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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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nichts nützen, denn dieses Tier würde eher sein Leben lassen, als einen anderen als mich auf seinem R ü cken zu dulden.“
     
    Ejas Augen verengten sich. „Nun gut!“, sagte sie scheinbar gleichmütig. „Obwohl es Mittel gibt, auch den stärksten Willen zu brechen. Aber ich will euch nicht weiter drängen.“
     
    Nun traten Storn, Gilian und Findir mit den Waffen ein. Auch Storn und besonders der junge Gilian waren von Ejas Schönheit überwältigt. Doch dann wurden die Schwerter ausgewickelt.
     
    „Timio!“ rief Eja dem auf den Stufen kauernden Wesen zu, das sich bis jetzt nicht gerührt hatte. „Schlaf nicht, und bringe mir eines dieser Schwerter!“
     
    Erschrocken sprang die Gestalt auf, und nun sahen die Gefährten, daß es ein Zwerg war. Ein viel zu großer Kopf mit traurigen Augen saß fast ohne Hals auf einem m a geren Körper. Die zarten Glieder schienen das Gewicht dieses Kopfes kaum tragen zu können, und doch sprang die Mißgeburt behende zu, nahm die kostbare Klinge von Vangors Bruder und eilte damit die Stufen hinauf. Dort sank der Zwerg auf die Knie und rechte Eja mit niedergeschl a genen Augen die Waffe. Sie nahm sie ihm ab, stieß ihn mit dem Fuß beiseite und erhob sich. Wieder staunten die Männer, denn Eja war sehr groß. Obwohl die sechs Gefährten zu den größten ihm Kreis der Mor a din gezählt hatten, war Eja nur um ein Weniges kleiner als sie. Die Königin wog die Waffe in den Händen, prüfte die Schärfe der Klinge und ließ sie einige Male durch die Luft sausen. Verwundert sahen sich die Freunde an. Das Schwert war nicht g e rade leicht, doch Eja handhabte es, als wäre es in ihrer Hand nicht schwerer als ein F ä cher.
     
    „Sei auf der Hut vor dieser Frau!“ raunte Werigan Raigo zu. „Sie ist noch gefährl i cher, als wir vermut e ten, und - sie hat ein Auge auf dich geworfen! Ich sah es an ihrem Blick.“
     
    „Dies ist wirklich eine königliche Waffe!“ sagte Eja befriedigt. „Ich kaufe sie euch ab, diese und auch die anderen. Über den Preis können wir uns nachher beim Essen unterhalten. In der Zwischenzeit lasse ich euch Räume anweisen, wo ihr euch erfrischen und saubere Kle i der anlegen könnt. Es wird für alles gesorgt werden.“
     
    Damit winkte sie einem Diener, und die Freunde folgten ihm hinaus. Eja sah ihnen nach.
     
    „Was für ein gutaussehender Mann!“ sagte sie zu sich selbst. „Er ist ganz nach meinem G e schmack. Und auch seine Gefährten könnten mir gute Dienste leisten. Sie sehen aus, als stecke mehr in ihnen als simple Krämerseelen. - Waffen von königlicher Art!“ lachte sie le i se. „Wo sie die hergeholt haben, könnten noch mehr davon zu finden sein. Ich glaube, die Zeit kommt, wo SEIN Reich größer und mächtiger wird, als es je war. Und ich als SEINE Dienerin werde alles beherrschen!“ Sie lachte laut auf. „Und diese sechs werden mir dabei helfen.“
     
    Immer noch lachend ging sie zu ihren Gemächern. Wie ein lautloser Schatten, d e mütig wie ein Hund, folgte der Zwerg. Als sie ihre Räume erreichte, gewahrte Eja Timio.
     
    „Verschwinde!“ herrschte sie ihn an. „Dein Anblick ist mir heute zuwider, nachdem ich solche stattlichen Männer gesehen habe. Und du bist in letzter Zeit auch wir k lich nicht mehr in der Lage, mich aufzuheitern. Deine Späße sind matt und schal geworden. Wäre ER nichts Be s seres gewohnt, hätte ich dich schon längst auf SE I NEM Altar geopfert. Doch ER würde mir w e gen eines solchen Opfers nur zürnen. Also mach dich aus meinen Augen, sonst werfe ich dich den Hunden vor!“
     
    Erschreckt duckte sich der Zwerg, dann drehte er sich um und rannte gehetzt davon, so schnell ihn seine schwachen Beine tragen konnten. Das höhnische Lachen Ejas schallte hinter ihm her und gellte in seinen Ohren.
     
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    Raigo hatte einen großzügigen, mit verschwenderischer Pracht ausgestatteten Raum ang e wiesen bekommen. Verwundert sah er sich um. Das ganze Zimmer war mit dicken Tepp i chen ausgelegt, die jeden Schritt zur Unhörbarkeit dämpften. Die Wände waren mit feinster, zar t gelber Seide bespannt. Ein breites Bett, mit zahllosen Seidenkissen belegt, beherrschte den Raum. Auf kleinen Tischen und in Wandn i schen stand überall goldener Zierrat, Schalen mit erlesenen Früchten und Gebäck. Ein Feuer brannte in dem ausladenden Kamin, und die Luft war schwer von

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