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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Ballon war in die metapsychische Abschirmung eingehüllt. Aber der Blitz, die um sie tobende Erschütterung, die Wolken dunklen Staubs und die Fontänen aus Erde und Fels - das war keine Täuschung. Stein kannte diese Art von Zerstörung gut. Er hatte sie selbst schon verursacht. Die Vernichtung des Fjords und des kleinen Vulkankegels daneben wühlte ihn heftiger auf als alles andere, was er seit dem Durchschreiten des Zeitportals erlebt hatte. Mit neuen Augen sah er den brodelnden Staub und Dampf, das verwüstete Marschland, die toten Vögel. Seine Ohren, unnatürlich scharf, hörten Sukeys Schluchzen und das wahnsinnige Kichern Felices.
    Wirklichkeit.
    Seine Hand faßte nach den Ballon-Kontrollen und erhöhte die Abgabe des Hitzegenerators. Sie begannen zu steigen, und kurz darauf war es möglich, die Ergebnisse von Felices Schlag zu Überblicken. Was der Eingang zu der Wasserrinne gewesen war, lag jetzt tief unter Geröll begraben. Der Fachmann Stein schätzte, daß bei dem Erdrutsch durch die Sprengung des Schlackenkegels nicht weniger als eine halbe Million Kubikmeter bewegt worden waren.
    Felice grinste ihn an. »Glaubst du mir jetzt, Steinie?«
    »Ja-a.« Er wandte sich von der Reling ab. Seine Eingeweide verkrampften sich auf die altbekannte Weise. im Mund den Geschmack nach Erbrochenem, kniete er nieder, um die arme, sich am Boden duckende Sukey zu trösten. »Ich glaube dir, schon gut.«
    »Dann wollen wir langsam Über das östliche Ende des Fjords wegfliegen. Um den Rest der Wasserstraße zu blockieren, werde ich unauffälliger vorgehen - aber ich konnte nicht widerstehen, hier einmal richtig zuzuschlagen. Mein erster Schuß! Habe ich den Felsen nicht wie ein Profi gesprengt?«
    »Ein - einziger - Schuß?« murmelte Stein.
    »Nun, ich hatte tatsächlich Angst, so nahe an Muriah mit aller Gewalt loszudonnem. Ich meine - nur sechshundert Kilometer Entfernung! Vielleicht haben sie Seismographen oder so etwas. Es wäre verkehrt, sie wissen zu lassen, daß etwas Unnatürliches im Gange ist. Aber ein einziger kleiner Schuß wird als Erdbeben durchgehen. Richtig?«
    »Sicher, Felice. Sicher.«
    Sukey klammerte sich zitternd an ihren Mann. Geisterhaftes Trommeln, Nachwehen der ungeheuren Explosion, dröhnte immer noch und hallte von den Aschenhügeln wider. Wirklichkeit. Es war Wirklichkeit. Sukey war wirklich. Und Felice war wirklich.
    Nach einer Weile nahm die kleine blonde Athletin die Schutzblase weg und ließ die sie umgebende Atmosphäre wieder ein. Sie hing halb aus der Gondel und lachte, wenn sie Felsen zerschmetterte. Staub erhob sich mit den Aufwinden und ließ sich auf sämtlichen Dekamol-Oberflächen nieder. Das war es, was Steins Augen tränen und seine Zähne knirschen ließ.
    »Oh! Tut mir leid, daß es soviel Dreck gibt, Leute.« Die strahlende Göttin entfernte den Flugsand mit einer eleganten psychokinetischen Aktion. »Hier sind wir fertig! Nun schnell zurück nach Gibraltar und an die eigentliche Arbeit.«
    »Siehst du, Steinie?« flüsterte Sukey ihm zu. »Siehst du es jetzt?« Aber er antwortete nicht, hielt sie nur ganz fest.
    Von neuem westwärts flog der rote Ballon, getrieben von Felices Wind. Hinweg Über Alborän und seine Reihe erloschener Nebenkegel, Über das tiefe trockene Becken, den Abhang hinauf, der sich zu dem Wall von Gibraltar erhob, Über den Kamm und hinaus auf den Atlantik. Dort hielten sie an. Weißer Brandungsschaum säumte den großen Strand, der sich ungebrochen vom Rand des Golfs von Guadalquivir in Spanien bis nach Tanger im Süden erstreckte.
    »Jetzt komm und stell dich neben mich, Stein!« befahl Felice. »Wir sind weit genug draußen Über dem Ozean, um vor dem radioaktiven Niederschlag sicher zu sein. Zeig mir, wo ich anfangen soll ... Nun komm schon, Steinie!«
    »Ja, ja.« Sukeys Hände hatten sich mit ungewöhnlicher Kraft in die Vorderfront seiner Tunika gekrallt. Er löste die Finger.
    »Nein«, bettelte sie. »Nein, Stein, nein!«
    »Bleib unten!« riet er ihr und küßte die weißen Knöchel ihrer Hände. »Sieh nicht hin!«
    Felice hielt sich an den Zugseilen fest und kletterte nach draußen. Barfüßig stand sie auf dem Rand der Gondel, das Gesicht der Küste zugewandt. »Zeig es mir! Zeig es mir auf der Stelle!«
    Er streckte die Hand aus. »Wo diese tiefe gerade Rinne nördlich der kleinen Landspitze herunterkommt. Kannst du ... kannst du eigentlich unter der Erdoberfläche etwas erkennen? Durch das Felsgestein sehen wie Aiken?«
    Sie warf ihm Über

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