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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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sich prächtig.«
    »Nein, danke, Lady«, antwortete Stein. Die Elstern hüpften zögernd zurück.
    Sukey bediente sich mit einer weiteren Scheibe gewürzten Filets. »Das ist köstlich, Lord Dionket«, sprach sie schüchtern den Obersten Heiler mit den tiefliegenden Augen an, der ihr gegenüber saß. »Ist das Wildbret?«
    »Nein, kleine Schwester. Hipparion.«
    »Diese süßen Pferdchen ?« schrie Sukey bestürzt auf.
    Lady Riganone warf den Kopf in den Nacken und lachte herzlich. Die Anhänger, die an Drähten von ihrem lavendel-farbenen und goldenen Kopfputz baumelten, klingelten und klirrten. »Was sollen wir sonst mit ihnen tun? Sie sind die reichlichste Fleischquelle, die wir haben - und der Göttin sei Dank, daß sie so gut schmecken. Weißt du denn nicht, daß sich diese armen Leute oben im Herkynischen Wald, in Finiah und den anderen Orten am Ende der Welt mit Schweinen und zähem alten Rotwild und sogar Mastodons begnügen müssen? Wir im Süden haben soviel Glück. Es läßt sich wirklich nichts mit Hipparion-Lendenbraten vergleichen, gewürzt mit Knoblauch und einer Spur Thymian und vielleicht ein bißchen von diesem neuen Pfeffer, außen schön braun und knusprig und innen blutig.«
    »Sei nicht so zimperlich, Sukey«, mahnte Stein und schöpfte noch einmal aus einer Schüssel mit Fleischeintopf. »Du weißt schon, wenn du in Rom bist... Ich weiß nicht, was das hier ist, aber es riecht gut.«
    Dionket steckte einen knochigen Finger in die tiefe Silberschüssel und leckte ihn prüfend ab. »Hmmm ... ein Promephitis-Ragout, lieber Krieger. Ich glaube, das Äquivalent der zukünftigen Erde für das kleine Geschöpf ist ein ...«
    Das mentale Bild leuchtete vor Stein und Sukey auf.
    »Skunk!« würgte der Wikinger.
    »Oh - nun, nun, Steinie«, rief Lady Riganone und strahlte Beruhigung aus. »Ist dir etwas in die falsche Kehle geraten? Nimm einen Schluck Wein gegen das Husten.«
    Die Persönlichkeit, die neben Dionket saß, ein stämmiger Riese mit einer kurzen Weste in Blau und Gold, riet: »Versuch diese Igel in Burgunder, damit dein Magen wieder in Ordnung kommt, Stein. Also, das ist ein Gericht, bei dem dein Bauch aufhorchen wird! Und du weißt ja, was man Über Igel sagt.« Er grinste dreckig, und das mentale Bild unterstrich die stachlige Andeutung auf peinliche Weise.
    Kühl schob Sukey die Platte mit den merkwürdigen kleinen Leckerbissen aus Steins Reichweite. »der Krieger erholt sich von seiner Verwundung, Lord Imidol. Er muß Maß halten. In jeder Beziehung.«
    Lady Riganones flötendes Lachen und das Klingeln ihres Kopfputzes ertönten gleichzeitig. »Ist sie nicht großartig, Dionket? Sie wird ein echter Gewinn für deine Redakteuren-Gilde sein! Aber es war sehr unartig von dir, daß du sie von der Versteigerung ausgenommen hast.«
    Plötzlicher Argwohn.
    »Was meinst du, Lady?« fragte Stein.
    »Nimm noch etwas Cherry Brandy!« drängte der Präsident der Redakteure. »Oder ziehst du Pflaumen oder Himbeeren vor?« Er befingerte seinen Halsring. Stein wie auch Sukey wurden gezwungen, sich zu entspannen.
    Ich kann nichts dafür Steinie er ist durchgeschlüpft. O Elizabeth komm von da zurück und hilf uns bevor Stein herausfindet daß ich nicht imstande sein werde ihn zu halten!
    SukeyFrau waswasWAS verdammt?
    Steinie hör auf ich kann dich kaum tarnen wenn sie alldas in dir entdecken werden sie dir wehtun Lieber. O bitte Stille-DeckungBeruhigung. Verdammt ElizaMeisterbeth komm von da zurück!
    In der Mitte der Tanzfläche hielt der arbiter bibendi eine glitzernde Glaskette Über seinen Kopf und schüttelte sie. Der wilde Tanz kam zum Stehen, und die Musik verstummte. Die Leute strebten zurück an ihre Plätze. Vier Tanu-Damen zerrten den aufgelösten Raimo mit sich. Aiken Drum widerfuhr keine solche Entwürdigung. Er stolzierte zu seinem Ruhebett an der Hohen Tafel und setzte sich vorsichtig auf seinen Rand.
    »Höhe Persönlichkeiten, höchstedle Lords und Ladies, erhabene Festgäste!« rief der Arbiter. »Ich bitte um Ruhe! Die Stunde für die Beiträge der geehrten Gäste ist gekommen!«
    Rufe, Becherklingen und ein Klirren von Messern auf goldenen Tellern.
    Wieder schüttelte der Arbiter die Kette. »Zwei von unseren Gästen ...« - der elegante Höfling mit dem Silberreif verbeugte sich vor Bryan und Elizabeth - »sind auf Befehl Ihrer Ehrfurchtgebietenden Majestäten von der Darbietung ausgenommen. Und ein anderer ...« - er wies auf Raimo - »hat seine Talente bereits unter Beweis

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