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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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er: »Ich habe es gehört, und ich bin gekommen.«
    Du hast Kontrolle Dedra/Mayvar durchbrochen o Stein-Liebster wie hast du dich befreit wie ist das möglich o mein-Lieber so wildungezämtvoreiligverrücktliebend!
    Sie werden mich nicht binden uns niemals trennen bis ich sterbe.
    »Stein«, flüsterte sie und begann zu weinen.
    Aus einer Ecke des dunklen Zimmers, aus der, die am weitesten von der Tür entfernt war, kam ein leises Geräusch. Das Klingeln eines Glöckchens.
    »Du schnüffelst also auch gern, was?« Steins Stimme war sehr leise. Er stellte sich auf die Füße und stand bewegungslos.
    »So groß! So stark!« Die Glöckchen zitterten die Tonleiter hinauf und herunter. Eins mit einem tieferen Ton begann einen schwülen Rhythmus. Die Tänzerin kam, fließend wie ein Schatten, und wogte vor ihm. »Also du willst sie? Wie süß.« Es war ein Lied, das die Tänzerin sang, begleitet von dem plötzlich mißtönenden Geläut. »Du willst sie haben, sie haben, sie haben!«
    In Stein erwachte von neuem der weißglühende Zorn. Ein Ausbruch primitiver Psychoenergie heulte Rache gegen die Spötterin und ihre Musik. Sukey schrie leise auf und streckte die Hand aus, um das Unheil aufzuhalten, und auch Dedra, die mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür stand, schleuderte ihm ihre Willenskraft entgegen. Doch verglichen mit dieser einzigartigen maskulinen Flutwelle waren ihre Bemühungen noch schwächer als Sukeys.
    »Nicht, Stein!« rief Sukey laut. »Oh, tu es nicht!«
    »Du willst sie haben«, lachte die Glockentänzerin, sich biegend und streckend. »Aber warum warum warum? Sie haben haben haben?«
    Das Klingeln und das Lachen verschmolzen mit wabernden Lichtern - die glitzernden Metallstückchen, die Über die weiße Haut wellten, wenn der Pulsschlag sich mit der Gefahr, die es süßer machte, beschleunigte - und dann endeten Musik und Tanz in einem schüttelnden Finale, und sie spreizte die Schenkel und öffnete sich ihm. Dedra stöhnte, und Sukey machte einen letzten vergeblichen Versuch, das Geschehen zu verhindern.
    »Nimm mich!« lud Tasha-Bybar ihn ein. »Nimm mich!«
    Und das Bronzeschwert nahm sie.
    Tiefe Stille herrschte. Stein, ganz ruhig jetzt, wischte die Klinge an den Draperien ab, steckte sie in die Scheide und hob Sukey in seinen Armen hoch. Er stieg Über das Ding auf dem Fußboden. »Geh mir aus dem Weg!« befahl er Dedra.
    »Das kannst du nicht machen!« jammerte die Fernsprecherin. Mayvar! Mayvar!
    Die Tür zum Flur öffnete sich und ließ einen breiten Schwall Licht ein. Dort stand ein ungeheuer großer Mann, flankiert von zwei Dienern in der scharlachrot und weißen Livree. »Ich habe Dionket gewarnt, das sei ein Fehler«, sagte Creyn müde. Er kam ins Zimmer, machte eine Handbewegung und entzündete die Girlanden der Lämpchen mit kaltem Licht. An Stein und Sukey vorbei blickte er auf die am Boden liegende Tänzerin, und ein grimmiges Lächeln umspielte seine Lippen. Die Gewöhnlichkeit seines mentalen Kommentars ließ Sukey nach Luft schnappen, und Stein lachte Überrascht auf.
    »Du bist auf unserer Seite?« fragte der Wikinger verwundert.
    »Leg Sukey hin, du großer Esel!« befahl Creyn ihm. »Du bist schuld, daß deine Frau bis zum Großen Wettstreit versteckt werden muß - und daß wir noch schneller vorgehen müssen, als wir ursprünglich planten.«

8
    Nodonn sandte den Donnerkeil hinunter in das dunkle Wasser des Golfs von Aquitanien, wo die Weilchen den Mond widerspiegelten und ein ahnungsloses Ungeheuer eine Schule Thunfische nicht weit unter der Oberfläche jagte.
    Der Blitz schlug ein, und die See kochte und rülpste Wolken hervor. Fünfzehn der großen Tische zeigten ihre Bäuche, auf der Stelle vom elektrischen Strom getötet. Doch der Plesiosaurier war nur gestreift worden. Er brach durch den Strudel, hob seinen kehllappigen Kopf und brüllte.
    »Oh, du hast ihn erwischt!« rief Rosmar. »Und noch dazu einen großen!«
    »Die Beute! Die Beute!« Die anderen Jäger begannen alle zu strahlen, Reiter und Tiere gleichermaßen, denn jetzt hatten sie es nicht mehr nötig, sich zu verbergen. Ein Rad regenbogenfarbenen Glanzes drehte sich in der Luft Über dem schwach schwimmenden Tier, fast fünfzig herrlich gerüstete Männer und Frauen vom Hof des Tanu-Schlachtenmeisters. Und in einiger Entfernung seitlich von ihnen schimmerten Nodonn selbst und seine junge Frau wie rosiggoldene Kometen.
    Die Jäger schlugen die Schilde, stießen in Kristallhörner. »Die Beute! Die

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