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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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eine Tür, die hinter Draperien verborgen war. Die Königin hastete ihm nach.

 

 
    Sukey kam zu Elizabeth, mit weinenden Gedanken, aber trockenen Augen. »Was ist geschehen? Ich verstehe das nicht. Warum sind Stein und Aiken mit dieser alten Frau gegangen?«
    Geduld kleine Schwester im Geist ich will dir erklären ...
    »Königsmacherin!« Bryan betrachtete die beiden menschlichen Frauen eulenhaft. Dann hob er seinen eigenen juwelenäugigen goldenen Schädel-Pokal mit unsicherer Hand. »Mayvar Königsmacherin nannte Creyn sie! Eine gottverdammte Legende. Eine gottverdammte Welt. Slonshal! Lang lebe der König!«
    Er kippte die Neige in seine Kehle und fiel vornÜber auf den Tisch.
    »Ich glaube«, sagte Elizabeth, »die Party ist vorbei.«

4
    Königin Nontusvel und drei ihrer Kinder machten vormittags, solange es noch kühl war, einen Spaziergang im Garten, und wenn die königliche Dame Böses ahnte, so hielt sie ihre Furcht doch gut verschleiert.
    Die Königin pflückte eine korallenfarbene Blüte von einem Geißblatt und hielt sie mit einem einladenden Gedanken in die Luft. Ein Kolibri kam, und seine Federn blitzten in schillerndem Blau und Grün auf, als er durch die Sonnenstrahlen schwirrte. Er trank Nektar und ließ es geschehen, daß die Königin sein Vogelgehirn kitzelte. Als es vorüber war, schwebte er noch einen Augenblick summend vor ihrem Gesicht, und dann sauste er in den Limonenbaum.
    »So etwas ist gefährlich, Mutter«, warnte Imidol. »Sie hacken einem nach den Augen, wenn sie die Andeutung einer Drohung wahrnehmen. Wir hätten sie nie aus der Volière lassen sollen.«
    »Aber ich liebe sie.« Die Königin lachte und warf die ausgesogene Blüte fort. »Und sie wissen es. Sie würden nie versuchen, mich zu verletzen.« An diesem Morgen trug sie ein Gewand in weichem Blau. Ihr flammenfarbenes Haar war zu einem geflochtenen Diadem hochgesteckt.
    »Du vertraust zu sehr«, sagte Culluket. Und da war sie, die sich öffnende Bresche, auf die die anderen beiden gewartet hatten.
    Imidol, der jüngste und aggressivste, stürzte sich mit der ganzen natürlichen Gewalt des Meta-Koerziblen hinein. »Auch Wesen, die harmlos wirken, können gefährlich sein. Denk an menschliche Frauen! Sind sie in die Ecke getrieben, haben sie einen mehrfachen psychischen Schock erlitten, schlagen sie unter Umständen zu, statt die willfährige Art anzunehmen, die wir von ihnen erwarten.«
    »Diese neue Operante könnte eine ernsthafte Bedrohung werden«, warnte Riganone.
    Sie kamen an eine breite Treppe mit Stufen aus Baumstämmen. Culluket nahm den Arm seiner Mutter und führte sie hinunter auf einen mit blühenden Sträuchern ganz eingefaßten Rasen. In der Mitte stand ein kleiner Marmor-Pavillon.
    »Setzen wir uns hier für einen Augenblick hin, Mutter. Wir müssen darüber sprechen. Es kann nicht aufgeschoben werden.«
    »Da hast du wohl recht.« Nontusvel seufzte. Culluket lächelte ihr Trost zu, und sie strahlte zur Antwort Zuneigung aus. Von diesen drei erwachsenen Kindern ähnelte er ihr äußerlich am stärksten mit seinen weit auseinanderstehenden Saphir-Augen und der hohen Stirn. Aber trotz seiner Schönheit und trotz seines großen Talents als Redakteur kamen die Mitglieder der Heerschar einer Heilung wegen selten zu ihm. Dabei war er ihr Bruder. Stimmte es, was die anderen sagten, daß Culluket Schmerzen zu eifrig nachspürte?
    Nontusvel sagte: »Bestimmt verfügen wir innerhalb der Heerschar doch Über Mittel, diese Elizabeth zu kontrollieren -ungeachtet ihrer ringlosen Kraft. Wenn sie mehr von unserer Lebensweise sieht, wird sie sich mit uns vereinigen. Das wäre nur vernünftig.«
    O Mutter du mißverstehst. Wehe.
    Schirm geschlossen Cull? Lauscher!
    Fest geschlossen. Imi scheuche diese Gärtner weg. Riga zeig sie ihm!
    »Ihr sollt nicht hinter meinen Gedanken flüstern«, schalt die Königin. »Dieses mentale Durcheinander! Habe ich euch nicht besser erzogen, meine Lieben? Und jetzt bitte ich um einen ordentlichen Bericht.«
    Riganone, die Fernsprecherin, erhob sich von der Marmorbank und schritt hin und her, groß und malvenfarben, ohne ihrer Mutter im intimen Modus zu begegnen.
    »Heute früh beobachtete ich, wie ich es geplant hatte, das Erwachen der Frau Elizabeth. Ich wußte, daß ihre Abschirmung im Halbschlaf nicht ganz fest sein würde, und hoffte, ich könnte in den wenigen Augenblicken ihrer Verwundbarkeit tief und ohne eine Spur zu hinterlassen in sie eindringen. Diese Aufgabe Übernahm ich statt

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