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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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verstärkten sekundären Geschlechtsmerkmalen und den Östrogenimplantationen schlägt das Herz eines echten XY.«
    Stein funkelte sie ungeduldig an. »Zum Teufel, wovon redest du?«
    Dedra stieg von der Quelle herab und sandte einen herrischen mentalen Befehl nach dem Wagen aus. »Von einem XY, Liebender. Tasha ist transsexuell. Oh, man könnte das befruchtete Ei einer richtigen Frau in ihrem nachgemachten Uterus unterbringen und sie vielleicht mit Schwangerschaftshormonen vollpumpen, falls man sie in dieser primitiven Welt bekäme - und vielleicht würde der Embryo ein paar Wochen leben, bis er stürbe. Aber das ist alles, Liebender. Die Mutterschaft ist eine wunderbare und komplizierte Symbiose. Und natürlich hat noch niemand in unserm Galaktischen Milieu oder anderswo eine echte Mutter aus einem männlichen Wesen fabriziert.«
    Sie stieg ohne Hilfe leichtfüßig in die Kalesche. »Nun? Steh nicht herum! Willst du deine Frau sehen oder nicht?« Stein kletterte hinauf, und sie fuhren fort.
    Als die roten und weißen Lichter des Gebäudes der RedaktionsGilde ganz nahe waren, sagte Dedra: »Du mußt vorsichtig sein, wenn wir hineingehen. Tasha kann deine Gedanken nicht lesen, aber es werden viele andere da sein, die es können. Schwere Schirme sind nicht meine Spezialität, obwohl ich mein Bestes für dich tun werde. Wenn du jedoch anfängst, um dich zu schlagen und durchzubrechen, fängt man uns beide in einer Schlinge.«
    »Ich werde ruhig bleiben«, versprach er. »Sukey hat es mich gelehrt, als wir - auf der Reise den Fluß hinunter, wenn wir allein sein wollten.«
    »Vertraue mir«, bat sie. Sie blickte im Dämmerlicht zu ihm hoch und versuchte, einen kleinen Fetzen an Empathie zu finden. Aber alles, worauf es ihm ankam, war die Sicherheit seiner kostbaren Geliebten mit dem drolligen Gesicht.
    »Tut mir leid, daß ich dir weh getan habe.« Das war alles, was er Dedra einräumte.
    Sie hielt den Blick geradeaus auf die zusammengesunkene Kartoffelsack-Gestalt des alten Kutschers gerichtet. »Ist schon gut. Mein Fehler, daß ich mich dem Tornado in den Weg gestellt habe. Glückliche kleine Sukey ...«
    Der Wagen hielt vor dem Eingang. Wieder spielte Stein den beflissenen Grauring-Begleiter und Dedra die hohe Dame. Es waren zwei Mann in granatfarbener Halbrüstung auf Wache unter dem Vordach. Ein verdrossener Silberner kam, sie in Tasha-Bybars Turmzimmer hinaufzuführen.
    »Höchst ungewöhnlich«, nörgelte er. »Das ganze Programm ist umgeworfen, fernsprechende Lady. Du weißt, es war notwendig, daß der Lord-Heiler selbst ...«
    »Wir sind Lord Dionket sehr dankbar, würdiger Gordon. Diese Angelegenheit ist der ehrfurchtgebietenden Mayvar Königsmacherin sehr wichtig.«
    »Oh, ja dann natürlich. Hier durch und die Treppe hoch, Gewen-Minivel wird noch benommen sein. Lady Tasha möchte, daß sie hinterher gut ausruhen.«
    »Darauf will ich wetten«, brummte Stein. Es gab ihm einen Ruck, als Dedra eine psychische Korrektur vornahm.
    »Wir werden nicht lange blieben, würdiger Gordon. Wie friedlich ist es des Nachts in eurem Haus! Anscheinend kommen wir im Fernsprecher-Hauptquartier nie richtig zur Ruhe. Rein und raus, rein und raus. Irgend jemand hat immer eine wichtige Botschaft oder sucht Daten oder eine Beaufsichtigung oder einen verlorengegangenen Hund oder auch etwas Wichtigeres. Ich muß sagen, ich ziehe eure ruhige Atmosphäre vor.«
    »Unerläßlich in einem Haus des Heilens«, sagte Gordon. Sie hatten den Absatz unter dem obersten Turmgeschoß erreicht. »Die Erholungsräume liegen an der Außenmauer. Die Kandidatin Gwen-Minivel ruht in Drei.«
    »Bitte, mach dir nicht die Mühe, auf uns zu warten.« Dedra strahlte Festigkeit aus. »Wir finden allein hinaus, und wir werden nur einige wenige Minuten bleiben.«
    Gordon hatte seine Zweifel, aber nachdem er ein paar Minuten mit der Fernsprecherin diskutiert hatte, zog er sich mit einer Verbeugung zurück und ließ sie vor dem Zimmer mit der Nummer 3 stehen. Langsam drückte Dedra sie auf.
    Stein drängte sich an ihr vorbei in die Dunkelheit. »Sue? Bist du da?«
    Jemand bewegte sich auf einem Liegebett in der Nähe des offenen Fensters und setzte sich auf, ein dunkler Umriß vor den Lichtern Muriahs draußen. »Steinie ...?«
    Er kniete neben ihr nieder und nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Haben sie dich verletzt?«
    »Still, Lieber. Nein.« Vorsicht Vorsicht mein Liebling ah wie hast du es erfahren? Wie konntest du mich hören?
    Mit erstickter Stimme sagte

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