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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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größer als zuvor zu werden!
    Nun zu Delbaeth. Ich habe seine Feuergestalt tief in den Gedanken des Thagdal gesehen. Ich war neugierig, und ich studierte das Bild, während wir aßen und tranken und fröhlich waren. Und als die Versteigerung begann, sagte ich zu mir selbst: Warum nicht? Und so bot ich meine Dienste, eurem eigenen Brauch folgend. Ich bin zuversichtlich, daß ich diese Firvulag-Bedrohung auslöschen kann. Ich Überlasse es ganz euch, Freunde im Geist. Und dir, Hochkönig der Tanu! Ich werde mich für einen Augenblick öffnen und euch nachsehen lassen, was in meinem Schädel wächst. Dann entscheidet euch, ob ihr mich als gleichberechtigten Geisteskämpfer oder als Sklaven behandeln wollt ...«
    Er öffnete sich ihnen allen, und sie stürzten herein.
    Elizabeth floß Über und um und durch die Fremden und erhielt von Aiken eine ironische Anerkennung ihrer Geschicklichkeit. Die Tanu stolperten durch Weißglut und wußten sich keinen Vers darauf zu machen, zu was die knospenden mentalen Sprossen sich auswachsen würden. Aber Elizabeth erkannte es.
    Welch Glück für das Milieu daß es dich los ist Aiken-Junge.
    Puh Mädchen sieh mal sie rennen herum wie psychelliptische blindeMäuse.
    Nein ... eine von ihnen durchschaut dich. Siehst du sie da?
    Ha! Ja! ... Wer bist du alteFrau?
    Ich bin Mayvar. Ich habe auf jemanden wie dich seit unserer Ankunft hier gewartet. Ich bin alt und ich bin häßlich und ich leite die Gilde der Fernsprecher. Komm freiwillig zu mir und laß dich initiieren und alles wird werden wie du hoffst. Es sei denn du hast Angst...
    Die Kette forderte Ruhe. Die Großen und all die müßigen, furchtsamen Neugierigen flohen aus Aiken hinaus. Er wartete höflich, bis Elizabeth und Mayvar sich zurückgezogen hatten, und schloß die Barriere dann wieder.
    »Sollen wir es ihm erlauben?« röhrte König Thagdal.
    »Slonshal!« erwiderten die Versammelten.
    »Sollen wir ihn auf die Probe stellen, und sollen die Kühnsten von uns Zeugen seines Siegs oder seiner Vernichtung sein?«
    »Slonshal!«
    Die Stimme des Königs sank bis an die Grenze der Hörbarkeit. »Und wer unter uns wagt es, ihn in seine Sippe aufzunehmen und ihn unsere Bräuche zu lehren, diesen gefährlich glänzenden Jüngling?«
    Ganz unten am linken Ende der Hohen Tafel erhob sich eine stockdürre Gestalt. Sie begab sich, auf einen goldenen Stab gestützt, in die Mitte des Saals. Ihr Gewand war von so dunkler Purpurfarbe, daß es fast schwarz wirkte. Goldene Sterne puderten es, und es hatte eine Kapuze, die ihr Haar verbarg, aber die umwerfende Häßlichkeit ihrer Züge den beiden auf sie wartenden Menschen preisgab.
    »Mayvar Königsmacherin wird ihn annehmen«, erklärte die Alte. »Ich werde dafür sorgen, daß er seinen Goldring bekommt, und wenn er freundlich ist, mehr als das! Willst du mit mir kommen, schöner Junge? Und willst du mir deinen Freund bringen, damit er die Weise der Kampfgesellschaft lernt, bevor ihr beiden zusammen euch an Delbaeth wagt?«
    »Stein!« schrie Sukey.
    Die Hexe lachte. Ihre Gedanken sprachen zu Aiken im intimen Modus.
    Gegen unsere Sitte doch ich werde sorgen daß er sie allein hat wenn du deiner Prahlerei Taten folgen läßt. Dionket und ich sind Verbündete. Kommst du jetzt?
    Der kleine Mann in dem goldenen Anzug streckte der hochgewachsenen alten Tanu-Frau beide Arme entgegen. Sie beugte sich nieder, und sie küßten sich. Dann verließen sie gemeinsam die Halle. Stein folgte ihnen wie im Traum mit ein paar Schritten Abstand. Der arbiter bibendi ließ die Kette heftig klirren, und die Musiker stimmten eine lebhafte Tanzweise an. Die Elstern kamen gesprungen und zogen die wie betäubt dasitzenden Gäste mit roher Gewalt auf die Tanzfläche.
    An der Hohen Tafel sah Thagdal dem seltsamen Trio nach, das den Raum durch die Tür am anderen Ende verließ. Er hatte keinen Muskel gerührt, seit die Frau in Purpur sich am Tisch erhob. Aber nun kam wieder Leben in die undurchsichtigen grünen Augen. Thagdal lächelte und hob seinen Pokal, und die noch anwesenden Hohen Persönlichkeiten auf den Thronen neben seinem taten es ihm nach.
    »Sollen wir Aiken Drum Slonshal geben?« fragte der König leise. »Oder sollen wir ein bißchen warten, damit wir sehen, ob die ehrwürdige Lady Mayvar richtig gewählt hat oder nicht?«
    Sein Pokal kippte um. Himbeerlikör ergoß sich wie frisches Blut Über die polierte Tischplatte. Thagdal stellte den Ppkal umgekehrt mitten in die Pfütze, stand auf und verschwand durch

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