte er sich auf den Cygonen, der Werigan gefällt hatte. Ein gewaltiger Hieb fegte das Schwert des Feindes beiseite, und dann fuhr Findirs Kli n ge bis ans Heft durch den Leib des Cygonen. Sofort riß Findir das Schwert zurück und warf sich auf den nächsten.
    Auch die anderen hatten Werigan fallen sehen, und Zorn und Trauer verdoppelten ihre Krä f te. Und dann sahen sich nur noch drei Cygonen vier rasenden Kampfm a schinen gegenüber, in deren brennenden Augen Tod stand. Entsetzen ergriff die Männer. Sie warfen ihre Waffen fort, flohen zu ihren Pferden und jagten bald darauf wie von Thorakor selbst gehetzt in Ric h tung auf die Stadt davon.
     
    Obwohl sie selbst aus zahlreichen Wunden bluteten, beugten sich die vier Freunde zuerst über Wer i gan.
     
    „Er lebt noch!“ rief Namur erfreut. „Kommt, helft mir, ihn zu verbinden!“
     
    Sie rissen Streifen aus der Kleidung ihrer toten Feinde, und dann legte Namur Wer i gans Wunde frei. Das Schwert war ihm unter dem rechten Rippenbogen in die Seite gedrungen, und Namurs Gesicht verdüsterte sich. Er war in der Heilkunde erfahren und sah daher s o fort, wie gefährlich die Wunde war.
     
    „Ich kann hier nichts anderes für ihn tun, als ihn zu verbinden“, sagte er voll Sorge. „Ich weiß nicht, wie tief die Wunde genau ist und welche inneren Teile verletzt sind. Eigentlich brauc h te er sofort ein warmes Lager und absolute Ruhe. Aber das kö n nen wir ihm hier nicht bieten. Wir müssen fort, denn falls Eja zurückkommt, sind wir wirklich verloren. Ihrer Zauberkraft können wir nichts entgegensetzen, und wir sind alle verwundet. Noch so einen Kampf wü r den wir nicht überstehen. Es ist sowieso schon ein Wunder Mynthars, daß wir alle noch l e ben. Außerdem wird es bald wieder schneien, und wir haben weder Decken noch Proviant. Wir können nur ve r suchen, so schnell wie möglich die Grenze zu erreichen. Aber wie sollen wir Wer i gan hier fortschaffen?“
     
    „Wir könnten aus den großen Büschen dort drüben einige starke Äste schneiden“, sagte Storn. „Wir bauen daraus eine Trage, die wir zwischen zwei Pferden befest i gen können.“
     
    „Das ist eine gute Idee!“ lobte Findir. „Kommt, laßt uns gleich damit anfangen, ehe Eja wohlmöglich zurückkommt. Ich hoffe nur, daß Ahath Raigo in Sicherheit bringt.“
     
    „Da bin ich gewiß“, meinte Gilian. „Ahath ist ein Roß Mynthars, und seiner Schne l ligkeit ist kein gewöhnliches Pferd gewachsen. Mynthar wird sein Geschöpf leiten und so den Mann schützen, der alles wagte, um ihm zu dienen. Ich glaube, wir müssen uns mehr Sorgen um Werigan als um Raigo m a chen.“
     
    Eilig machten sich die Männer ans Werk. Zwischen zwei lange, starke Äste spannten sie das Riemenzeug der Pferde der Erschlagenen. Dann befestigten sie die Trage zwischen Wer i gans Braunem und einem der Cygonenpferde. Aus den Kleidern der toten Feinde bereiteten sie eine weiche Unterlage, auf die sie den inzwischen von Namur verbundenen Werigan legten. Drei der pelzgefütterten Cygonenumhänge dienten dem Bewußtlosen als warme D e cke, die restlichen schnallten die Gefährten hinten auf ihre Sättel. So würden sie in den nächsten Nächten wenigstens halbwegs geschützt sein.
    Nachdem Namur dann auch die Wunden der anderen notdürftig verbunden hatte, machten sie sich auf den Weg.
    Eja schien den Bann von ihren Pferden genommen zu haben, denn die Tiere ve r hielten sich völlig normal. Die Ruhepause, die sie inzwischen

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