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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Beute!«
    »Sie gehört Vrenol!« entschied Nodonn mit sturmlauter Stimme.
    Einer der Reiter schoß abwärts, einen Funkenschweif hinter sich herziehend, und schwebte Über dem sich inmitten der tödlichen Wellen windenden Ungeheuer. Der schlangengleiche Hals des Plesiosauriers peitschte, und der Ritter riß sein Chaliko gerade noch rechtzeitig hoch, um den Dolch-

 

 
     
    zähnen zu entgehen. Er stieß sein glühendes Schwert nach unten. Eine Kugel purpurnen Feuers verließ die Spitze und traf das Seeungetüm zwischen die Augen. Das Tier schrie.
    Die kreisende Jagd brach in Jubelrufe aus. »Drauf, Vrenol!« drängte eine Frau.
    Als Antwort schwenkte der Jäger keck sein Schwert - und das war ein Fehler. In dem Augenblick, als sein Angreifer abgelenkt war, tauchte der Plesiosaurier mit gleichzeitigem Stoß aller vier paddelähnlichen Glieder und ließ den genarrten Tanu-Ritter in der Luft Über einem Strudel übelriechender Blasen hängen.
    »Oh, so ein Pech«, sagte eine anonyme schleppende Stimme. Eine der gepanzerten Frauen blies einen höhnischen Dreiklang auf ihrer tierköpfigen Glastrompete.
    Jetzt sah sich Vrenol der scheußlichen Aufgabe gegenüber, das Tier im Wasser zu verfolgen - in dem von seiner Rasse so verabscheuten Element -, wenn dieser erste Tötungsversuch nicht mit der Demütigung enden sollte, daß die Beute ihm entwischte.
    »Ah, dieser junge Tölpel«, sagte Rosmar. »Bring den Leviathan wieder nach oben, mein Lord!«
    Das glühende Gesicht des Schlachtenmeisters lächelte auf seine junge Frau herab. »Wenn du mich darum bittest, Ader meines Herzens. Aber Vrenol verdient es, für seine Torheit baden zu gehen.« Nodonns Gedanken suchten nach dem Ungeheuer. »Oh, du willst dich wegschleichen, wie?« Ein blauer Energiebolzen spaltete das Wasser des Golfs. Die Chalikos der kreisenden Jagd bäumten sich auf und schrien. Der Plesiosaurier kam von neuem an die Oberfläche, und diesmal griff ihn Vrenol mit der Lanze an.
    »Er hat ihn getroffen!« rief Rosmar aus. »Genau am Halsansatz! Gehen wir hinunter zum Todesstoß!«
    Der Lord und die Lady von Goriah spiralten auf das Wasser zu, und das Rad aus Licht zerbrach ehrerbietig, um ihnen den Weg freizugeben. Jetzt verharrte jeder einzelne Jäger an seinem Platz und wartete auf das Ende. Der Plesiosaurier, den seine Wunde lähmte, war immer noch imstande, seine großen Kiefer langsam zu öffnen und zu schließen. Sein sieben Meter langer Körper wälzte sich in zerfließenden Blutströmen. Kleine Wellen liefen Über sie hin, und das Mondlicht und das Strahlen der oben schwebenden Mörder ließen sie glitzern.
    Vrenol faßte sein Schwert mit beiden Händen. Die Klinge blitzte abwärts. Die Jagd schrie: »Eine Trophäe! Eine Trophäe!« Eine der Damen senkte sich mit eingelegter Lanze nieder. Mit der Leichtigkeit langer Übung spießte sie den treibenden abgetrennten Kopf auf und hob ihn hoch. Sie präsentierte die Trophäe Vrenol. Das Glühen seiner Gestalt wechselte von regenbogenfarben zu neonrot Über, und er schoß wie ein Meteor davon, um zwischen den Sternen Figuren des Triumphs zu ziehen.
    »Nun ja, er ist jung«, bemerkte Nodonn nachsichtig. »Wir müssen Toleranz üben.« Aber im Befehlsmodus der mentalen Sprache warnte er die anderen:
    Glaubt nicht, ich würde euch übrigen eine solche Disziplinlosigkeit durchgehen lassen! Diese Tiere werden durch Übermäßiges Jagen selten, und ich will nicht, daß man sie verschwendet.
    Die leuchtende Truppe erwiderte: Wir hören Herr und Schlachtenmeister!
    Laut sagte Nodonn: »Dann zurück nach Armorica und dem Giftigen Sumpf. Ich will heute nacht Köpfe der Firvulag-Feinde auf euren Lanzen sehen, denn sie werden frech. Und wir sollten Ausschau halten, ob wir eins der großen gepanzerten Reptile finden. In der Hauptstadt braucht man dringend eins für die Arena.«
    »Vorwärts mit der Jagd!« riefen die funkensprühenden Reiter. Von neuem bildeten sie eine feurige Prozession, die jetzt die scharlachrote Gestalt Vrenols anführte, und stiegen auf dem Weg zum Festland der Bretagne in den Himmel.
    Nodonn und Rosmar folgten langsamer. Er sagte zu ihr: »Gerade eben habe ich eine ferngesprochene Botschaft von meiner Lady Mutter erhalten. Du und ich müssen nach Muriah gehen - und das Reptil mitbringen. Nur eine kleine Eskorte für den Transport des Tiers soll uns begleiten.«
    »Du machst dir Sorgen«, meinte sie.
    »Es ist nichts, was nicht bereinigt werden könnte.« Doch seine innersten Gedanken Über

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